Die restliche Woche war mehr als nur vollgestopft. Entweder wurde sie von Thor durch das Königreich geführt oder sie aß mit ihm und der Familie Odins und unterhielt sich. Ihre freie Zeit, die sie nur wenig hatte, verbrachte sie mit Loki in der Bücherei oder im Garten. Sie mochte den schwarzhaarigen Bruder von Thor. Er war lustig und charmant. Und er sah sie so anders an. Nicht wie Thor oder ihr Vater, die alle ihre Erwartungen in sie setzten und sie dafür vergötterten wie selbstlos sie war. Er sah sie normal an. Ohne irgendwie ein Urteil zu fällen. Und weil er es nicht tat, tat sie es auch nicht. Sie genoss die Zeit, die sie mit ihm verbrachte. Er konnte sie immer zum Lachen bringen, egal wie langweilig ihr war, ihm viel immer etwas ein.
„Du bist mit dem Buch schon fertig? Ich hab dir das erst gestern gegeben." verwundert sah Loki sie an. Er und die junge Göttin waren in der Bibliothek. Loki stand auf einer Leiter und nahm Audra das Buch ab. „Ja...es hat mich gepackt. Ich hab die ganze Nacht gelesen." gähnte sie und sah zu ihm hoch. Er lachte und stellte es zurück in das Regal. „Verständlich. Aber gerade du brauchst deinen schlaf." mahnte er und kam hinunter zu ihr. Sie nickte und ging zu einem der Regale auf der anderen Seite und kehrte somit Loki den Rücken zu. „Hast du noch ein Buch als Empfehlung?" fragte sie und sah sich die Bücher an. Loki sah sie an und lächelte. Mit den Händen am Rücken lief er einige Schritte auf sie zu. „Natürlich." versicherte er ihr und blieb nur wenige Zentimeter hinter Audra stehen. Sie schauderte kurz. Er war so nahe, das sie seinen Atem spüren konnte. Sein Blick lag auf ihr und sie merkte wie er etwas grinste. „Das Buch hier ist gut." Seine Hand striff ihre Taille als er ein Buch aus dem Regal holte und es ihr hinhielt. Audras Atem wurde flacher und ihr Herz begann zu klopfen. „Wieso siehst du mich nicht an?" ertönte seine Stimme in einem rauen Ton. Kurz schlossen sich die Augen der Göttin und sie drehte sich. Als sich ihre Lider wieder öffneten, blickte sie in die smaragdgrünen Augen von Loki. Dieser grinste sie frech an und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Weist du. Als mein Vater verkündete Thor würde heiraten beneidete ich ihn erst ganz und gar nicht. Doch jetzt... Du bist viel zu gut für diesen verblödeten Kerl." flüsterte er und fuhr ihr über ihre Wange. Audra schaute zu Boden und wollte einen Schritt zurück gehen, doch das Regal hielt sie davon ab. „Hey... nicht weggehen." Loki zog sie an der Taille näher und hob ihr Kinn an. „Du bist so wunderschön..." er sah ihr tief in die Augen. Audra konnte nicht anders als den Blickkontakt zu erwidern. Sie wusste, dass es falsch war, so nahe bei ihm zu sein, so ein Gefühl zu empfinden. Dieses Gefühl sollte sie bei Thor haben. Doch sie tat es nicht. Derjenige, der sie so fühlen ließ war Loki, Thors Bruder. „Loki wir..." fing sie an doch wurde von einem Lachen unterbrochen. „Wir sollten es lassen? Warum? Wegen meinem Bruder?" fragte er bitter und ließ von ihr ab. Ihr wurde plötzlich kälter und sie sah ihn entschuldigend an. „Du verstehst das nicht...dein..." „Mein Bruder was? Denkst du, ich komme nicht gegen ihn an?!" schrie er auf einmal laut, sodass audra zusammen zuckte. Sie sah ihn geschockt an und schluckte. „Ich....ich sollte gehen." Meinte sie noch und ließ ihn somit allein zurück. Der schwarzhaarige Gott stieß wütend eine Vase um und fluchte leise.
Audra lief schnell die endlosen Gänge entlang, ungewiss wo ihre Füße sie hintrugen. Ihre Gedanken waren völlig zerstreut. Was sollte das von Loki? Und warum fühlte sie sich so seltsam als er so nahe war. Und warum hatte er sie plötzlich so angeschrien. Er verglich sich ziemlich oft mit seinem Bruder aber das es so schlimm war, konnte sie ja nicht ahnen. Sie war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie nicht auf ihre Umgebung achtete. Auf einmal spürte sie jedoch einen Schmerz in ihrem Hintern. Sie war hingefallen. Aber warum? Oh Mist. Sie war gegen jemanden geknallt. Und zwar gegen niemand anderen als Frigga, Frau von Odin. Doch diese stand fragend vor ihr und lächelte. „Ist dir was passiert Liebes?" fragte sie besorgt und half ihr auf. „N...nein nein verzeihen sie....ich hatte nicht aufgepasst..." entschuldigte sich Audra sofort und verbeugte sich. Frigga lachte. „Ach hör auf mit den Förmlichkeiten. Du heiratest einen meiner Söhne das macht dich zur Familie." beruhigte die Königin sie. „Ja...." Erwiderte sie nachdenklich. „Ist etwas nicht in Ordnung?" kam eine erneute Frage der Königin. „Oh nein alles ist gut. Ich habe nur... darüber nachgedacht wie stolz mein Volk sein wird und wie glücklich, wenn es endlich aus der Ungnade befreit ist." rettete sich audra raus. Frigga lächelte. „Oh ja. Das sind sie jetzt schon. Aber auch ich bin es. Es ist eine Bürde einen fast Fremden zu heiraten. Nicht jeder könnte sein Leben so führen." versicherte Frigga ihr. Audra nickte und entschuldigte sich noch einmal für den Unfall, ehe sie sich auf den Weg in ihr Gemach machte. Ihr Gedanken waren immer noch bei Loki. Sie war verwirrt. Nicht nur von ihm, sondern auch von ihr selbst. Diese Gefühle, die er ausgelöst hatte waren schön, doch so falsch. „Wo will den dieses schöne Wesen so ganz ohne Begleitung hin?" hörte sie eine bekannte tiefe Stimme hinter ihr. Als sie sich umdrehte erblickte sie ihren zukünftigen. Thor lief breit grinsend auf sie zu und umarmte sie fest. „Wow...Thor..." überrascht erwiderte sie die Umarmung und sah ihn an. Noch nie hatte sie so viel Körperkontakt mit dem Donnergott gehabt. Wie gern würde sie etwas fühlen, irgendetwas für diesen Odinson. Aber nein. Sie empfand es für den falschen. Innerlich gab sie sich eine feste Backpfeife. Thor riss sie mit einem Lachen aus den Gedanken. „Das Abendessen findet heute im Garten statt. Ich habe darum gebeten, weil ich gesehen habe das du öfters dort bist." informierte Thor sie und sah sie an. „Oh ja! Das ist schön danke." sie lächelte. Thor geleitete sie zu ihrem Zimmer. Er redete auf dem Weg dorthin davon, wie er immer in den Gängen gespielt hatte. Sie genoss seine Anwesenheit sehr, doch eher als Freund. Erneut driftete sie mit den Gedanken wieder ab. Wieder zu Loki. Sie dachte an seine langen, schwarzen Haare, welche ihm ins Gesicht fielen. An seine grünen Augen und wie sie direkt in ihre Seele blickten. Und sie dachte an seinen unglaublichen Körper. Man sah es ihm nicht direkt an, aber er war doch sehr muskulös und roch fantastisch. In ihrem Zimmer angekommen seufzte sie tief. Sie musste das abstellen. Irgendwie. Das durfte nicht sein. Eine ganze Welt hängt von der Hochzeit ab und ihr Herz war dabei die Hoffnung auf einen neu Anfang zu zerstören. Zerstreut legte sie sich in ihr Bett. Nur ein paar Minuten ausruhen und den Kopf frei bekommen, dachte sie sich und schloss die Augen.
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Begging you
FanfictionAudra etwas besonderes, etwas Göttliches, genauer gesagt eine Halbgöttin. Sie ist die Tochter des Königs von Grifmon. Die verstoßene Welt. Ihr Vater, bessesen davon seine Welt aus der Ungnade zu ziehen, schließt ein Abkommen mit Allvater Odin. Eine...