Der Sturz

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Ohne mich zu blamieren fing ich ebenfalls an schneller zu reiten. Oh nein das wird mir hier zu schnell! Ich sagte dem Pferd mit Lauten das es anhalten soll, doch Leroy ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Hach dieser scheiß Bauernhof!
Es wurde immer schneller, eine Achterbahn war nichts dagegen. Im Augenwinkel sah ich wie Bill plötzlich langsamer ritt und mich besorgt ansah. Klar, er hatte Angst das mich das Pferd tötete - immerhin wollte er das ja schließlich machen.

Doch auch ich hatte Angst, dass musste ich ehrlich zugeben. Immer und immer wieder sagte ich dem Pferd das es anhalten sollte, doch ich erhielt keine Reaktion. Und Bill soll gar nicht so besorgt gucken, darauf falle ich nicht rein. Oh bitte stop doch Pferd! Ich war innerlich verzweifelt, und konnte mich nicht mehr halten. Am anderen Ende der Koppel fiel ich kräftig auf den Boden. Es tat so weh, dass ich für einen kurzen Moment dachte ich hätte eine Gehirnerschütterung. Ich bekam starke Kopfschmerzen und Leroy rannte fort, bestimmt zu Bill. Der Schnee war nicht sonderbar weich, eher dicht und naja - viel eben. Es lagen Zwar Unmengen Massen an Schnee aus dem Boden doch diese halfen mir gerade nicht.
Ich hörte auf meinem einen Ohr wie Bill zu mir ritt.

,,Stefanie!"
Hörte ich ihn schreien.

Ich lebte aber noch, nur mein Körper fühlte sich mehr als tot an aufgrund den Schmerzen die sich bildeten. Bill stieg von Paddy ab und eilte zu mir. Hätte er mich doch bloß hier liegen gelassen, vielleicht hätte ich dann innere Verletzungen davongetragen. Dann wäre ich ins Krankenhaus gekommen und vielleicht gestorben. Dann hätte ich dieses Drama nicht mehr miterleben müssen. Er kniete sich zu mir runter in den Schnee. Meine Augen schloss ich als er kam, ich fasste mir an den Kopf und verzog mein Gesicht.

,,Stefanie ist alles okay?"
Er klang besorgter als meine Mutter wenn mir mal etwas passierte.

Ich wünschte mir das er wegging.

,,Ja..."
Antwortete ich.

Dabei war überhaupt nicht alles okay.

,,Wirklich? Du bist gestürzt, bei dir ist bestimmt nicht alles okay..."
Bill legte seine kalte Hand an meinen Hals.

Plötzlich fing mein Herz an tierisch wehzutun. Oha, dass schmerzte mehr als alles andere. Ich wollte schreien, doch bekam keinen Ton raus. Dieser Stress hier tut mir absolut nicht gut...
Ich öffnete meinen Mund und versuchte zu schreien, aber es ging nicht. Man sah mir meine unertragbaren Schmerzen an, Bill nahm meine Hand. Mein Herz tat so bestialisch weh, ich konnte fast nicht mehr atmen.

,,Stefanie rede mit mir!"
Er hob mich kurz an und sah mir in die Augen.

Doch ich konnte es nicht. Ich konnte kein Wort rausbringen, die Schmerzen in meinem gesamten Körper waren zu stark. Ich hatte das Gefühl das ich innerlich verblutete, dass ich gerade langsam starb. Meine Luft wurde immer knapper, und meine vielleicht letzten Blicke vergeudete ich damit Bill anzusehen. Zum ersten Mal wünschte ich mir das er mir half. Das er mich hier aus dem Schlamassel holte, dass er naja...einfach für mich da war. Unsere Eltern waren ja nicht da, und hier war bestimmt weit und breit kein Mensch. Was hätte ich jetzt ohne ihn gemacht? Ich wäre hier eingegangen.

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