❥sechsundzwanzig

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»Tessa, ich glaub du hast sie nicht mehr alle. Der ist immer noch dein Ex! Du kannst ihm doch jetzt nicht einfach hinterher dackeln, um Baby Sachen zu kaufen.«, sagt Sophia aufgebracht durchs Telefon.
Kai scheint ausversehen wohl ein falsches Wort gegenüber seiner Freundin rausgerutscht zu sein, weshalb sie nun auch über Julians momentane Situation Bescheid weiß.

Ich habe mein Handy etwas kompliziert zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während ich im Supermarkt Regal nach den passenden Nudeln suche.

»Ja, aber glaubst du ich kann ihn einfach so sitzen lassen und dann bin ich nachher die jenige, die Schuld daran ist, dass er seine Karriere an den Nagel hängen kann?«, gebe ich zurück und kann mein Handy endlich wieder in die Hand nehmen, nachdem ich lediglich nach der nächst besten Packung gegriffen habe.

»Du bist an überhaupt nichts Schuld!«, versucht meine beste Freundin mich nun schon seit sieben Minuten eines besseren zu belehren. »Du vergisst total, dass er es damals nicht für nötig gehalten hat, es dir zu erzählen. Wenn er seine Karriere schmeißen muss, ist es seine Schuld. Und zwar einzig und allein seine Schuld.«, betont sie die letzten beide Worte noch einmal besonders.

Doch ich kann nicht mehr als nur einen Seufzer von mir zu geben, während ich auf den Weg zur Kasse bin.

»Jetzt seufz bitte nicht, wie ein Biber, der einen Stock zu wenig für seinen Damm hat.«, murmelt sie.

»Bitte was?«

Doch anstatt, dass ich eine Erklärung bekomme, erhalte ich lediglich ein leises »Ach egal.« von ihr.

»Ich muss jetzt auch auflegen.«, erwidere ich schließlich, als ich die Packung Nudeln auf dem Kassenband ablege. Schnell nehme ich mir noch einen Snickers aus der Pappschachtel, die unmittelbar daneben steht.
Schokolade kann ich jetzt gut gebrauchen.

»Überleg dir das bitte noch einmal, was ich gesagt habe. So nett Julian auch sein mag: Das ist schon ein wenig fahrlässig.«

»Ja, ja.«, murmel ich anschließend eher zu mir selber, ehe ich mit einem »Wir hören uns.« den Anruf beende.

Nachdem ich meinen Einkauf bezahlt habe, gehe ich zurück zu meinem Auto, um den Weg durch Dortmund nach Hause zu fahren.

Die Straßen sind bekanntlich wieder voller, als es an einem Mittwoch Nachmittag nötig wäre.
Dennoch bleibt mir nichts anderes übrig, als mich durch den Verkehr zu kämpfen, bis ich vor dem Mietshaus halte, in dem Felix und ich unsere Wohnung haben.

»Ich bin wieder da.«, rufe ich einmal quer durch den Flur.

Als Antworte erhalte ich lediglich ein »Wohnzimmer.« von meinem Freund, wo ich ihn auch auf dem Sofa sitzend vorfinde.

»Ich hab' dir übrigens Nudeln mitgebracht.« Ich halte die Packung kurz in die Höhe und stelle sie vor ihm auf den Couchtich ab, was er mit einem schiefen Blick kommentiert.

»Warum hast du mir denn Nudeln mitgebracht?«

»Die kannst du dir nachher zum Abendessen machen. Ich hab jetzt noch ein Gespräch mit der Bank und ich weiß nicht wie lange das dauert.«

Er glaubt es mir zum Glück, da ich bereits ein paar Tage vorher schon erwähnt habe, dass ich einige Sachen besprechen muss.
Wenn er mich jedoch jetzt gefragt hätte, worüber das Gespräch handelt, wäre ich aufgeschmissen gewesen.

»Hat es denn einen Grund, dass du mir die veganen Vollkorn-Nulden mitgebracht hat?«, fragt er und schaut sich die Packung vor ihm etwas genauer an.

Sofort senke auch ich meinen Blick zu der gelben Plastiktüte. »Oh mist, da hab ich mich wohl vergriffen.«, erwidere ich und murmel noch ein leises »Sorry.« hinterher.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt