,,And when we' re bored we play in the woods
Always on the run from Captain Hook"
Ruth B. (Lost Boy)
War es eine Fee? Genau, so musste es sein! Nachdenklich ging ich weiter meines Weges, ohne dabei den Blick von dem geflügelten Wesen zu wenden, sodass ich das Rauschen erst nicht bemerkte. Dann blickte ich hoch und konnte in der Ferne durch die letzten Bäume hindurch das Meer erkennen. Ich lief darauf zu, als würde es mich magisch anziehen. Schon erreichte ich den Sandstrand, der sich direkt an das Ende des Waldes anschloss. Dumpf schlugen meine Füße in den Sand, hier ließ es sich nicht sehr leicht rennen. Außerdem war der Fee bestimmt schon schlecht... nein... zum glück schlummerte sie noch seelenruhig in meiner wärmenden Hand. Ach ja, zu gerne hätte auch ich in diesem Moment geschlafen. Behütet in einer großen warmen Hand, die es gut mit mir meinte.
Seufzend ließ ich mich in den Sand fallen. Es knirschte leicht. Die Sonne war wohl gerade erst untergegangen, denn die leicht schimmernden Körner waren noch warm, angewärmt von ihren goldenen Strahlen. Weit draußen auf dem Meer konnte ich tosende Wellen erkennen, die sich dem Strand näherten, als würden sie um die Wette darauf zu schießen, um dann kunstvoll in Schaumkronen zu zerbersten, wie splitterndes Glas. Ich wollte mich gerade zurück lehnen, da spürte ich etwas auf meiner Handfläche. Die Fee begann sich zu regen. Langsam richtete das zarte Wesen seinen Oberkörper auf, rieb sich die Augen und streckte sich genüsslich. Schon drehte es sich zu mir um und blickte mich erschrocken an.
Natürlich wollte ich sie sofort beruhigen, wahrscheinlich hätte ich auch vor so einem großen Riesen wie mir Angst gehabt, doch da fiel mir auf, dass die Fee gar nicht mich anschaute... nein... genauer gesagt blickte sie knapp an meinem Kopf vorbei, auf etwas, dass sich hinter mir befinden musste...
Da spürte ich plötzlich eine raue kräftige Hand im Nacken und wurde gleich darauf hochgezogen. ich erstarrte und wollte schreien, aber mir viel ein, dass es hier ja sowieso niemanden gab, der mir helfen konnte. Blitzschnell und hoffentlich unbemerkt, war die Fee unter mein T-Shirt gehuscht, als mich die starke Hand nun mit viel zu großem Schwung umdrehte, sodass ich stolperte und ein paar Meter weiter nach vorne auf den Boden fiel. Sand klebte in meinem Gesicht und Mund, die Augen hatte ich schnell genug geschlossen. Ein scheußlicher Geruch, der nach Robben Kadaver stank, kroch mir in die Nase und ich erblickte direkt vor meiner Nasenspitze zwei große schwarze Lederstiefel, poliert und gefüllt mit schrecklich stinkigen Füßen! Hoch oben über mir war nur noch ein kehliges, dunkles Lachen zu hören.
,,Die Kleine wollte wohl einen romantischen Strandspaziergang machen ha? Aber allein ist das doch viel zu langweilig! Lass uns ihn zusammen fortführen!", darauf folgte wieder dieses widerwärtige raue Lachen. Das Blut schoss mir in den Kopf vor Wut. Was machte der sich über mich lustig. Schon war ich aufgesprungen, holte aus und schlug dem Mann kräftig ins Gesicht. Das Lachen seinem Gesicht war wie weggewischt. Sein schwarzer, an den Enden gezwirbelter Schnurrbart zitterte leicht und seine buschigen Augenbrauen lagen tief über den nun zu Schlitzen verengten Augen. Er hob einen Arm, doch am Saum seines Hemds, dass er unter einer roten Offiziers Jacke trug, folgte keine Hand, sondern ein gebogener Haken, scharf geschliffen und im Mondlicht bedrohlich schimmernd. Damit holte der piratenähnliche Typ aus, umfasste meinen Nacken und zog mich näher an sich heran. Mein Gesicht war nun so dicht neben seinem, dass ich seinen verpesteten Atem riechen und auf meinen blassen Wangen spüren konnte. Ein Schauder der Angst und des Abscheus überkam mich.
,,Dafür, wirst du bezahlen!", zischte er in mein Ohr.
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Lost Girl
FanfictionJenny wacht an einem ihr völlig unbekannten Ort auf und trifft auf allerlei seltsame Leute, wie auch einen außergewöhnlich schönen und aufregenden Jungen, namens Peter, den sie überhaupt nicht einordnen kann. Erst wissen die beiden nichts miteinande...