Vollkommen erledigt ließ sich Audra am Abend auf die Couch fallen. Nachdem sie mit Steve gefrühstückt hatte, haben die beiden in der Stadt geholfen, Trümmerteile zu entfernten, Straßen frei zu räumen und sich mit vielem Menschen unterhalten. "Das war ein erfolgreicher Tag, würde ich sagen." Steve setzte sich neben sie und legte seine Arme auf die Couchlehne. "Ja, war es. Vor allem die Ablenkung tat gut..." gab sie zu und fuhr sich durch die Haare. "Ich denke ich werde mal duschen gehen." entschied sie, denn sie fühlte sich schmutzig und verschwitzt. "Tu das. Ich werd Essen vorbereiten und nach dir gehen." er stand mit einem tiefen Atemzug wieder auf und bewegte sich in Richtung Küche. Audra hingegen nahm sich aus der Tasche frische Schlaf Klamotten und Unterwäsche und ging ins Bad. Die Sachen legte sie auf einen kleinen Tisch ab. Gerade als sie sich entkleiden wollte, fiel ihr Blick auf ihr Spiegelbild. Etwas Schmutz befand sich an ihrer Wange und ihre Haare waren ziemlich zerzaust. Nachdenklich schaute sie sich genau an. Sie hatte kein Problem mit ihrem Aussehen, jedoch fühlte sie sich so, als würde ihr eine Veränderung guttun. Gesagt getan verließ sie das Bad wieder und ging zu Steve. "Hast du eine Schere?" fragte sie in freundlich. Er erschrak etwas und drehte sich zu ihr. "Oh...Ja klar hier.." schnell kramte er eine spitze Schere aus einer Schublade und gab ihr diese. "Was hast du damit vor?" wollte er wissen. "Ich nehme deine Vorhänge auseinander." sarkastisch lachte sie, ehe sie sich umdrehte und zurück ins Badezimmer lief. Steve erwiderte das Lachen unsicher, denn er war sich nicht ganz sicher, ob dies ein Scherz gewesen ist. Nachdem Audra sich die Haare gekämmt hatte ging es auch schon los. Eine braune Strähne nach der anderen landete im Waschbecken vor ihr. Keine 20 Minuten später war sie fertig und ihre Haare sichtbar kürzer. Statt bis knapp unter die Brust vielen ihr die braunen Haare jetzt schön ins Gesicht und hörten etwas unterm Kinn auf. Zufrieden betrachtete sie sich. Die Haare im Waschbecken stopfte sie in eine Tüte und beförderte diese in den kleinen Mülleimer im Bad. Schnell hüpfte sie jetzt unter die Dusche und wusch sich gründlich. Als sie weitere 20 Minuten später mit nassen Haaren und frischen Klamotten aus dem Bad kam, fand sie ihren Gastgeber dösend am Esstisch vor. Sie kicherte etwas und tapste barfuß auf ihn zu. "Steeeeeeve." flüsterte sie in sein Ohr und kitzelte ihn etwas im Nacken. Er zuckte einige Male und öffnete dann schlagartig die Augen. "Was...." murmelte er, ehe er Audra erblickte und sie überrascht musterte. "Deine Haare gefallen mir." gab er zu und streckte sich. "Danke sehr. Sie wurden mir etwas zu lang." erklärte sie und ging in die Küche um die Schere zurück zu legen. "Wärst du so nett und tust die Nudeln in das Wasser? Ich geh solang duschen." bat er sie. "Natürlich!" bejate sie und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Sie hatte sich wirklich ziemlich schnell in dieser neuen Welt zurecht gefunden.
4 Monate später
Seit nun vier vollen Monaten war sie auf Midgard. Durch sie und Steve hatte die Stadt sich schnell erholen können, teilweise hatten sogar Geschäfte wieder aufgemacht. Audra liebte diese neue Welt, wie als wäre es ihre eigene. Die Menschen, die Kulturen, alles fand sie faszinierend. Mit Steve verstand sie sich auch mehr als nur gut. Sie hatten viele Gemeinsamkeiten entdeckt, zum Beispiel das Zeichnen. Audra hatte ihm gezeigt, wie sie in ihrer Welt zeichnet und mit welchen Farben sie arbeitet und Steve zeigte ihr das Gleiche aus seiner. Das Heimweh packte sie selten, eher sehnte sie sich nach Thor oder vor allem Loki. Das Loch, welches er erneut hinterlassen hatte schmerzte immer noch wie am ersten Tag, doch Steve half ihr, diesen zu verkraften. Heute hatten sie beide Clint und Natascha zum Essen eingeladen.
"Ich hab die beiden lang nicht mehr gesehen. Ich hoffe ihnen geht es gut." etwas Vorfreude lag in ihrer Stimme, als sie den Wein in eine Kanne füllte. Steve hörte kurz auf, das Gemüse zu schneiden und sah Audra an. "Ja ich auch. Was denkst du, sagen sie zu deinen Haaren?" fragte er nach ihrer Meinung. Seitdem Audra auf Midgard war, hatte sie einige Veränderungen durchlebt. Erst schnitt sie sich die Haare kurz und färbte sie nach einiger Zeit Hellblond, jedoch nicht zu Hause bei Steve, denn er meinte das würde in die Hose gehen. Er hatte sie zu einem Friseur gezerrt, der sie in eine Blondine verwandelt hatte. "Ich weiß nicht. Aber ich hoffe es gefällt ihnen." sie lachte etwas und stellte sich neben Steve. "Bestimmt. Die Haare stehen dir wirklich sehr gut." gab er zu und schnitt nun weiter die Karotten. Audra beobachtete ihn dabei und konnte sich nicht verkneifen, seine Arme näher zu betrachten. Die ausgeprägten Muskeln waren selbst durch das blaue Hemd perfekt zu erkennen. Ihr wurde etwas heiß. Sie presste die Lippen aufeinander und drehte sich ruckartig weg. Etwas in ihr verbat ihr, so für jemand anderen zu fühlen. Steve bemerkte, dass etwas nicht stimmte und legte das Messer hin. "Audra? Ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt und legte eine Hand an ihre Taille, um sie um zu drehen. Sie zog scharf die Luft ein. Etwas in ihr wollte, dass Steves Hand genau dort blieb, doch etwas anderes sagte ihr, dass es falsch sei. Also drehte sie sich zu ihm und ging etwas zurück, sodass seine Hand sie nicht mehr berührte. "Ja ich....entschuldige..." sie sah bedrückt auf den Boden. Steve zögerte. Er wollte nicht, dass es ihr schlecht ging und er würde alles dafür tun, dass es ihr besser ging. Unsicher schritt er noch etwas auf sie zu und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn anschauen musste. "Ich mag nicht, dass es dir schlecht geht. Also, was ist los?" wiederholte er sich. Audra bekam eine Gänsehaut. Es war unangenehm angenehm, ihm so nahe zu sein, doch dieses Mal wehrte sie sich nicht. "Es ist nur...ich..." fing sie an zu stammeln. Wie sollte sie sich nur verständlich ausdrücken? Denn anlügen wollte sie Steve nicht. "Es ist komisch etwas zu fühlen, was ich bisher nur bei Loki gefühlt habe. Und eben...dir so nahe zu sein das hat mich so fühlen lassen. Und das fühlt sich so verboten an...so als würde jemand in meinem Kopf sich gegen all das sträuben. Wie als würde dieser jemand nicht wollen das ich weiterziehe..." gegen Ende wurde sie immer leiser. Sie mied es, Steve direkt in die Augen zu sehen. Zu groß war die Angst in ihr, er könnte dies falsch aufnehmen. Eine ganze Weile war es still. Steve zuckte einmal mit seiner Hand unter ihrem Kinn, wodurch Audra ihm jetzt doch in seine blauen Augen schauen musste. "Ich weiß genau wie du dich fühlst...Dieser jemand er...er hat Angst vor erneuter Zurückweisung. Nachdem was dir zugestoßen ist, was Loki dir angetan hat ist das verständlich..." er sah sie mitfühlend an. Ihre grünen Augen verzauberten ihn und er musste eine kurz Pause machen um sich zu fangen. "Ich habe auch Angst." gab er zu. "Angst davor noch einmal jemanden, den ich liebe, zu verlieren." er konnte sich einen Blick auf die Lippen der Göttin nicht verkneifen. "Aber vielleicht sollte man...einfach den nächsten Schritt wagen.." hauchte er und kam ihr näher. Audra zitterte etwas, doch bewegte sich kein Zentimeter. "Mit der richtigen Person..." nuschelte sie und schloss abwartend ihre Augen. Nur wenige Sekunden später spürte sie die warmen Lippen des Captains auf ihren. Ein erleichternder Schauder durchzog ihren Körper. Es schien, als würde er jegliche Angst wegnehmen. Entspannend lehnte sie sich leicht gegen ihn und erwiderte den Kuss mit voller Hingabe. Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, sie waren schwer von den Schuldgefühlen der Göttin. Doch sollte sie sich schuldig fühlen? Sie hatte alles versucht um Loki zurück zu holen, ihn zu retten. Und was hat er getan? Sie misshandelt, erniedrigt, auf jegliche Art und Weise hatte er ihr das Herz gebrochen. Monate, nein über ein Jahr, seit Lokis Scheintot hatte sie keine Hoffnung darauf gehabt, dass ihr Herz heilen würde. Doch nun war Steve da. Und zum ersten Mal seit langem spürte sie etwas anderes als schmerz und Kummer. Zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich wieder sicher. Langsam lösten sich die beiden voneinander. Steve sah Audras Tränen und spannte sich besorgt an. "War ich so schlecht?" er zog sie noch näher an sich. Audra lachte kurz und wischte sich ihr Gesicht trocken. "Nein...nein ganz und gar nicht ich..." sie seufzte aber lächelte befreit. Steve strich ihr mit einer Hand über die Wange und schien damit den Rest Sorge weg zu wischen. "Ich weiß...." flüsterte er. Entspannt schloss sie kurz die Augen und schmiegte sich an seine Hand. Gerade jetzt, in diesem magischen Moment der Befreiung klingelte plötzlich die Tür und erschrak nicht nur Audra. Auch Steve zuckte kurz und ging schnell zur Tür, um diese zu öffnen. Schnell richtete Audra ihr blaues Sommerkleid und fuhr sich noch einmal durchs Gesicht, ehe sie Steve folge, der bereits Natascha und Clint in Empfang nahm. "Guten Abend ihr beiden." begrüßte Audra sie nun. Fast zeitgleich entglitten Clint und Natascha die Gesichtszüge. "Wow...Du siehst anders aus." stellte Clint etwas baff fest. "Oh ja...Hast du abgenommen?" scherzte Natascha etwas. "Du siehst toll aus." gab sie ihr als Kompliment. "Oh ja." stimmte Clint zu. Audra lachte kurz und nahm Clint die Tasche ab. "Oh nein, ich mach das." Steve schnappte sich sofort die Tasche und packte diese in die Küche. "Ganz der Gentlemen." Clint lächelte Audra noch einmal an. "Cap, wie weit bist du schon?" fragte er dann und folgte ihm in die Küche. "Männer... Wie wäre es, wenn wir ohne sie schonmal anfangen?" schlug Natascha vor und hielt eine Flasche mit dunkelbrauner Flüssigkeit hoch. Sie schimmerte leicht golden. Audra grinste und nickte zustimmend. "Aber sei gewarnt. Ich vertrag ziemlich viel." warnte Audra sie vor und holte zwei Gläser aus der Küche. "Werden wir ja sehen." Natascha füllte beide Gläser fast voll und hielt Audra eines hin. Beide nahmen auf dem Sofa Platz. "Also...,wie lebt es sich so mit Steve?" wollte sie nun wissen. Audra nahm einen Schluck. Der Alkohol erwärmte sofort ihren Brustkorb und brannte angenehm in ihrem Rachen. "Gut denke ich. Er hilft mir wirklich viel." gab sie zurück. "Das war mir klar. Steve ist durch und durch ein Gentlemen." Natascha lachte etwas. "Hast du von Thor gehört?" wollte sie nun wissen. Audra schüttelte den Kopf. "Nein, lang schon nicht mehr." sei seufzte kurz, denn sie vermisste ihn, Genua wie ihren Vater. Doch hier auf der Erde ging er ihr langsam immer besser. "Ladys? Trinkt ihr etwa schon ohne uns?" Clint kam etwas empört zu den beiden Frauen und stellte einen Topf suppe ab. Audra grinste breit und stand auf. "Clint, glaub mir wenn ich sage, dass das nur fair ist. ich vertrage sehr viel." sie sah Clint etwas herausfordernd an. "Hmm...na schön. Mal schauen wer mehr verträgt." nahm Clint die Herausforderung an. Lachend ging Audra in die Küche. "Das war ein Fehler!" rief sie ihm zu und nahm ein weiteres Glas. "Was war ein Fehler?" meldete sich Steve jetzt, welcher gerade Brot schnitt. "Er meint er verträgt mehr als ich." grinsend sah sie Steve an. "Oh oh....ja das war ein Fehler." stimmte er zu. Beide lachten, ehe Audra sich zurück zu Clint und Natascha gesellte. "Es gibt Essen. Steve schneide grad das Brot, wie man sehen kann. "Sie deutete auf ihn, denn man konnte ihn durch die offene Küche gut sehen, wobei sie Clint das Glas reichte. "Was haben die Männer denn gutes gezaubert?" Natascha erhob sich vom Sofa. "Eine Karotten Suppe als ersten Gang. Danach gibt es gutes Steak mit Kartoffeln. Und natürlich Kräuterbutter." erklärte Clint. "Hmmm, das klingt köstlich." Audra ging etwas in der Wohnung rum, ehe ihr Blick auf das Fenster fiel. Die Straßen der Stadt waren selbst hier ziemlich befüllt von Autos und Menschen. Es war in herrlicher Sonntag und viele nutzen diesen aus. Audras Augen gingen lächelnd durch die vielen Menschen. Mütter mit ihren Kindern, Verliebte, die sich zu einem Spaziergang hinreißen haben lassen und... Sie erstarrte, als sie plötzlich Diego zischen den Menschen sah. Seine Kleidung und Haltung unterschied sich deutlich von denen der Menschen. Er sah sie direkt an. Aus Schock ließ sie ihr Glas fallen, welches in tausenden Scherben auf dem Boden versprang. Clint, Natascha und Steve wurden sofort aufmerksam. Zwar war Steve am weitesten entfernt, jedoch war er derjenige, der als erstes bei ihr war. "Audra was ist los?" besorgt legte er einen Arm um ihre Taille. Audra antwortete nicht, stattdessen riss sie sich los und verschwand aus der Wohnungstür.
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Ui knapp 2000 Wörter. Das ist immer mein eigentliches Ziel für die Kapitel. Schaffen tu ich das nicht immer. Naja, was haltet ihr von der Sache zwischen Audra und Steve? Vieleicht nervt es euch etwas, aber da müsst ihr erstmals durch. Lasst Audra auch mal jemanden haben , der sie nicht misshandelt haha
Naja wie üblich Kritik oder sonstiges in die Kommis, Sternchen nicht vergessen, stay safe, stay home
einen schönen Sonntag euch^^
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Begging you
Fiksi PenggemarAudra etwas besonderes, etwas Göttliches, genauer gesagt eine Halbgöttin. Sie ist die Tochter des Königs von Grifmon. Die verstoßene Welt. Ihr Vater, bessesen davon seine Welt aus der Ungnade zu ziehen, schließt ein Abkommen mit Allvater Odin. Eine...