2 Monate später
Williams Sicht
Ich öffne die Tür zur Bar, hänge meine Lederjacke auf einen der Haken an der Garderobe. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal hier war, bin mir jedoch ziemlich sicher, dass es Ewigkeiten her sein muss. Ryan hatte darauf bestanden, dass ich komme und eine Absage würde nur gelten, wenn ich ihm anhand meines Schichtplans beweisen könnte, dass ich arbeiten muss.
Muss ich heute, an einem Freitagabend ausnahmsweise mal nicht. Ich habe sogar das ganze Wochenende frei und kann tun und lassen, was ich möchte. Auch das kommt ziemlich selten vor, weil ich meist die Rufbereitschaft annehme und eigentlich immer ins Krankenhaus gerufen werde.
»Hey«, begrüße ich Ryan und Cat, die bereits in einer der Nischen stehen und jeweils ein Glas in ihrer Hand halten. Wieso schaffe ich es eigentlich immer zu spät zu kommen?
»Ach, sieh an. Pünktlich wie eh und je«, grinst Cat und umarmt mich kurz, ehe ich mich neben sie in der Nische fallen lasse. »Willst du was trinken?«, fragt Ryan daraufhin.
»Ein Bier«, erwidere ich und mein bester Freund steht auf, um mir mein Getränk zu besorgen. Was für Gentlemen.
»Also – wie läuft es mit deiner schönen Assistenzärztin?«, fragt Cat und grinst mich gespannt an, was mich die Augen verdrehen lässt.
In den letzten zwei Monaten haben Eliza und ich es geschafft gut miteinander auszukommen und das beinhaltet keinen Körperkontakt. Die Knutscherei in meinem Büro ist nicht wieder aus der Themenschublade geholt worden. Was auch besser so ist. So kann niemand von uns beiden in Schwierigkeiten geraten.
»Es läuft gar nicht, weil es nichts gibt, was laufen sollte«, sage ich und hoffe, dass sie sich damit zufrieden gibt. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust über Eliza zu sprechen und noch weniger mit Cat über sie zu sprechen. Die Frau ist schlimmer als meine beiden Schwestern und das will schon was heißen.
»Also?«
»Also was? Wir hatten Sex und das war es«, sage ich und zucke mit den Schultern.
»Bist du in sie verliebt?«
Ich reiße die Augen auf.
»Gott, nein. Ich weiß gar nicht mehr, wann das das letzte Mal der Fall war«, sage ich ehrlich und sie seufzt. Ich weiß, dass die baldige Verlobte meines besten Freundes eine hoffnungslose Romantikerin ist und sicherlich gerne weibliche Unterstützung an ihrer Seite hätte, doch ich bin mir nicht sicher, wann das jemals der Fall sein wird.
»Wirst du immer Junggeselle bleiben?«
»Ich vermute schon, wenn sich nichts Brauchbares auftut«, sage ich grinsend, weil ich weiß, dass ich sie damit auf die Palme bringen kann. Kurz darauf trifft mich ein böser Blick, der meine Vorahnung bestätigt. Ja, es bringt sie wirklich auf die Palme.
»Ich glaube, es würde dir gut tun, wenn du jemanden hast, der dir auch mal sagt, wann die Arbeit vorbei ist«, sagt sie und ich zucke mit den Schultern.
»Momentan klappt das noch ganz gut mit mir allein«, sage ich. Ryan kommt endlich wieder an den Tisch und ich grinse schief, als er mir mein Bier gibt.
»Ich weiß einfach nicht, wie du es aushältst abends allein in deiner Wohnung zu sitzen und einfach nur zu warten bis zu wieder zu Arbeit gehen kannst«, sagt sie und Ryan lacht.
»Und das macht ihr zwei also nicht?«, kontere ich und beide lachen laut auf.
»Nein, absolut nicht. Wir haben Sex. Viel Sex«, sagt Ryan und ich grinse schief, ehe wir einander abklatschen.
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The Secret I Hide
ChickLitWilliam ist der Älteste der Morrison-Geschwister und arbeitet als Oberarzt in einem Krankenhaus in San Francisco. Seine Arbeit spannt ihn viel ein, sodass für eine Frau gar keine Zeit übrig bleibt. Als Eliza jedoch in sein Leben stolpert, beginnt er...