Kapitel 15

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Dudeldü und hallo.

Das Semester beginnt wieder bei mir am Ende der Woche und deshalb hab ich mich noch einmal hingesetzt um wenigstens noch ein Kapitel aus meinem faulen Gehirn zu schütteln. Ich hoffe, dass ich auch während des Semesters regelmäßig Zeit finden werde zu Schreiben…ich werde sie mir auf alle Fälle versuche zu nehmen. Anarchieee!

XD So genug des Blabla…hier das nächste Kapitel. Ichhoffe es gefällt euch auch dieses Mal wieder. Bitte lasst wie immer Kommentare da (Lob oder Kritik), votet oder werdet Fan von mir^^. Ach…ich liebe es von euch zu hören….bester Tritt in den Arsch ever zum Weiterschreiben X3  

Los…tretet mich! XD

Und jetzt noch viel Spaß beim Lesen^^   

„Fuck!“, fluchte ich laut und lies den Brief mit der Absage auf den Haufen zerfetzter Briefumschläge fallen. Das konnte doch nicht angehen. Das war nun bereits die sechsundzwanzigste Bewerbung, die abgelehnt worden war. Dabei waren meine Referenzen doch eigentlich ganz gut…okay…Vielleicht gab es da von meinem Chef die ein oder andere Andeutung in meinem Arbeitszeugnis. Aber so weit wie ich das beurteilen konnte, denn diese Beamtensprach verstand ja sowieso keiner, hatte er sich im Großen und Ganzen positiv für mich ausgesprochen.

Trotzdem kamen nur Absagen in meinen Briefkasten geflattert…und ich hatte absolut keine Ahnung, warum das so war. Ich mochte ja vielleicht nicht unbedingt die motiviertest Mitarbeiterin sein, aber beschweren konnte sich auch niemand. Ich war in meinem alten Job immer höflich und zuvorkommend den Gästen gegenüber gewesen…nun gut…bei allen bis auf einen. Aber an diesen Idioten wollte ich im Moment wirklich nicht denken.

Die Reporter waren endlich verschwunden, nachdem ich mich geweigert hatte drei Tage lang das Haus zu verlassen. Raffael hatte schließlich einfach die Polizei gerufen und diesen…Abschaum, der auf unserer Fußmatte campte, entfernen lassen. Öffentliches Interesse hin oder her…wir waren hier in Deutschland und ich hatte ein Recht auf ein Privatleben in meiner Wohnung. Und wer würde schon von Privatsphäre sprechen, wenn ein Rudel Reporter ihre Ohren und Mikros an meine Tür drückten.

„Schon wieder eine Absage?“

Fast wäre ich vor Schreck über den Fuß der Stehlampe gestolpert. Ich hatte Raffael bereits in unseren ersten WG-Monaten gebeten das Scheißding zu entfernen. Niemand, der noch ganz bei Verstand war, wollte eine Stehlampe mit pinken Schirm, giftgrünem Gestänge und einem überdimensionalen, quitscheenten-gelben Fuß haben.

Doch mein geliebter Mitbewohner hatte sich schlicht und ergreifend geweigert diesen Schandfleck zu entfernen. Irgendein Bekannter von ihm hatte das Ding wohl designend. Auf meine Aussage hin, dass diesem bekloppten Typen die Lampe rechts und links um die Ohren geschlagen werden sollte, hatte er beleidigt und trotzig reagiert. Das Resultat: Die Lampe war geblieben und ich lernte es sie zu ignorieren…naja…zumindest dann wenn ich nicht über den dämlichen Fuß stolperte.

In letzter Zeit war mir das eigentlich auch fast nicht mehr passiert, aber warum zur Hölle, musste mich Alex auch so erschrecken? Und was machte er hier? Raffael war nicht einmal Zuhause, denn um diese Uhrzeit, war er längst auf der Arbeit und drehte irgendwelchen Leuten, die keine Ahnung hatten, ein Komplettset neues Werkzeug und ein halbes Zentner Massivholz an.

Man mochte es wirklich kaum glauben, wenn man meinen Mitbewohner sah, aber ja, sein süßer Hintern steckte während der Arbeitszeit in einer unvorteilhaften, dunkelgrauen Arbeitshose. Denn Herr hot und sexy arbeitete in einem Baumarkt etwas außerhalb der Stadt.

Als ich ihn kennen gelernt hatte, wollte ich ihm das alles nicht so recht glauben, aber als es dann um die Renovierung des Esszimmers ging, bewies er seine Talente und ich schuldete ihm eine Entschuldigung.

Das Raffael fantastisch war, erklärte aber immer noch nicht die Tatsache, dass Alex, in nichts als seiner Boxershorts, durch meine Wohnung lief und mich erschreckte. Überhaupt hatte ich ihn den letzten paar Tagen überdurchschnittlich oft hier gesehen.

„Duuuuu“, ich machte einen großen Schritt über den Lampenfuß, stampfte zu ihm hinüber und bohrte meinen Finger in seine nackte Brust. (Übrigens: beachtlicher sixpack) „Duuu…gib es zu. Du bist hier eingezogen und hast es mir nicht gesagt“ Das war doch die absolute Höhe…sich einfach hier einnisten und mir nicht Bescheid sagen.

Jetzt sah er doch ein klein wenig betreten aus und kaute auf seiner Unterlippe herum. „Naja…es ist ja nur für eine Weile…nur bis die Umbauarbeiten in meiner Wohnung beendet sind. Wirklich…“

Aha…noch etwas, von dem ich nichts mitbekommen hatte. Vielleicht hätte ich in den letzten paar Wochen meinen Kopf einmal aus den Wolken ziehen sollen, um zu sehen, was in der faden Welt der Sterblichen vor sich ging.

Ich wusste, dass Alex ein wunderschönes Loft in der Nähe des Zentrums bewohnte und wahrscheinlich mehr Geld hatte, als Raffael und ich zusammen. Deshalb verbrachten die beiden meist ihre gemeinsame Zeit dort und nicht in unserer kleinen WG. Eigentlich hätte mir also viel früher auffallen müssen, dass irgendetwas los war.

„Was für Umbauarbeiten?“, wollte ich jetzt mehr neugierig, als noch ernsthaft beleidigt, wissen. Neugier, oh Neugier…meine süße Schwäche…

„In der Wohnung neben mir ist ein Wasserrohr geplatzt und meine Wohnung hat auch das ein oder andere abbekommen. Und nachdem der Schaden behoben war, hatte ich irgendwie da Gefühl, dass es Zeit für eine kleine Stiländerung in meinen vier Wänden wäre… Du hast doch nichts dagegen, dass ich noch eine Weile hier bleibe, oder?“

Als ob ich da ernsthaft ein Wörtchen mitzureden hätte…Selbst wenn ich ihn mitsamt seiner Designerklamotten rauswerfen würde, brächte Raffael ihn wieder mit zurück. Und gegen Raffael war jeder Kampf sinnlos. Denn die Worte: „Weil ich schwul bin…“ waren bei ihm seltsamerweise ein echtes Argument. So seufzte ich nur und schüttelte den Kopf.

„Von mir aus könnte Raffael noch eine ganze Horde seiner schwulen Freunde mitbringen…aber wehe du klaust meine Schokolade!“ Süßigkeiten Diebstahl wurde in dieser WG mit Kitzel Folter bestraft.

Sofort hob Alex seine Hände abwehrend.

„Niemals würde ich es auch nur wagen, deine Schätze anzurühren. Ehrenwort…“

Ich erwiderte sein Grinsen und scheuchte ihn zurück in das kleine Badezimmer. Zum Glück stand Alex immer nach mir erst auf…somit war mein warmes Wasser bei der morgendlichen Dusche nicht gefährdet. Und es war ja auch nicht für immer…oder? ODER???

Nein…ich beschloss mir über die, jetzt etwas beengten, Wohnverhältnisse jetzt keine Gedanken zu machen. Stattdessen sollte ich wohl besser noch mehr Bewerbungen schreiben. Sonst hätten Raffa und Alex die Wohnung bald für sich ganz alleine und ich würde unter der Brücke landen. Und alles nur wegen diesem idiotischen Rockstar.

Ich schaute den Rest der Post durch, bis ich schließlich unter all der Werbung noch einen weiteren Brief für mich fand. Fast schon ein wenig genervt riss ich ihn auf und zog das gefaltete Blatt hervor. Sicher noch eine Absage…

Aber nein…ich war zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Jackpot! Das war noch kein neuer Job, aber immerhin schon Mal ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Und nichts konnte meine gute Laune zerstören…auch nicht, dass ich erneut über die Lampe stolperte.       

Babysitting war Gestern...Starsitting ist heute!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt