Gifted

41 3 2
                                    

Steve hatte sichtlich Probleme das Oberteil zu zu binden, welches James ihm gegeben hatte. Verzweifelt versuchte er, durch Knoten und Schleifen das Shirt zu zu bekommen, doch scheiterte bei jedem Versuch. Als Audra fertig angezogen aus dem Bad trat, ihre Haare waren noch leicht feucht, musste sie etwas schmunzeln. "Brauchst du Hilfe?" belustig musterte sie den Mann. "Ehm ja, ich denke schon..." gab er zu. Leicht lachten lief Audra zu ihm und band ihm das weiße Hemd richtig zu. Ihr wurde etwas heiß, denn sie konnte seine Muskeln dieses Mal nicht nur fühlen, sondern auch sehen. Kurz räusperte sie sich, um zu verstecken wir unsicher sie sich plötzlich war und ließ relativ schnell von ihm ab. "Danke..." er lächelte kurz. "Nichts zu danken." sie erwiderte das Lächeln kurz, ehe sie zur Tür sah, die gerade aufgemacht wurde. Diego betrat den Raum, er trug ein weißes Gewand. "Wir sollten anfangen." sprach er monoton. "Ja, wir kommen sofort." sie sah ihn streng an. Diego nickte kurz und verließ das Zimmer wieder. "Hast du sonst noch irgendetwas Merkwürdiges entdeckt?" fragte sie Steve ein letztes Mal, denn wenn ihr Vater erstmal unter der Oberfläche war, konnten sie nichts mehr daran ändern. "Nein...sonst sah alles normal aus." erwiderte er. "Gut...dann..." sie sah nochmal in den Spiegel und ertappte einige Tränen dabei, wie sie ihre Wangen hinunter liefen. Schnell wischte sie diese weg. Steve nahm vorsichtig ihre Hand und sah sie durch den Spiegel an. "Du bist nicht allein, vergiss das nicht." versicherte er ihr.

Wieder einmal war sie überrascht, wie vielen das Wohl der Königsfamilie doch am Herzen liegt. Das ganze Volk hatte sich wie vor einigen Jahren versammelt, um zu trauern und um sich zu verabschieden. Alle in weiß gekleidet. Doch dieses Mal war Audra nicht diejenige, die stumm neben herlief. Dieses Mal musste sie die Bestattung komplett durchführen. Der Sarg ihres Vater stand schön geschmückt vor ihr. Sie schluckte, was höllisch brannte. Ein kurzer Blick zu James, welcher am Rand der Treppe stand, beruhigte sie etwas. Er nickte, was ihr sagte, dass sie anfangen könnte. Langsam hob sie die Hand, das Volk verbeugten sich, und legte sie auf den Sarg. Der blaue Nebel umschloss ihn und brachte ihm zum Schweben. Kurz zögerte sie und griff nach Steves Hand. Dieser drückte beruhigend zu. Langsam schreiteten sie die Treppenstufen hinunter, der Sarg immer vor ihnen. Das Volk machte Platz und schloss hinter ihnen auf. Leise schluchzte sie und sah stur gerade aus. Die Tränen ignorierte sie einfach, etwas anderes konnte sie jetzt nicht machen. Sie musste strak bleiben. Der See blühte wunderbar auf. Die Sonnenwende hatte gerade stattgefunden. Es war ein wunderschöner Anblick. Das Plätschern der winzigen Wellen unterbrach die Stille. Eine ganze Weile starrte sie einfach auf das Wasser. James holte sie mittels eines kurzen Räusperns zurück in die Wirklichkeit. Sie zuckte kurz und drehte sich dann um. "Mein...mein Vater..." fing sie an leise zu sprechen. "Mein Vater hatte eine gute Seele..." sprach sie jetzt lauter, so dass jeder sie hören konnte. Einige tauschten verwunderte Blicke aus, denn noch nie hatte hier jemand bei einer Beerdigung gesprochen. "Er hat...er hat viel durchgemacht. Und trotzdem hat er stehts immer erst an alle anderen gedacht. An das wohl des Volks, an das wohl seiner Familie. Er war ein guter König....Aber er war so viel mehr. Er war ein Freund...ein Vater." sie sah in die vielen Gesichter vor ihr. Sie alle schauten sie traurig an. Langsam drehte sie sich um und stupste den Sarg an. Sie spürte, wie Steve eine Hand auf ihre Schulter legte. Der Sarg schwebte langsam über der Oberfläche immer weiter, bis er weit genug entfernt war. Audra schloss die Augen und lies den Nebel verschwinden. Als es laut plätscherte konnte sie sich nicht mehr beherrschen. Tränen liefen ihr aus den Augen und sie schluchzte. Sofort nahm Steve sie in den Arm, damit sie sich dort ausweinen konnte. Nach und nach verließen einige Bürger den Platz, bis irgendwann nur noch James, Diego, Steve und Audra dort standen. "Majestät, bei allem Respekt. Wir sollten uns Gedanken um die Zukunft dieser Welt machen." meldete sich James nach einer Zeit. "Ja...Ich...ich werde nachkommen." sie löste sich von Steve und sah James an. Dieser nickte und entfernte sich zusammen mit seinem Sohn. Audra sah den beiden nach. "Was willst du jetzt tun?" fragte Steve sie. Sie drehte sich zum See und sah aufs Wasser. "Viele Fragen stehen offen und viel muss getan werden. Die Zukunft meiner Welt ist schwammig und ich sollte mich darauf konzentrieren...aber ich muss herausfinden, wer meinem Vater das angetan hat." sie verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken und drehte sich zu ihm. "Du vergisst die ganze Zeit, dass du nicht allein bist. Ich kann dir nicht helfen, dein Volk zu regieren. Aber ich kann helfen heraus zu finden, wer das getan hat und warum." er umfasste ihre Schultern. "Ich danke dir Steve.." sie lächelte schief.

Begging youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt