Unangemessene Hilfe

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Bill zog sich ebenfalls an, danach gingen wir zwei raus. Es fing wieder an zu schneien, der Schnee sammelte sich auf seinen schwarzen Kleidern.
Er blieb sogar bestehen, kein Wunder wenn man wortwörtlich so kalt war. Wir liefen um das Haus, nach hinten zur Koppel. Bill lief vor mir, der Schnee war heute echt widerstandsfähig. Er war mit seinen schwarzen Klamotten aber auch wirklich auffällig auf dem ganzen Hof. Richtig kalt war mir nicht, ich lief weiter hinter ihm her.

Sein komisches Buch ging mir nach wie vor nicht aus dem Kopf. Doch damit wollte ich mich heute nicht weiter auseinandersetzen. Bill und ich gingen in den Stall, wir redeten komischerweise nicht. Mist, der schöpft Verdacht. Das muss ich verhindern! Oder er überlegt sich wie er mich unter den Schneemassen vergraben konnte.

,,Bill?"
Ich sah ihm nach.

Er holte ein weißes Pferd, einen Schimmel. Er holte es aus dem Stall und kam mit ihm auf mich zu. Dieses Pferd war sehr groß, ich hoffe das geht gut.

,,Das ist Leroy. Gesattelt ist er schon, kannst du alleine aufsteigen oder soll ich dir helfen?"

,,Helfen? Nein quatsch! Ich kann das alleine."

Eigentlich konnte ich das nicht alleine, aber Hilfe von Bill wollte ich nicht. Nachher tastete er mich noch heimlich ab welche Stelle am besten war um mich zu töten.

,,Gut, dann hier bitte."

Er gab mir die Zügel in die Hand. Ich spürte das dieses Pferd ein sehr ruhiges war, puh. Ich ging mit dem Pferd raus auf die Koppel, Bill kam mir nicht nach. Bestimmt musste er noch Paddy holen, ich wusste es nicht. Draußen versuchte ich mit Mühe auf Leroy zu steigen, wie durch Zauberhand geling es mir sogar. Ich saß fest auf dem Sattel und nahm dann die Zügel in die Hand.

Freuend ritt ich mit ihm los und lächelte. Endlich konnte ich alleine reiten, ohne jegliche Hilfe. Endlich musste ich nicht mehr hinter Bill sitzen, mir fiel ein Stein vom Herzen. Wann immer er auch fern von mir war ging es mir gut. Tut mir leid, aber wer mir die ewige Ruhe wünscht ist in meinen Augen kein guter Mensch.

Auf einmal kam er aus dem Stall geritten. Er saß auf Paddy, Bill musste mal wieder wie ein Verrückter über die Koppel reiten. Nein, eigentlich war ich nur neidisch weil ich nicht so schnell reiten konnte.
Er kam auf mich zugeritten, ich zog die Zügel stark an mich sodass das Pferd bremste. Bill kam von der anderen Seite und lächelte mich von der Seite an. Seine schwarzen Haaren waren durch den Schnee nicht mehr so schwarz, würde der Schnee doch auch auf sein Herz fallen.

,,Oh du bist von alleine auf das Pferd gekommen?"
Fragte er mich verwundert.

,,Ja? Siehst du, ich kann das. Ich brauche keine Hilfe."

,,Schon okay, wenn du meinst. Wenn du keine Hilfe brauchst, dann zeig mir doch mal wie schnell du reiten kannst Stefanie."
Bill sah mich komisch an und ritt dann schnell an mir vorbei.

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