"Was willst du jetzt tun?"
"Ich denke... Ich sollte auf meinen Vater warten."
Audra und Thor kamen am Palast an und sahen sich kurz um. "Wenn man vom Teufel spricht." ironisch blickte sie auf eine Kutsche, die gerade vorgefahren war. Doch zu ihrer Überraschung stiegen nur Berater der Königsfamilie aus. Fragend hob sie eine Augenbraue und ging auf die bekannten Gäste zu. "Diego, James. Wo ist mein Vater?" verlange sie sofort zu wissen. Diego seufzte kurz genervt und sah zu dem Älteren der Vertreter. James lächelte höflich. "Prinzessin, es freut mich, sie wohlauf zu wissen. Ich habe gehört, es gab hier ein Paar...Unanehmlichkeiten. Ihr Vater ist krank und die Heiler rieten ihm, auf Grifsmon zu bleiben." erklärte dieser ruhig. Thor kam zu den Fremden und musterte sie kurz. "Sie müssen Thor Odinson sein, der Verlobte." stellte James fest und verbeugte sich, genau wie Diego. "Willkommen in Asgard." brummte Thor kurz. Ihm waren die Neuankömmlinge nicht geheuer. Audra seufzte kurz. "Dann sollte ich meinem Vater besser einen Besuch abstatten. Er ist nicht mehr der Jüngste und..." Audra wollte gerade in die Kutsche einsteigen, als Diego sich davor stellte."Davon rate ich ihnen ab. Der König mag schwach sein aber wir haben hier noch einiges zu erledigen. Und als zukünftige Königin ist dies wichtiger." Diego sah sie ernst an. Sie sah etwas überrascht zu ihm hoch. "Was Diego sagen will, wir müssen dringend mit ihnen reden, eure Majestät." James zog die Aufmerksamkeit der Göttin wieder auf sich. Diese nickte, wenn auch etwas misstrauisch. "Soll ich dich begleiten?" Thor sah Audra an, doch diese lehnte ab. "Nein, das ist privat." Sie lief mit ihren Beratern in den Palast und führte sie in ihr Gemach. "Zunächst einmal soll ich ich von ihrem Vater Beileitsgrüße ausrichten." James sah die Prinzessin so mitfühlend an wie er konnte. Audra lächelte dankend. Sie kannte James schon seitdem sie ein Kind war und wusste, wie schwer er sich mit Gefühlsduselei tat. Diego dagegen war erst seit ein paar Jahren Berater der Königsfamilie. Er war der Sohn von James und etwa so alt wie Audra. "Wir haben nicht viel zeit und sollten schnell zu einer Lösung kommen. Allerdings..." fuhr er fort doch Audra unterbrach ihn. "Oh ich habe eine. Die Vermählung wird wie geplant durchgeführt." entschied sie fast schon. Diego sah kurz überrascht zu seinem Vater. Dieser Räusperte sich kurz. " Eure Hoheit sind sie sich sicher? Es ist viel passiert und wir könnten nach anderen Wegen suchen." schlug er vor, doch Audra schüttelte den Kopf. "Nein. Asgard ist auch tief gefallen. Wir ziehen beide daraus einen Nutzen." beschloss sie. "Na schön. Diego wird Morgen wieder abreisen und den König informieren. Ich werde mit Odin sprechen." James ging zu Tür. "Nein, das mit Odin werde ich erledigen." widersprach Audra und ging schnurrstracks zur Tür hinaus in den Tronsaal. Dort angekommen erblickte sie Odin auf dem Tron. Sie musste daran denken, wie Loki dort gesessen hatte. Etwas traurig verbeugte sie sich. "Allvater, ich erbitte ihr..." fing sie an doch schwieg, als er die Hand hob. "Das was in den letzten Tagen passiert ist, ist nicht zu entschuldigen. Dennoch bitte ich euch um Verzeihung. Ich kann verstehen, wenn ihr umgehend abreisen wollt." Audra sah den Allvater überrascht an. "Oh nein, ich wollte eigentlich darum bitten, wie geplant fort zu fahren. Asgard hatte ebenfalls einige Schicksalsschläge und unsere beiden Welten würden nur Vorteile daraus ziehen." erklärte sie ihm. Odin sah sie schweigend an. Er dachte eine ganze Weile nach. "Wo ist ihr Vater?" "Er musste auf Rat unserer Heiler in Grifsmon bleiben." Odin nickte kurz und schwieg dann wieder. "Okay. aber Ruhen sie sich erstmal aus." willigte er ein. Zufrieden lächelte sie kurz. "Dankesehr..." sie verbeugte sich erneut und verließ den Tronsaal wieder.
1 Monat später
"Audra, bist du soweit?"
Nein das war sie nicht. Ihr ganzer Körper zitterte und sie fühlte sich unglaublich beklemmt. Frigga sah die junge Göttin mitleidig an. Erneut trug sie ein Hochzeitskleid, dieses Mal aber weitaus schlichter. Traurig sah sie sich im Spiegel an. "Ich weis, es hätte anders kommen sollen. Aber glaub mir, jeder Einzelne ist so so stolz auf dich." Frigga legte ihr eine Hand auf die Schulter. Stumm nickte sie. Dieses Mal würde es wirklich passieren. Sie würde Thor heiraten. Keine Eisriesen würden die Hochzeit unterbrechen. Kein Loki würde bei den Treppen stehen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
Loki.
Er war jetzt bereits einen Monat tot. Dieser Monat verging wie im Flug und Audra hatte das Gefühl, dass der Schmerz Tag für Tag zunahm. "Ich denke, wir können los..." murrmelte sie etwas abwesend und ging zur Tür. Audras Vater war immernoch krank, wesshalb Frigga mit ihr zum Altar laufen sollte. Als wäre die Vermählung nicht schon schwer genug, musste sie diese jetzt auch noch ohne Vater durchziehen. In ihr drehte sich alles. Frigga bemerkte den inneren Konflikt in der jungen Göttin und hielt ihr den Arm hin. "Na komm, zusammen." sie lächelte aufmunternd. Schluchzend nickte sie. Sie würde es schaffen, sie musste es schaffen. Ganz langsam führte Frigga sie zur großen Halle. Audra starrte auf ihre Füße. Tränen liefen ihr über die Wangen. "Du musst das nicht tun Audra. Es gibt andere Möglichkeiten." beide blieben vor den Toren stehen. Frigga sah sie zögerlich an. Sie wollte sicher gehen, das Audra dies auch wirklich durchziehen wollte. "Ich weiß, dennoch ist dies der schnellste Weg. Und kein Punkt spricht mehr dagegen." zuversichtlich nickte die Prinzessin und wischte sich die Tränen weg. "Okay, wenn du meinst..." etwas besorgt nickte sie den Wachen an den Seiten zu. Diese öffneten die riesigen Tore. Wieder einmal lagen hunderte Augenpaare auf Audra. Sie wich den Blicken aus und schaute starr auf Thor. Dieser lächelte, als er sie erblickte. Wie in Zeitlupe wurde sie von Frigga nach vorne geführt, wo sie die Göttin Thor überlies. Elegant ging die Frau Odins die Treppen hinauf und stellte sich dort hin, wo sie das letzte mal mit Loki gestanden hatte. Ihr Herz blieb kurz stehen, als sie erneut an den verstorbenen Odinson dachte. Wobei er war kein richtiger Odinson und wollte sicher auch nicht mehr so bezeichnet werden. Thors Hand auf ihrer Schulter riss Audra aus den Gedanken. Er sah aufmunternd zu ihr hinunter. "Wir schaffen das." flüsterte er kaum hörbar. Als sich Odin erhob, wurde es still. Die beiden Götter zu seinen Füßen schauten aufmerksam zum Allvater hinauf. "Wir haben uns versammelt, um den stärksten Bund im Universum zwischen zwei Menschen zu besiegeln. Thor Odinson und Audra, Alators Tochter. Zwei Seelen, durch das Schicksal zusammen geschweißt." seine tiefe, mächtige Stimme verschaffte Audra eine Gänsehaut. Sie zitterte etwas. "Gebt euch nun die Hände. werdet eins." forderte er die beiden auf. Leicht zögerlich drehte sie sich zu Thor und hielt ihm ihre Hände hin. "Du zitterst ja..." flüsterte Thor überrascht und umschloss ihre Hände sanft. Seine Daumen streichelten leicht ihren Handrücken, um sie so etwas zu beruhigen. "Der Bund der Ehe ist stark, genau wie ihr beide. Ihr sollt daran wachsen, euch gegenseitig stärken. In guten wie in schlechten Tagen füreinander da sein." Odin schickte Frigga hinunter zu den Beiden, um ihnen den Eheschmuck zu überreichen. "Zwei Ketten, zwei Siegel für die Ewigkeit." Frigga hielt ihnen die Ketten hin. Sie waren schlicht und hatten jeweils einen weißen Stein als Anhänger. Thor nahm zuerst eine in die Hand. "Audra, ich verspreche dir, für dich da zu sein. Zu jeder Zeit kannst du auf mich zählen." sprach er laut, sodass jeder es hören konnte. Sie lächelte kurz, denn seine Worte waren ehrlich. Er würde immer für sie da sein, jedoch nicht als Ehemann, sondern eher als guter Freund. Sanft legte er ihr die Kette um. Nun war Audra an der Reihe. "Thor, auch ich verspreche an jedem restlichen Tag unseres Lebens an deiner Seite zu stehen und dich zu unterstützen." sie musste etwas auf die Zehenspitzen gehen, um dem Donnergott die Kette an zu legen. "Für ewig vereint." Odin lies sein Zepter auf dem Boden aufkommen. Thor grinste etwas breiter und gab Audra einen Kuss auf die Stirn. Jubelschreie ertönten. Die Asen schienen überglücklich zu sein. Und ganz kurz war Audra es auch. Ihrem Volk würde es bald besser gehen. Asgard konnte es jetzt unterstützen und zusammen würden sie eine starke Allianz formen. Doch ein stechendes Herz holte die negativen, traurigen Gefühle in ihr zurück. Sie wusste, sie hatte den Falschen für sich genommen. Doch der richtige war tot. Für immer weg.
-----------------
Hellu^^
Ich weiß nicht, ob man es vielleicht merkt aber ich bin nicht so zufrieden mit dem Kapitel...
Hoffen wir mal, dass es beim nächsten besser wird.
Bis dahin Tschüüüüüss haha.
DU LIEST GERADE
Begging you
FanfictionAudra etwas besonderes, etwas Göttliches, genauer gesagt eine Halbgöttin. Sie ist die Tochter des Königs von Grifmon. Die verstoßene Welt. Ihr Vater, bessesen davon seine Welt aus der Ungnade zu ziehen, schließt ein Abkommen mit Allvater Odin. Eine...