Wir brachten Thomas in die Sanihütte, die den Angriff größtenteils überlebt hatte und legten ihn auf die Liege, auf der Alby gelegen hatte. Als ein wenig Ruhe eingekehrt war und Teresa sich bereit erklärte, bei ihm, Clint und Jeff zu bleiben, verließen Newt, Minho, Fry Pan, Chuck, Winston und ich zusammen die Hütte und liefen über die Lichtung, wo noch immer ein paar Feuer brannten.
Die Hütten waren zerstört und als wir an Minhos und meiner vorbeikamen, musste ich schwer schlucken. So viele Erinnerungen aus drei Jahren lagen dort in Schutt und Asche. Zuerst wussten wir nicht, wohin wir gehen sollten, aber dann fanden wir uns irgendwann am Waldrand wieder, wo wir uns gegen einen Baumstamm gelehnt auf den Boden setzten.
Chuck saß links von mir und drehte die kleine Figur in der Hand, die er mit unserer Hilfe geschnitzt hatte und die fertig zu sein schien.
„Sie sieht toll aus", flüsterte ich ihm müde zu und er lächelte schwach.
„Das hat Thomas auch gesagt."
„Mach dir keine Sorgen, Chuck. Er wird wieder gesund werden."
Wieder schwiegen wir und starrten die Lichtung an, die so lange unser zu Hause gewesen und jetzt völlig zerstört war.
„Alby ist tot", durchbrach Newt das Schweigen nach ein paar Minuten.
Ich nickte. Das hatte ich mir schon gedacht.
„Zart auch", sagte ich heiser. Wieder stieg ein dicker Kloß in meinem Hals auf.
„Sie haben so viele umgebracht... Wie soll es jetzt weiter gehen?", fragte Minho Newt.
„Wir müssen die Leichen beerdigen. Und dann fangen wir an, die Hütten wieder aufzubauen, eine nach der anderen. Irgendwie müssen wir weiter machen, wie bisher."
„Wie soll das gehen, Newt? Wenn die Box nicht mehr hoch kommt, gehen uns bald die Vorräte aus. Und die Felder sind auch zerstört", stellte Fry Pan fest.
„Ich weiß, Pan. Aber was sollen wir denn machen?"
„Wenn Thomas wieder aufwacht, dann wird er doch bestimmt wissen, was zu tun ist, oder? Er bringt uns hier raus, hat er gesagt. Ihr habt den Ausgang doch gefunden!" Chuck sah mich mit großen Augen an und rückte ein Stück vor, um auch die Anderen sehen zu können.
„Chuck, wir können nicht einfach wieder da raus gehen. Was ist, wenn es gar kein Ausgang war, sondern wirklich das Nest der Griever?", fragte Minho den Jungen.
„Chuck hat Recht, Minho. Wir müssen es versuchen, eine andere Wahl haben wir nicht. Was ist, wenn sie jetzt Nacht für Nacht wieder kommen? Dann sind wir bald alle tot." Während ich sprach, starrte ich das Feuer an, das noch immer unsere Hütten auffraß.
„Okay. Wir warten, bis Thomas wach ist und reden dann mit ihm. Vielleicht hat er ja wirklich einen Plan." Newt nahm einen Stock und zeichnete Muster in die Erde.
Da sah ich plötzlich, wie eine Gruppe Jungen auf uns zukam. Wie es aussah, waren sie die anderen paar Überlebenden.
„Das ist Gally", stellte Winston fest, der sie ebenfalls bemerkt hatte.
„Was will der denn jetzt?", fragte Minho und stand auf, als Newt als Erster auf die Beine sprang.
Wir Anderen standen auch auf und sahen den Lichtern entgegen, die jetzt immer näher kamen.
„Newt", sagte Gally und beachtete uns gar nicht, als er vor meinem Freund stehen blieb.
„Gally?"
„Die Lichter haben einstimmig entschieden, dass ich ab jetzt das Kommando übernehme. Sie glauben, dass du nicht mehr geeignet bist, nach allem, was du zugelassen hast."
„Können sie uns das auch selber sagen?", fragte ich laut und sah an ihm vorbei. Als mein Blick den von Tim traf, sah dieser schnell zu Boden. Ich war mir sicher, dass Gally sie eingeschüchtert hatte.
„Das müssen sie nicht. Wenn ich es euch sage, reicht das." Noch immer sah er mich nicht an, sondern beobachtete Newt.
„Na schön. Wenn sie das entschieden haben, werde ich es so hinnehmen."
„Das ist ungerecht, Gally! Newt ist ein guter Anführer und das weißt du!", Chuck schob sich an mir vorbei und baute sich vor dem viel größeren Jungen auf.
„Lass gut sein, Chuck." Newt legte ihm eine Hand auf die Schulter und schob ihn wieder hinter sich.
„Okay, ich sag euch jetzt, wie es laufen wird. Entweder ihr macht das, was ich euch sage, oder ihr werdet verbannt, so wie der Frischling und seine kleine Freundin. Die Entscheidung liegt ganz bei euch." Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Alles klar, Gally", entgegnete Newt ruhig.
Wie es aussah, hatte Gally nicht mit so wenig Widerstand gerechnet, denn er sah verwirrt aus, ja, fast enttäuscht. Aber er sagte nichts mehr, sondern drehte sich um und verschwand, gefolgt von den übrigen Lichtern.
„Warum habt ihr nichts unternommen? Ihr seid Hüter!" Chuck stemmte die Hände in die Hüften und sah uns klagend an.
„Es hätte nichts gebracht, Chuck. Sie waren viel mehr als wir." Minho tätschelte dem Jungen die Schulter.
„Und was machen wir jetzt? Er will Thomas und Teresa verbannen, das habt ihr schon mitbekommen, oder?", fragte der Junge. „Newt, wir müssen doch irgendetwas tun!"
„Ja, und das werden wir auch, Chuck. Wenn Thomas wieder wach ist, werden wir ihn nach seinem Plan fragen und dann verschwinden wir von hier."
„Die, die mit uns kommen wollen, kommen mit uns, die Anderen bleiben bei Gally. Es ist ihre Entscheidung." Fry Pan hatte Recht.
Mich durchzog ein Stich, als ich realisierte, dass Gally nicht mit uns kommen würde. Wenn wir es tatsächlich raus schaffen würden, dann ohne ihn. Aber es war mir lieber, er blieb hier und es ging ihm gut, als dass ihm etwas passierte, so viel war klar.
Doch wenn ich daran dachte, was ich eben zu ihm gesagt hatte, als alle es gehört hatten, tat es mir fast schon leid. Ich wollte nicht so mit ihm auseinander gehen, denn ganz egal, was ihn momentan ritt, er war immer noch mein bester Freund und er hatte mir das Leben gerettet.
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Into The WICKED Maze | A Maze Runner Story
FanfictionAnna ist zurück - und mit ihr auch neue Abenteuer und Geschichten. Dieses Mal ist sie auf der Lichtung angekommen und muss nun - gemeinsam mit den anderen Lichtern - dort leben und ihren Platz in der Gemeinschaft finden. Die Fortsetzung von From Th...