❥sechs

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Ich bin gerade dabei in der Küche ein paar Nudeln zu kochen, als Julian in seiner vollen Trainingsmontur hinein kommt.

》Ich bin dann mal zum Training.《, sagt er, ehe er mir einen schnellen Kuss auf die Wange gibt.

Mein schlecht gelaunter Gesichtsausdruck fällt ihm dabei gar nicht auf.

》Vergiss deine Trainingstasche nicht.《, rufe ich ihm mürrisch hinterher, worauf jedoch nur ein 》Mach ich nicht.《 zurück kommt, ehe die Haustür schon ins Schloss fällt.

》Okay, jetzt reicht's.《, sage ich augebracht zu mir selber und schlage dabei den Löffel, mit denen ich die Nudeln umgerührt habe, laut auf die Steinplatte der Küchentheke.

Gestern hat er mir noch freudig verkündet, dass er wieder im Kader ist und am nächsten Tag wieder beim Training mitmachen darf. Dann kam dieser Anruf und er hat der Person am anderen Ende der Leitung gesagt, dass er morgen Traingsfrei hat und somit vorbei kommen kann.

Und jetzt spielt er mir vor, dass er zum Training muss.

Ohne groß weiter zu überlegen, nehme ich mein Handy aus der Hosentasche und wähle Sophias Nummer.

》Hier ist Sophia's Mailbox. Hinterlasse mir doch eine Nachricht nach dem Signalton.《, ohne auf das Piepen zu warten, lege ich auf.

》Na toll.《, murmel ich genervt und überlege, wen ich noch anrufen könnte.

Überlegend schüttel ich irgendwann den Kopf. 》Ach, was soll's.《, und nur kurz später habe ich seine Nummer gewählt.

》Hey Tessa. Was gibt's?《, kommt Felix gut gelaunte Stimme durch den Hörer.

Ich bemühe mich freundlich zu klingen, doch scheiter kläglich daran. 》Bist du zufällig in der Nähe?《

》Ungefähr wohl. Wieso?《

》Ich bräuchte mal von jemanden einen Rat. Würdest du vielleicht vorbeikommen?《, frage ich, worauf ich sofort eine Zusage von ihm erhalte.

》Bin in einer viertel Stunde da.《, kommt es lediglich noch, ehe ich schon das Tuten durch den Hörer vernehme.

Immer noch enttäuscht von meinem Freund stelle ich die Nudeln vom Herd. Eigentlich hätte dies mein Mittagessen sein sollen, doch mir ist augenblicklich der Appetit vergangen.

Es dauert nicht lange, da klingelt es schon an der Tür.

Schnell eile ich hin und mache meinem Arbeitskollegen diese auf.

》Danke, dass du kommen konntest.《, sage ich sofort, ehe er eintritt und seine Jacke an der Garderobe aufhängt.

》Kein Problem. Ich hab heute ja auch meinen freien Tag.《, erwidert er und schenkt mir ein schwaches Lächeln. 》Um was geht es denn? Soll ich dir wieder mithelfen ein paar Fotos zu bearbeiten?《

》Ehrlich gesagt, bräuchte ich den Rat eines Freundes und nicht den eines Arbeitskollegen.《, sage ich zu ihm. 》Aber komm erstmal mit ins Wohnzimmer und setz dich.《, hänge ich noch an, worauf wir beide auf die Couch zulaufen.

》Also, ich weiß nicht so Recht, wo ich anfangen soll.《, fange ich an, nachdem wir uns gesetzt haben, und spiele nervös mit meinen Fingern. 》Julian verheimlicht etwas ziemlich großes vor mir. Und ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll.《, erkläre ich schließlich.

Zunächst scheint er ein wenig überrascht von meiner Aussage zu sein, doch fängt sich anschließend wieder. 》Was meinst du damit?《

》Ich weiß es nicht genau.《, ich muss einmal seufzen. 》Er lügt mich an, kam in den letzten Wochen des öfteren ziemlich spät erst nach Hause und hat irgendeine komische Nachricht auf seinem Handy bekommen.《, erkläre ich ihm.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt