❥neunzehn

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 »Also insgesamt wären wir dann bei dieser Ein-Zimmer Wohnung und einer Fläche von dreißig Quadratmeter, bei sechshundert Euro Kalt.«, sagt mit die Maklerin und schaut mich mit einem breiten Lächeln an.

Ich muss einmal schwer husten. Auch Felix, welcher neben mir steht, schaut nicht schlecht.

»Ich überleg es mir nochmal.«, versuche ich ihr höflich zu antworten, obwohl ich mir jetzt schon sicher bin, dass ich die Wohnung nicht nehmen werde.

Gemeinsam gehen wir wieder aus dem Gebäude und nachdem wir uns von der Maklerin verabschiedet haben, steigen wir in Felix' Auto und machen uns auf den Weg zurück zu seiner Wohnung.

»Warum ist es in Dortmund bloß so unfassbar teuer?«, wende ich mich genervt an ihn, da es nun schon die vierte Wohnung ist, welche wir uns vergeblich angeguckt haben. »Vorallem diese wäre perfekt gewesen.«

»Mach die keinen Stress. Wir finden schon noch etwas passendes. Du lebst ja nicht auf der Straße.«, versucht er mich zu beruhigen, doch die Hoffnung habe ich schon längst aufgegeben.

Es ist jedes mal das gleiche:
Wir finden eine freie Wohnung, in der Nähe. Wir gucken sie uns an. Ich finde sie richtig schön und stelle mir schon vor, wie ich sie einrichte. Dann kommt die Maklerin, nennt mir den Preis und darauf sind wir schon wieder schneller aus dem Gebäude, als man überhaupt gucken kann.

»Hättest du noch Lust etwas essen zu gehen? Ich hab gehört, dass heute der letzte Tag in der Woche sein soll, der einigermaßen warm und sonnig ist.«, fragt Felix mich und schaut interessiert zu mir herüber.

»Ich weiß nicht.«, murmel ich lediglich und fahre mir mit meiner Hand einmal übers Gesicht. »Ich bin ziemlich müde.«

»Ach Tessi. Jetzt hab' dich nicht so.«, spricht er in einer hohen kindlichen Stimme und wuschelt mir einmal quer durch die Haare, was mich zum Lachen bringt.

»Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du mich so nennst.«, erwidere ich und versuche meine Frisur wieder zu richten.

»Also? Gehen wir jetzt noch etwas essen, oder nicht?«

Ich seufze. »Meinetwegen.«

An der nächsten Kreuzung biegt er schon rechts ab, was uns geradewegs in die Innenstadt befördert.

»Worauf hättest du denn Lust? Sushi? Italiener? Oder doch Grieche?«, fragt er mich schließlich, als wir an ein paar Restaurants vorbei fahren.

»McDonald's.«

»McDonald's?«, er dreht seinen Kopf fragend in meine Richtung. »Da war ich ja schon ewig nicht mehr.«

Ich muss kurz lächeln. »Ich auch nicht.«, sage ich etwas nostalgisch.

Nachdem wir den Weg zur nächsten Filiale gefunden haben, hält Felix jedoch nicht auf dem kleinen Parkplatz, sondern fährt geradewegs auf den Drive-In zu.

»Was machst du?«, frage ich etwas perplex und gucke ihn misstrauisch an.

»Ich hab' eine bessere Idee.«, sagt er mit einem leichten Lächeln im Gesicht.

Ich hinterfrage es einfach nicht weiter und sage ihm lediglich, die Sachen, die ich essen möchte.

»Die nimmst du.«, entgegnet mir Felix schließlich und drückt mir die zwei Papiertüten in die Hand, wo jeweils ein großes, gelbes M drauf gedruckt ist.

Wir verlassen den Drive-In wieder und setzten unseren Weg auf der Straße fort, bis wir nach einiger Zeit auf einem Parkplatz halten.

»Sollen wir jetzt im Auto essen, oder wie?«, frage ich etwas verwirrt, mache aber dennoch bereits eine der beiden Tüten auf, da mein Hunger mittlerweile unerträglich ist.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt