❀ⓉⓌⒺⓃⓉⓎ-ⒻⓄⓊⓇ❀ ᶠᵃˢᶻⁱⁿⁱᵉʳᵉⁿᵈ

188 8 2
                                    

Wir beschritten erneut den Flur. Unsere Schritte hallten dumpf umher bis wir vor derselben Tür stehen blieben, vor der wir vorhin schon gemeinsam standen. Ich schluckte, stellte mir vor, was wohl in diesem Zimmer alles passiert war und wie schnerzerfüllt er da nun liegen musste. Ich schüttelte diese Bilder wieder aus meinem Kopf und griff zur Klinke.

Bevor ich nur daran denken konnte, sie herunterzudrücken, blickte ich den Bodyguard schräg hinter mir in seine saphirblauen Augen und merkte, nach einem Gefühl, was einem Elektroschock glich, wie ein Energieschub durch meinen Körper schlich. Schnell blickte ich wieder gegen die Tür, die ich danach langsam öffnete.

Eine Stille strich durch den Raum, was mich sofort wunderte. Langsam öffnete ich die Tür des Raumes immer mehr. Die Sicht zum Bett war nun nicht mehr verhindert, sodass plötzlich ein Schock durch meine Adern lief.

Plötzlich lag auf dem Bett weder Jayden, noch Josie. Ich schluckte trocken herunter.
Schnell scannte ich den restlichen Raum nach den beiden ab und drehte mich überfordert zu dem Bodyguard um, als ich mir sicher war, dass beide aus dem Raum verschwunden waren.
Der Bodyguard zog scharf die Luft durch seinen Mund und blickte ebenfalls umher.

Langsam ging ich in Richtung Bett und bemerkte die beiden am Bettgestell befestigten Handschellen, die immernoch dort hangen.

Verwirrt drehte ich mich zu dem Bodyguard, der sich neben mich gestellt hatte. "Wie kann das sein?", fragte ich verblüfft und wartete auf eine Idee von dem breitgebauten Mann. Der hingegen war genauso sprachlos wie ich.
Er hingegen beschrieb die Situation eher als: "Faszinierend..." und ließ mich ihn dadurch fragend beäugen. "Sind Sie plötzlich um 40 Jahre gealtert oder warum benutzen Sie dieses Wort während solch einem Disaster?!", fragte ich mit einem Unterton, der nur zeigte, dass ich das nicht von ihm erwartet hatte.

"Das sagt die Oma, die das Wort 'Disaster' in ihren alltäglichen Sprachgebrauch integriert hat.", gab er nur zurück, woraufhin ich mit verschränkten Armen reagierte. "Das ist ein normales Wort...", murmelte ich so laut, dass er es noch hören konnte und bewegte mich daraufhin wieder aus dem Raum. Er folgte mir bedacht und blickte sich noch ein paar Mal um, bis er mit dem Kopf schüttelte und "Was ist
da wohl passiert?", in die Leere fragte. Ich konnte es ihm leider nicht beantworten.

Letztendlich fanden wir uns beide im Flur wieder. Gestresst durchsuchte ich meine Tasche nach meinem Handy, fand es schließlich und rief sofort Josie an, um zu fragen, ob es ihr gut gehe und was passiert sei. Nachdem abgenommen wurde, war jedoch keineswegs die erhoffte weibliche Stimme zu hören, sondern eine männliche Stimme, die ich unter milliarden Stimmen wiedererkennen würde.

"Guten Abend, Babe.", begrüßte mich Jayden als wäre nichts passiert. "Wo ist sie?!", fragte ich direkt und überging damit unsinniges Gerede. "Oh, ich bin an dein Handy gegangen, oder?", fragte er plötzlich rhetorisch zu einer Person bei ihm und fügte hinzu: "Och Babe, ich dachte, du machst dir Sorgen um mich und nicht um diese Verrückte!".

Angespannt atmete ich aus.
"Wo seid ihr, Jayden? Wir können reden, über alles.", schlug ich vor und bekam nur ein "Nein, Katharina. Aber ich habe eine andere Idee. Ich tausche den Bodyguard gegen die Verrückte ein. Deal?! Babe, du meintest doch, dass ich ihn das nächste Mal fertig machen werde, nicht?", erklärte er. Damit versank ich in Gedanken und merkte, wie sich in mir meine Angst ankündigte. Es würde nur einer von beiden lebend da wieder herauskommen... und ich traue es beiden zu und auch irgendwie keinen von Beiden.

Ich erwachte wieder aus meinen Gedanken, als auf einmal mein Handy nicht mehr in meiner Hand lag, sondern in der des Bodyguards. "Deal, wo seid ihr?!", brummte der Bodyguard fast schon und legte nach der Antwort von Jayden auf. Kurz danach reichte er mir auch schon wieder mein Handy, was ich an mich nahm.
Mein Blick wich zu seinen eisigblauen Augen, die nur vermuten ließen, dass er sich gerade seelisch auf den nahestehenden Kampf vorbereitete.
Er war wieder dieser typische Mister Eiskalt, der niemanden jemals hinter die Fasade schauen ließ. Hatte er Angst? Respekt? War er aufgeregt? Nein... wohl eher weniger. Aber er war wahrscheinlich genauso verwirrt und verzweifelt wie ich.

Mr. EISKALT || ᵠᵘᵉᵉⁿⁱ ʟɪɴɪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt