Abfahrt

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Meine Geschichte beginnt im kalten Winter, mit einem Ausflug, bei dem ich mitkommen sollte. Ich wollte nicht, doch musste mit meinen Eltern mit - und das auch noch über Weihnachten.

Draußen schneite es, meine Eltern und ich packten noch die restlichen Sachen in unseren Koffern. Ich hatte alles mögliche eingepackt, bestimmt sogar was ich nicht mal annähernd brauchte. Ich schloss meinen Koffer und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Danach stellte ich meinen Koffer auf und zog mir meinen dicken, weißen Mantel über. Auch meine schwarzen Stiefel und meine graue Mütze zog ich über meine platinfarbenen Haare. Diese waren nicht besonders lang, vielleicht grade mal ein bisschen über meine Schulter. Doch sie glänzten in jedem Licht schön.

Es gefiel mir überhaupt nicht das wir gleich auf einen Bauernhof fuhren. Draußen war es noch stockdunkel, war ja auch erst 5 Uhr in der Früh. Ich war müde und mir war kalt, trotz der angenehmen Wärme im Haus. Ich hoffte das die auf dem Bauernhof nett waren, weil falls nicht wäre das mein Untergang. Wir wollten nämlich sehr lange dableiben. Sogar über Weihnachten! Meine Eltern waren schon komisch. Jetzt sollte ich auch noch Weihnachten mit denen feiern...

Hoffentlich muss ich da nichts machen und allen helfen. Ich hätte zwar nichts dagegen gehabt, aber bitte nicht bei dieser Kälte. Meine Mutter rief mich,
ich machte das Licht in meinem Zimmer aus und ging mit meinem Koffer in den Flur.

,,Papa hat schon alle Sachen ins Auto gepackt nur dein Koffer fehlt noch."
Sagte sie mir.

,,Ja na dann los."
Ich tat so als würde ich mich freuen.

Meine Mutter machte noch die restlichen Lichter im Haus aus und schloss dann die Tür ab. Ich ging mit meinem schweren Koffer nach draußen zu meinem
Papa.

,,Na wird ja auch mal Zeit Madam. Wir wollen endlich los!"

,,Ja doch...."
Ich gab ihm meinen Koffer.

Er machte ihn in den Kofferraum. Ich setzte mich ins Auto und hatte noch eine kleine Tasche bei mir worin sich mein Handy und alles befand. Genervt blickte ich aus dem Fenster zu unserem dunklen Haus, nichts war mehr beleuchtet. Und das alles weil wir unbedingt auf so eine öde Farm fahren mussten.
Meine Eltern stiegen beide ebenfalls ins Auto, mein Vater fuhr. Keine Ahnung warum die so glücklich und voller Elan waren. Draußen war es kalt und es stürmte und schneite.

Wir fuhren los, ich schaute aus dem Fenster. Kahle Bäume unter dicken Schneedecken zogen an mir vorbei, die Sonne ließ sich nicht blicken. Die weißen Schneeflocken fielen auf unsere Scheiben und wir fuhren durch einen Wald. Als wir auf der Straße waren fuhr sich das Auto viel leichter. Immerhin waren die Straßen mit Streusalz ausgelegt und man fuhr nicht über Schnee.
Wer weiß was mich auf dieser Farm erwartete.
Im Grunde genommen wollte ich es eigentlich nicht wissen. Ich fand es nur doof das ich nicht vorher gefragt wurde wo es hin geht.

,,Sei nicht traurig Stefanie, nächstes Jahr wirst du 17 dann brauchst du nicht mehr mit uns wegfahren."
Sagte meine Mutter plötzlich.

,,Jaja, ihr hättet mich ja ruhig vorher fragen können."

,,Dir wird es dort gefallen!"
Schwärmte meine Mutter.

,,Ich denke nicht."
Antwortete ich leicht wütend.

Danach bekam ich keine Antwort mehr. Geduldig und keine Lust habend wartete ich die endlos lange Fahrt ab. Überall in den Gärten sah man schon Weihnachtsbeleuchtung, sogar schon Sterne und Lichterbögen. Es sah schon schön aus.
Das Auto wurde warm, ich hatte das vorher nicht richtig bemerkt weil ich mit meinem Kopf woanders war.

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