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Plötzlich berührte seine Hand vorsichtig mein Handgelenk, umschloss es und führte meine Hand langsam zu einem Platz auf der linken Seite unter seiner Brust. Dort legte er sie sanft auf meine, sodass er meine mit seiner Hand bedeckte. Ich schluckte und unsere Augen begegneten sich bis sich unsere Blicke miteinander verbanden.
Nach kurzer Zeit konnte ich das Klopfen seines Herzens spüren und bemerkte, dass er wohl aufgeregter war, als er zeigte.

Mein Körper war wie eingefroren. Das Einzige, was ich währenddessen noch wahrnehmen konnte, war mein eigenes Herz, welches in meinen Ohren ebenso schnell klopfte wie seins unter meiner Hand. Warum bereute ich nichts davon? Warum konnte ich dem nicht ein Ende setzen? Warum setzten wir beide dem kein Ende?

Unsere Blicke hielten weiterhin aufeinander stand. Jeder, der das gesehen hätte, hätte, nachdem derjenige mehr als verwundert dreinschauen würde, den gleichen leidenschaftlichen Kuss wie den aus meinem Traum erwartet. Ich schluckte meine Spucke hinunter.

Meine Augen wanderten von seinen Saphiren hinab zu seinen vollen Lippen, die sich leicht öffneten.
Plötzlich nahm er seine Hand von meiner und ließ mich sofort wieder die Saphire mustern.
"Wir sollten aufhören, bevor wir etwas tun, was wir später bereuen.", murmelte er und blickte dennoch weiterhin auf meine Lippen.
Durch seine Worte erwachte ich aus unserem gerade erschaffenen Traum. Er hatte ausnahmsweise mal Recht... aber er hatte es auch angefangen! Irgendwie...

Langsam ließ ich meine Hand sinken, während ich weiterhin vorsichtig mit meinen Fingerkuppen hinabfuhr und nickte nur.

Sanft strich ich über seinen blauen Fleck, der sich leicht unter seinem Solarplexus ausgebreitet hatte. "Ihr Hämatom sollte mit einer Salbe eingecremt werden.", murmelte ich zu ihm zurück, als wäre nichts passiert und blickte weiterhin zu seinen Augen, die er währenddessen geschlossen hielt. Seine Mimik zeigte sofort, dass er die Berührung sehr genoss.

Ein leichtes Lächeln wich aufgrund seines Gesichtsausdrucks über meine Lippen, bis ich letztendlich meine Hand bedacht wieder von seinem Körper nahm.
Einen kurzen Moment später blickten mich die dunkelblauen Saphire wieder an. Er blinzelte mehrmals, als würde er wieder in der Gegenwart ankommen wollen, bis ich vorschlug: "Wir gehen besser wieder ins Bett." So fühlt sich das an, Mister Bodyguard! Das dachte ich in diesem Moment.

Mit einem minimalen höflichen Lächeln nickte er mir bestätigend entgegen und brachte mich damit dazu, mich umzudrehen und den oberkörperfreien Mann allein in der Küche zurückzulassen. Ich war stolz auf mich, aber gleichzeitig auch irgendwie trau- gleichgültig. Das, was da gerade abgelaufen ist, ist natürlich nicht mal der Rede wert!

Ich schmiss mich wieder ins Bett und musste leicht grinsen. Das was dieser Bodyguard konnte, konnte ich schon lange!

Letztendlich schlief ich nach etwa einer Stunde des Nachdenkens und Reflektierens dieser Situation und des Traumes ein. Ich tat es ab als etwas, was meinem Schwächegefühl und meinen Schmerzen von den letzten Tagen bedingt war.
Als ich nach weiteren vier Stunden Schlaf wach wurde und endlich aufstehen konnte, weil die unfassbar verwirrende und verrückte Nacht vorbei war, war ich wirklich glücklich. Noch nie hatte ich in dieser beunruhigenden Weise von einem meiner Bodyguards geträumt! Was war nur mit mir los?

Erschöpft schloss ich meine Augen wieder und atmete mehrmals tief ein und aus, bis ich mich letztendlich streckte und mich aufrichtete, während meine Augen sich wieder öffneten.

Mr. EISKALT || ᵠᵘᵉᵉⁿⁱ ʟɪɴɪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt