Firmament

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Peter stand neben mir auf und meinte: ,,Lass uns zurück fliegen! Die anderen machen sich bestimmt schon Sorgen." Erschrocken sprang ich auf, denn plötzlich fiel mir wieder Twinkle ein. ,,Nein, das geht nicht!", rief ich laut, ,,Twinkle ist hier noch irgendwo! Wir können sie doch nicht hier lassen!" Der Junge nickte. ,,Sag mal Peter, wo ist eigentlich deine Fee?", wollte ich wissen, denn ich konnte das geflügelte Wesen nirgends entdecken. ,,Oh du meinst Tinkerbell?", er drehte sich zu mir um, ,,Sie verabscheut die Meerjungfrauen so sehr, dass sie sich weigert, auch nur über ihre Lagune zu fliegen! Sie wartet am Ufer..." Irritiert legte ich meinen Kopf schief und fragte dann: ,,Bist du sicher, dass sie so lange wartet? Vielleicht ist Tinkerbell ja schon weg geflogen!" Peter drehte mir nun wieder den Rücken zu und antwortete bestimmt: ,,Nein, sie würde mich niemals verlassen! Und jetzt lass uns Twinkle suchen, damit wir endlich zurück können!" Als ich zum Ufer sah, erblickte ich tatsächlich einen hellleuchtenden Punkt, der in der Luft zu schweben schien.

Mit Schrecken betrachtete ich, wie Peter ins Wasser stieg. ,,Spinnst du?!", schrie ich entsetzt, ,,Hast du die Fischmädchen etwa schon vergessen!" Genervt wandte er sich zu mir um: ,,Sie werden uns nicht angreifen! Nicht solange ich hier bin!" Und damit stieg er weiter ins Wasser. Ich wäre ein ziemlicher Angsthase, wenn ich jetzt nicht..., überlegte ich, aber was wenn... konnte ich Peter vertrauen? Kurzerhand sprang ich mit viel Anlauf zu ihm in Wasser. ,,Hey! Übertreiben solltest du es jetzt aber auch nicht! Das ist kein Vergnügungspark hier!", fuhr er mich an. Ich nuschelte eine leise Entschuldigung.

Peter, der den Blick starr nach unten gerichtet hatte, rief plötzlich aufgeregt: ,,Da!" Erschrocken fuhr ich zusammen... waren die Meerjungfrauen zurück? Bevor ich ihn fragen konnte, tauchte der Junge auch schon hinunter und es blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Schließlich wollte ich nicht allein in der Dunkelheit an der Wasseroberfläche eines so zusagen "Haifischbeckens" herum dümpeln, ohne zu wissen, was dort unten vor sich ging...

Wir tauchten hinunter bis auf den Grund und dann sah ich, was Peter entdeckt hatte. Es war eine riesige Muschel mit einem Durchmesser von mindestens 20cm! Ich hätte vermutlich viel Mühe gehabt, das schillernde Stück nach oben zu bringen, aber für Peter war das kein Problem. Er griff nach dem glänzenden Perlmutt, stieß sich mit den Füßen vom Boden ab und schon waren wir wieder an der Luft. 

Zurück auf dem Felsen erklärte Peter: ,,Das ist eine Coactisomnum! Eine verzauberte Muschel der Meerjungfrauen. Ursprünglich wurden sie benutzt, um Lebensmittel darinnen haltbarer zu machen, sie sollten in ihrem Reifestadium bleiben und ruhen, bis sie gebraucht wurden. Auf Lebewesen hat diese Magie eine einschläfernde Wirkung... Ich bin sicher, dass sie Twinkle darinnen eingesperrt haben." Ich nahm die Muschel entgegen und versuchte sie zu öffnen... vergeblich!

,,Oh nein! Ich kriege sie nicht auf!", schluchzte ich verzweifelt. Auch Peter versuchte es, wir nahmen sogar einen Stein und Korallen als Werkzeuge, aber die Muschel bewegte sich keinen Spalt breit... Schließlich brach ich verzweifelt zusammen und hielt mir am Boden zerstört die Hände vors Gesicht, ich wollte nicht, dass Peter mich weinen sah. 

Lost GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt