❥zehn

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Ich schließe mein Auto bereits auf, kurz nachdem ich aus dem Haus getreten bin und mir im Laufen den letzten Ärmel meiner Jacke überstreife.

Schnell lasse ich mich auf den Sitz fallen und lenke das Auto anschließend auf die Straßen Dortmunds.

Zum Glück scheint Julian noch nicht allzu lange weg zu sein, weshalb ich sein Auto gerade noch um die Ecke biegen sehen.

Schnell fahre ich ihm hinterher, versuche aber dennoch genügend Platz zwischen uns zu lassen, damit er mich oder mein Auto nicht bemerkt.

Natürlich war es genau die andere Richtung, als wenn er zum Trainingsgelände fahren müsste, weshalb ich ihm weiter stumm folge.

Ich spüre deutlich die Anspannung, welche sich, bei jedem weiteren gefahrenen Meter, in mir ausbreitet. Das Radio lasse ich extra ausgeschaltet, ich bin jetzt nicht in der Stimmung, um mir Lieder anzuhören.

Wir überqueren noch ein paar Kreuzungen und biegen um einige Ecke, bis er endlich in eine Wohnsiedlung, nahe der Dortmunder Innenstadt einbiegt.  Während er die Straße unbeschwert entlang fährt, schaue ich mir die Wohnhäuser an, welche sich links und rechts von mir erstrecken.

Teilweise sind es alte Bauten aus den früheren Jahren, jedoch sind vereinzelnt ein paar renoviert worden, was man deutlich sieht. Insgesamt scheint es mir nach einer Straßen, wo viele Paare oder kleinere Familien ihre Wohnung besitzen.

Für einen kurzen Moment bin ich so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerke, dass Julian vor eines der Wohnhäuser hält.

Schnell halte ich an und parke ein paar Häuser weiter in einer Parklücke ein.

Ich sehe noch, wie er seinen grauen Audi mit ein paar Zetteln in der Hand verlässt, ehe er sich auf das Haus zubewegt und eine der Klingeln betätigt. Unmittelbar öffnet sich schon die Tür und er kann hinein treten.

》Jetzt heißt es warten.《, murmel ich zu mir selbst.

Irgendwann entscheide ich mich dennoch das Radio anzumachen, da selbst ich die angespannte Stille nicht mehr aushalte.

Just close your eyes
and make a wish
all the problems
can be fixed.《, ertönt es leise durch die Lautsprecher.

Instinktiv schließe ich tatsächlich meine Augen.

Ich weiß nicht so ganz, was mein Wunsch letztendlich beinhaltet, aber, dass ich endlich die ganze Wahrheit erfahre, ist auf jeden Fall ein Teil davon.

Ich öffne träge meine Lider und genau in dem Moment geht die Tür des Wohnhauses auf und Julian tritt heraus.

》Er war gerade mal zwanzig Minuten da drin.《, stelle ich verwirrt fest und sinke in den Sitz des Autos etwas tiefer, damit er mich nicht bemerkt.

Jedoch kommt kurz nach ihm noch ein weiterer Mann heraus.

Er sieht ein bisschen älter, als er, aus und trägt ein weißes Hemd mit einer schwarzen Anzughose, welche farblich passend zu seinen Lackschuhen sind.

Doch anstatt, dass sich der Mann von meinem Freund verabschiedet, steigen sie gemeinsam in sein Auto.

Es dauert zunächst ein bisschen, bis er sein Auto schließlich anstellt und sie sich in Bewegung setzen.

Ich warte einen kurzen Augenblick, um ihm schlussendlich erneut zu folgen.

Das Radio habe ich schon längst wieder ausgeschaltet und lausche stattdessen meinen eigenen Gedanken im Kopf, welche eher zwiegespalten über die momentane Situation sind.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt