twenry-two

445 48 4
                                    

"Sag mal...", fing Jimin leise an.
"Was wird das, wenn es fertig ist? Werde ich dein persönliches Sandwich?"

Jeongguk hielt inne und dachte nach - sehr lange.
"Mein Gehirn ist verdorben Kleiner" murmelte er schließlich.
"Aber wenn du das Sandwich meinst, an das ich denke, dann bräuchten wir mindestens noch eine Person. Soll ich Yoongi zurück holen?"
Der Mann spürte, spürte wie das Herz des Jüngeren anfing zu klopfen.

Oder meintest du ein Sandwich zum essen...?

Jimins Wangen färbten sich daraufhin tief rot und er war unfähig, etwas zu sagen.

"Du Perverser!", quietschte er.
Als der Junge verstanden hatte, wie genau sein Gegenüber es meinte, glaubte er, dass ihm sein Herz gleich aus der Brust springen würde, wenn er nichts dagegen unternahm.
"Ich meinte Sandwich zum Essen und nicht... So..."

"Ganz sicher? Du verpasst was~"
Kein Kommentar kam von Angesprochenem und daraufhin rollte Jeongguk sich wieder von Jimin runter.
"Was zu Essen hab ich nicht hier. Wenn ich dich nach Hause bringe, kannst du dir ja was holen"
Das einzige was da war, war vergammelte Suppe in einer Dose und der Ältere zweifelte stark daran, dass der andere es essen würde.

"Mhm... Passt schon, ich habe sowie so keinen Hunger"
Ein leichtes Lächeln umspielte Jimins rosigen Lippen und er sah dem Mann in die dunklen, wunderschönen Augen, welche ihn jedes Mal auf ein neues in seinen Bann zogen.
Sie glichen zwei Schokotalern.

Jeongguk blickte ebenfalls die dunklen, haselnussbraunen Augen seines Gegenübers.

"Ist dir kalt?", fragte er sanft, jedoch mit bedauernden Unterton in der Stimme.
Er konnte ihm wirklich nur sehr wenig bieten.
Der Oberstufenschüler hatte sich an diesen Standard gewöhnt und war froh, dass er überhaupt ein Dach über dem Kopf hatte.
Zwar wohnte er illegal in dem Haus, da er zu wenig Gelder besaß.

Wie es wirklich um ihn stand, wussten nur Seokjin und Yoongi.
Das reichte.

"Mach dir keine Sorgen, es ist alles in bester Ordnung", riss Jimin ihn aus seinen Gedanken.
Der Junge zog sich selbst die Kapuze des Pullis über den Kopf, welche ihm nun etwas tief im Gesicht hing, was ihn zum kichern brachte.
"Deine Sachen sind so groß... Ich fühle mich wie ein Zwerg"

Den Unterton in der Stimme des Älteren hatte er deutlich heraus gehört.

Alles in Ordnung... Es ist alles okay.

Jeongguk schmunzelte.
"Bist aber auch klein", neckte er ihn und zog ihm die Kapuze noch tiefer ins Gesicht.
Er sieht süß aus, in meinen Klamotten, dachte er sich. Noch unschuldiger zwar, aber niedlich.
Die Unsicherheit würde er ihm hoffentlich irgendwann nehmen.

"Gib mir meine Sachen irgendwann zurück"
Er strich sich seine Haare beiseite und lehnte sich ein wenig zurück, an die Couchlehne.
Jimin nickte sofort.
"Natürlich, ist doch selbstverständlich. Ich beklaue dich ja nicht und mein Kleiderschrank platzt sowie so bald..."
Obwohl er nur drei Hosen und Hoodies, sowie normale T-Shirts besaß.

Traurig.

Jimin verschaffte sich wieder klare Sicht und zog die Kapuze etwas zurück.
"Was meine Größe angeht... Das weiß ich selbst!", schmollte er.

"Armes Baby"
Jeongguk kniff ihm in die Wange, was den anderen protestieren ließ.

"Komm her", murmelte erstgenannter und hob einen Arm.
"Du bist zu bequem um aufzustehen..."

Er seufzte lautlos und kuschelte sich daraufhin wieder in die Arme des Älteren.

Somit verstrichen erneut mehrere Stunden, in welchen sie beide in einem Halbschlaf auf der Couch lagen und sich um nichts anderes kümmerten.
In Gedanken waren beide mehr oder weniger völlig versunken, solange, bis Jimins Handy klingelte und die Stille als erstes durchbrach.
Inzwischen war es früher Abend und durch die Wetterverhältnisse bereits dunkel draußen.

Genervt hob der Handybesitzer den Kopf und fragte sich still fluchend, wer gerade störte.
Er griff nach seinem Handy, nachdem er den gesamten Couchtisch abgetastet hatte und es endlich fand.
"Ja? Hallo...?", fragte er verschlafen.

"Park Jimin! Wo zur Hölle bist du?!"
Hoseok kreischte dem Jungen ins Ohr, woraufhin dieser zusammenzuckte.
"Ich-"
Der Mann ließ ihn gar nicht aussprechen und schrie wütend in den Lautsprecher, sauer auf den Jungen und ließ es ihn auch spüren.

Tränen brannten in seinen Augen.
"Es tut mir leid, ich bin gleich da..."
Seine Stimme war nicht lauter als ein Hauchen, kaum hörbar und brach nach dem letzten Satz auch.
Jeongguk hatte still zugehört und strich sanft über seinen Rücken, setzte sich dabei auf.

"Ich bring dich und erkläre es", meinte er nur.

Zu zweit gingen sie hinaus in den Abend.
Dicht ging Jeongguk neben Jimin her und bei Hoseok entschuldigte er sich auch, erklärte ihm, dass er selbst Jimin gebeten habe länger zu bleiben.

Jeongguk...

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt