❀ⓉⓌⓄ❀ ᵐⁱˢᵗᵉʳ ᵉⁱˢᵏˡᵒᵗᶻ

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„Sie verdammter, provokanter, hinterlistiger Fiesling!“, fuhr ich ihn an, wirbelte herum und das pure Gefühl von Hass stieg blitzschnell in mir auf.
„Sie haben meine Sonnenbrille kaputt gemacht!“, quietschte ich aufgebracht in seine Richtung und atmete hektisch ein und aus.

„Ich kaufe Ihnen eine Hübschere, sie hat mir sowieso nicht so gut gefallen.“, erklärte er mit einem eiskalten Gesichtsausdruck und monotoner Stimme.

Ich versuchte mich mit langsamen Atmen wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Ach so, na dann verzeihe ich Ihnen natürlich...“, grummelte ich sarkastisch gegen die Polsterung des Helms und klappte das Visier hoch. 

„Wehe sie ist hässlich.“, drohte ich ihm und warf ihm einen warnenden Blick zu.
Ich lenkte mich mit der Sicht auf die überfüllten Gassen ab, um ihm nicht gleich wegen seiner Aktion in sein immer hässlicher werdendes Gesicht zu schlagen. In jenen Gassen bemerkte ich schon drei Personen, die schlendernd mit einer Kamera und einem Mikrofon in der Hand durch die Gegend wanderten.

„Schön, dass Sie endlich zur Vernunft gekommen sind.“, provozierte er weiter, holte mich somit meine Gedanken wieder aus der Gasse, aber blickte jedoch weiterhin emotionslos in meine Augen.
Ich unterdrückte ein gehässiges Schnauben und zwang mir ein zustimmendes Lächeln auf.

Nachdem er sich auf sein Motorrad geschwungen hatte, schaute er mich abwartend an.
„Kommen Sie, jetzt haben Sie schon den Helm auf, dann müssen Sie auch mitfahren. Ich mein, jetzt sind Ihre Haare doch schon zerstört.“, ich hätte schwören können, dass der Ansatz eines amüsierten Grinsens auf seinem Gesicht zu sehen war.
Ich regte mich trotz seiner Aufforderung kein einziges Stück und verschränkte stattdessen meine Arme.

Nach kurzer Zeit umgreift eine gebräunte Hand mein Handgelenk und zog mich so schnell auf das Motorrad, dass ich keine andere Wahl hatte und ich mich somit brummend niederlassen musste. Letztendlich entzog ich ihm meinen Arm.
"Das ist nichts anderes Freiheitsberaubung! Wollen Sie wirklich wegen mir in den Knast? Ich kann es mir kaum vorstellen.", versuchte ich nun eine neue Methode und setze mein arrogantes Gesicht auf.

Er ließ provokant den Motor aufheulen.
"Das können Sie mit jemandem besprechen, den es interessiert, Miss.
Außerdem geht es hier um Ihre Sicherheit und nicht um Ihren Stolz.“, seufzte er, woraufhin ich augenrollend mit der Zunge schnalzte.
„Es geht hier nicht um Stolz. Ich bemühe mich einfach nur nicht, Ihnen zu gefallen.“, erklärte ich genervt und bemerkte plötzlich, dass schon ein paar Blicke auf uns lagen.
Oh man... peinlich.

"Das glauben Sie ja wohl selbst nicht.", zweifelte er mich an und ließ mich erschrocken zurückweichen.
"Was erlauben Sie sich hier eigentlich? Wie reden Sie eigentlich mit ihrer Kundin?!", spielte ich schwerst getroffen und zog arrogant meine Augenbraue nach oben.
"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie nicht meine Kundin sind. Es sind ihre Eltern. Und im Endeffekt befolge ich nur ihren Befehlen.", erklärte er mir und ließ mich schweigen.

Entschlossen klappte er mein Visier herunter und machte sich zum Fahren bereit.
„Wir fahren jetzt. Ich würde mich an Ihrer Stelle festhalten.“, erklärte er und ich hätte schwören können, dass ein kleines Flehen in der Stimme flackerte. Zum Glück habe ich es geschafft: Er ist langsam genervt von mir. Aber er geht mir langsam auch schon auf den Senkel... deshalb muss er einfach weg!

