❀ⓉⓌⒺⓃⓉⓎ-ⒻⒾⓋⒺ❀ ʳᵉⁱⁿᵉˢ ʰᵉʳᶻ

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"Kath?!", schallte mehrmals in meinem Kopf umher.
"Miss Jones?!", hallte es nochmals fünf Mal hinterher.
"Katharina Jones? Es ist alles gut, Sie sind in Sicherheit.", sprach dann plötzlich eine unbekanntere Stimme und ließ mich langsam ankommen, obwohl ich nicht mal wusste, wo...

Kurz darauf merkte ich etwas Weiches unter meinen Händen, das Gleiche fühlte ich auch unter meinen Armen, Beinen und meinem Kopf. Das Einzige, was ich ziemlich sicher wusste, war, dass ich lag. Anscheinend auf etwas angenehm Weichem, etwas, was nachgab. Vielleicht ein Bett...?

Letztendlich wagte ich es, langsam meine Augen zu öffnen und blickte sofort in viele bekannte Gesichter. Wir befanden uns in einem sterilen, weißen Raum. Jetzt sah ich auch, dass ich wirklich in einem Bett lag. Jenny saß neben mir auf dem Bett und blickte mich mit einem sanften Lächeln an, nebenbei hielt sie meine Hand. Hinter ihr standen Pi, sein Assistenzarzt-Lover, Nathan und Izzy die ebenfalls ihren besorgten Blick zu einem Lächeln verzogen. Daneben stand Josie, dessen Gesicht verarztet wurde und die mich ebenso besorgt, aber erleichtert anschaute.

Mein Blick schweifte zu meiner rechten Seite. Auf dem Weg dahin blieben meine Augen an dem Bodyguard hängen, der beide Hände auf das eiserne Bettgestell am Fußende gestemmt hatte und mich forschend anblickte. Er hatte nebenbei jedoch sein typisch eiskaltes Pokerface aufgesetzt.

Kurz nachdem ich mich fragte, ob es eine Struktur gab, nach der er einen solchen Gesichtsausdruck aufsetzte, fielen mir seine unübersehbaren weißen Verbände auf, die um seine Handknochen gewickelt wurden. Wie als wäre das ein Trigger, hörte ich plötzlich dumpfe Schläge, die ich in den letzten Sekunden noch gehört habe, durch meine Ohren rauschen. Ich schluckte, schloss meine Augen und versuchte langsam zu atmen.

Als ich mich wieder etwas gefangen hatte, ließ ich meinen Blick weiterschlendern: Auf der anderen Seite von mir stand ein fremder Mann, der mich sofort freundlich lächelnd mit seinem Namen und somit auch mit seinem Doktortitel begrüßte.
Nach einer kurzen Fragerunde, ob es mir gut geht und wie ich mich fühle, überprüfte er nochmals mit einer kleinen Taschenlampe meine Pupillenreaktion. Nach einem weiteren kurzen Gespräch, indem er erzählte, dass ich Glück hatte und um eine Gehirnerschütterung herumgekommen war, wies er mich zurecht, dass ich den restlichen Tag erstmal vorsichtig sein sollte und mich lieber etwas schonen sollte.

Nach einer Stunde Aufenthalt und mehreren Gesprächen mit meinen Freunden, aber auch mit der Polizei, um eine Aussage bezüglich des Jayden-Falls zu machen, fuhr der Bodyguard mich erstmal nach Hause, wo ich mich ebenfalls nochmal hinlegte.
Der Bodyguard kümmerte sich in dieser Zeit fast besser um mich, als meine Mom es immer tat, wenn ich krank war. Und das musste was heißen, denn sie hatte mir in solchen Situationen jeden Wunsch schon an den Lippen ablesen können!

Als er erneut leise in mein Zimmer kam und neben mir angekommen etwas auf den Nachtschrank stellte, drehte ich mich zu ihm um. Seine saphirblauen Augen leuchteten mich nahezu an, als sich unsere Blicke trafen. Er blieb still, wartete wahrscheinlich darauf, dass ich etwas sagte, aber ich war zu sehr in meinen Gedanken verloren, als dass ich es könnte.

"Ich habe Ihnen einen Kakao gemacht, es schien immer so, als würden Sie ihn sehr gerne trinken.", rechtfertigte er sich und klärte mich über den Gefallen, den er mir tat, auf. "Mhm, danke.", antwortete ich kurz, während ich immernoch in Gedanken vertieft war.
Nach einem Schmunzeln richtete er sich wieder zur Tür und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als ich ihn mit einem "Warten Sie.", in seinem Gehen stoppte.

"Können Sie mir erzählen, was gestern passiert ist, nachdem ich... naja... weg war?", fragte ich und bewegte ihn dazu, sich wieder zu mir umzudrehen.
"Ein kurzer Schlagabtausch. Ich sage nur: Er hat danach erneut gegen mich verloren. Kurze Zeit später kam schon die Polizei reingestürmt.", erklärte er mit einem klitzekleinen Lächeln auf den Lippen, welches den Anschein machte, dass er sich nicht gewundert hatte, dass er es geschafft hatte.

Mr. EISKALT || ᵠᵘᵉᵉⁿⁱ ʟɪɴɪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt