Der nächste Tag brach an. Es war Heiligabend, Weihnachten. Der Schnee bedeckte draußen alles und die Kälte wurde immer dichter und beißender im Gesicht wenn man auch nur einen Fuß nach draußen setzte.
Bill und ich saßen gerade unten mit unseren Eltern in der Küche. Es gab Mittag, er saß gegenüber von mir. Wir sahen uns schweigend an, morgen war der Tag unserer Abreise gekommen.,,Ach wie schade das ihr morgen schon geht."
Sagte der Vater.,,Ja finden wir auch, aber bestimmt kommen wir bald wieder."
Lächelte meine Mutter.Als Bill das hörte, hörte er auf in seinem Essen rumzustochern. Er sah erst meine Mutter, und dann mich an. Ich zuckte mit den Schultern, sein Blick sank erneut.
Ich seufzte, lächelte aber trotzdem. Warum krängte ihn das denn so?,,Also jederzeit könnt ihr wiederkommen."
Sagte Maria mit einem Lächeln.,,Ich bin fertig."
Bill räumte seinen Teller ab und ging weg.,,Ich aber auch, dass war wirklich sehr gut."
Bedankte ich mich.Auch ich räumte meinen Teller ab und ging ihm dann nach, er war oben in seinem Zimmer. Ich ging zu ihm. Er stand mit verschränkten Armen vor seinem Fenster, mit dem Rücken zu mir.
,,Bill, sei doch nicht traurig."
Ich ging zu ihm ans Fenster.,,Lass mich Stefanie. Ich bin nicht traurig, du verstehst mich einfach nicht. Tränen sind nicht gleich Traurigkeit, Tränen sind auch Sehnsucht. Sehnsucht nach etwas was man nie hatte."
,,Also waren sie nicht wegen mir?"
,,Größtenteils nicht. Doch du warst auch ein Faktor davon. Mehr musst du erstmal nicht wissen, heute ist Heiligabend."
,,Bill, hör mir doch zu."
Ich fasste ihn an die Schulter.,,Ich möchte dir aber momentan nicht zuhören. Bitte geh, ich mache das mit mir alleine aus Stefanie. Bitte geh in dein Zimmer und lauf fort solange du noch kannst."
Bill sah mit geschlossenen Augen auf den Boden.
,,Nein! Was soll das heißen solange ich noch kann?"
Das war jetzt ein bisschen sehr gruselig.,,Ich bin nicht gut für dich! Halte dich am besten von mir fern, sowie du es am Anfang auch gemacht hast. Aber bitte lass mich jetzt in Ruhe..."
Er schubste meine Hand von seiner Schulter weg.,,Okay."
Ich verschwand aus seinem Zimmer und schloss die Tür.Danach begab ich mich in mein Zimmer und ließ mich zuerst auf meinem Bett nieder. Danach packte ich noch meine restlichen Sachen in den Koffer, bevor ich ihn zumachte legte ich mir Sachen für morgen raus, für die Fahrt.
Verlegen sah ich aus dem Fenster, wusste nicht was ich jetzt machen sollte.
Und so wartete ich ab bis es fast dunkel draußen wurde. Ich wartete bis 16:00.Die Sonne begann langsam am Horizont zu verschwinden, aber nur langsam. Ich wusste die Dämmerung brach an, bald gab es Geschenke. Doch wollte ich überhaupt Geschenke? Nein eigentlich nicht. Heute nicht, nachher nicht. Gar nicht dieses Jahr.
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Platinum
Teen FictionStefanie war gezwungen, ihre Ferien plus Weihnachten mit ihrer Familie auf einem Bauernhof bei einer anderen Familie zu verbringen. Sie machten dort sozusagen Urlaub, um das Fest mal mit anderen anstatt immer alleine zu feiern. Alles schien für Stef...