"Katharina Jones?! Dort ist Katharina Jones!", hörte ich plötzlich von hinten schreien, woraufhin ich mich geschockt umdrehte und den gleichen drei Personen von der Gasse auf uns zulaufen sah.
Blitzschnell umschloss ich meine Arme um den Oberkörper des Bodyguards, befohl ihm lautstark loszufahren und wir düsten mit druchdrehenden Reifen davon.

Erst nach einer Weile nach der Aufregung bemerkte ich seine Muskeln unter seinem Anzug. Bei jeder Kurve, jedem Stillstand und Gasgeben spürte ich, wie sie sich gegen meine Hände und Arme drückten. Es zog überraschender Weise meine volle Aufmerksamkeit auf sich, genauso wie die angenehme Wärme, die von ihm ausging. Ich bräuchte ihn als Kissen, nicht als Bodyguard.

Als ich mich gerade etwas an das Fahren gewöhnt hatte, stoppte er vor meinem Zuhause und klappte sein Sichtschutz hoch.
„Wir sind da.“, sprach er auffordernd, was ich jedoch aufgrund des Helms nur dumpf verstehen konnte.
Ich ließ schnell von ihm ab und stieg von seinem Motorrad.
Langsam nahm ich den Helm von meinem Kopf, woraufhin ein erneutes, aber diesmal sanftes Knacken ertönte. Am Boden lag meine zerstörte Sonnenbrille, die verbogen war und einen zerbrochenen Bügel, sowie zersplitterte Gläser besaß.
Dass ich mich deshalb nicht verletzt habe.

Ich streichte mir durch meine Haare und hebte meine Sonnenbrille auf.
„Ich kaufe Ihnen bei Gelegenheit eine Neue, ich sollte Sie nur vorerst so schnell es geht hier absetzen.“, erklärte er und zog ebenso seinen Helm von seinem Kopf. Sie brauchen sich nicht rechtfertigen, ich werde nie Empathie für Sie empfinden.

„Vielen lieben Dank dafür.“, patzte ich sarkastisch und ließ schnaufend von ihm ab, drückte ihm den Helm in die Hand und verschwand so schnell es ging im Haus.
Dort angekommen lehnte ich mich mit einem Augenrollen an die Haustür und war sichtlich genervt von diesem blöden, eingebildeten Spruch. Plötzlich drückte jemand die Haustür gegen mich, sodass ich schnell auf die Wendeltreppe sprang, um nicht zerquetscht zu werden.

Kein anderer als der Bodyguard trat plötzlich über die Türschwelle.
„Ich sollte mich wohl erstmal vorstellen... ich heiße Leviathan, aber Sie können mich auch Levi nennen, und ich glaube, ich hatte Ihnen vergessen zu erzählen, dass ich jetzt mit in Ihrem kellerlosen Haus wohne.“, der gleiche Ansatz eines Grinsens trat auf sein Gesicht, verschwand jedoch genauso schnell, wie er gekommen war.

Nach wenigen Sekunden ging er weiter und bog in das Arbeitszimmer meines Vaters. Entrüstet starrte ich dem Typen hinterher. Er wohnt jetzt mit mir in einem Haus?!
Ich hauchte ein leises „Was?“, in seine Richtung, doch er hatte es wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen.

„Leviathan...“, ich ließ mir den Namen auf der Zunge zergehen und bemerke ziemlich schnell: „Ein hübscher Name für einen Typ mit so einem hässlichen Charakter.“, murmelte ich und blickte starr gegen das Treppengeländer.

„Zu dir passt eher...“, überlegend fuhr ich das goldene Geländer mit meiner Hand entlang bis ich letztendlich im Obergeschoss angelangt war.
„Mister Eisklotz.“, beendete ich meinen Satz und war sofort begeistert von diesem Namen. Nichts passt besser zu ihm, als dieser Name.

Teuflisch grinsend machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer.
Jetzt werde ich einen Plan entwickeln, wie ich Mister Eisklotz mit den perfekten Mitteln aus diesem Haus bekomme und ich hab auch schon ein paar Ideen...

1101 Wörter

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ENDE DES KAPITELS ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hallöchen meine Lieben,

wie geht es euch?

Und wie hat euch das zweite Kapitel gefallen?
Zeigt es mir doch gerne durch einen lieben Kommentar und ein Sternchen.

Wir lesen uns❣️

Viele Grüße
Lɪɴɪ

Mr. EISKALT || ᵠᵘᵉᵉⁿⁱ ʟɪɴɪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt