Star Dancer

131 8 0
                                    

Der Raum, den wir betraten, war groß und geräumig.  Das Innere war ziemlich schlicht gehalten, nichts schien von dem Podest ablenken zu sollen, das in der Mitte der Hütte stand. Es glänzte so hell, als wäre es aus purem Gold, geschmückt mit Kristallen, die das Sonnenlicht reflektierten und bunte Lichter überall hin warfen. Auf der Erhöhung standen kunstvoll verarbeitete Stühle oder ehr Sessel. Wahrscheinlich sollte jeder einen Thron darstellen. Auf ihnen saßen ein riesiger dunkel haariger Mann, der mit bunten Blumen und Kristallen geschmückt war, neben ihm, auf einem etwas kleineren Thron saß ein Junger. Er war vielleicht eine halbe Handbreit größer als ich und hatte zerzaustes schwarzes Haar, einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht, das nicht so abstoßend aussah, wie die der anderen. Als wir die Hütte betraten richtete er sich erstaunt auf und musterte erst Peter und dann mich. Auch der Mann, wahrscheinlich Herrscher der Kannibalen und sein Vater beäugte uns, aber viel kürzer als sein Sohn.

Wir wurden mehr oder weniger hinein gestoßen, denn ich spürte muschelartige Speerspitzen in meinem Rücken. Dann wurden Peter und ich nach unten auf die Knie gedrückt, unsere Blicke auf den Boden gerichtet. Hinter uns ertönten erneut diese seltsamen Grunzlaute und der große Herr grunzte irgendetwas zurück, dann zog mich jemand  an den Haaren nach oben. Ich kreischte vor Schmerz während mein Blick verschwamm. Ich blinzelte die Tränen weg und bemerkte, wie ich von allen Umstehenden (und Sitzenden) genau betrachtet wurde, als würde man mich auseinander nehmen. Dann ein letztes Grunzen von dem Mann auf dem Thron und ich wurde wieder nach draußen auf den großen Platz geschleppt: ,,Nein! stopp! Peter!", rief ich und wandte meinen Kopf panisch zu ihm um, doch er schaute nur starr nach unten, die Speerspitzen der Krieger auf den Rücken gedrückte.

Ich wurde in eine Ecke des Lagers gezerrt und an einem einsamen Pfahl gefesselt, der weit entfernt von allen Hütten aufgestellt war. Dann ließen mich die Kannibalen allein. Na toll und jetzt? Wir mussten ziemlich lange durch den Dschungel gelaufen sein, denn es begann bereits zu dämmern. Es war ziemlich langweilig angebunden zu sein und ich war müde, hinlegen konnte ich mich aber nicht, also beobachtete ich die Leute im Lager. Mit der Zeit und der Dunkelheit wurden es immer weniger. Nach einem Aufenthalt am großen Lagerfeuer vor der Hütte des Anführers, waren alle nach und nach in den Hütten verschwunden.

Was würden sie mit uns anstellen? Wohin hatten sei Tinkerbell gebracht und was war mit Twinkle? Hatten sie die Fee befreit? Und wie ging es Peter? Nun war ich ganz allein, nur noch die Sterne am klaren Nachthimmel hielten mir die Treue und leisteten mir Gesellschaft. Müde schloss ich die Augen, als mir plötzlich eine Hand auf den Mund gedrückt wurde.

Lost GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt