❥zwölf

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》Danke für alles.《, ein letztes mal umarme ich Felix, ehe ich mir meine Jacke und Schuhe überziehe.

》Dafür nicht.《, erwidert er und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln. 》Du kannst jeder Zeit wieder zu mir kommen.《

Mit einem wohlwissenden Nicken verlasse ich seine Wohnung und mache mich auf dem Weg zu meinem Auto.

Ich atme tief durch als ich von diesem die Tür öffne und es nur kurz später auf die Straßen Dortmunds lenke.

Ich weiß noch nicht, wie Julian reagieren wird, wenn ich nach einer Nacht, welche ich bei Felix verbringen durfte, wieder komme.

Ich überlege mir viele Szenarien während der Fahrt, doch ehe ich mich wirklich für eine entscheiden konnte, parke ich schon in unserer Einfahrt.

Mit leicht zitternden Händen steige ich aus dem Auto und gehe anschließend die zwei kleinen Stufen zu unserer Haustür hoch.

Ich weiß nicht, vor was ich wirklich Angst, aber irgendetwas sagt mir, dass ich sofort wieder umdrehen sollte.

》Nein, das geht nicht.《, antworte ich mir selbst und drehe anschließend den Schlüssel im Schloss um.

Doch es verwundert mich schon, unmittelbar nachdem ich die Tür wieder hinter mir geschlossen habe, dass ich weder Julian höre, noch, dass mir Nala aufgeregt entgegen gespringt kommt.

Ich gehe vorsichtshalber alle Räume durch, in der Hoffnung Julian dort zu finden, doch dies ist nicht der Fall.

Ich bin gerade dabei die letzte Treppenstufe nach unten zu nehmen, als ich höre wie die Haustür aufgeschlossen wird.

Stumm gehe ich ins Wohnzimmer, doch nur kurz später hat mich Nala bemerkt und kommt auf mich zugerannt.

Ich beuge mich zu ihr herunter und fange an sie hinter den Ohren zu kraulen, ehe Julian ebenfalls den Raum betritt.

Sofort stelle ich mich wieder gerade hin und schaue ihn einfach an.

Niemand weiß so recht, wie er reagieren soll. Noch nie waren wir in der Situation, dass jemand für eine Nacht das Haus verlassen musste.

》Du bist wieder da.《, bricht er schließlich die Stille und steckt beide Hände in seine Hosentaschen, wobei um sein Handgelenk noch die rote Leine von Nala hängt.

Anscheinend hat er einen Spaziergang unternommen.

Als Antwort gebe ich lediglich ein Nicken mit einem schwachen Lächeln zurück.

》Hast du es dir überlegt?《, frage ich ihn schließlich und fange an nervös mit meinen Fingern zu spielen.

Ein tiefer Seufzer verlässt seine Kehle. Er scheint lange nach den passenden Worten zu suchen, wobei seine Hände immer wieder nervös über sein Gesicht fahren.

Nach einer gefühlten Ewigkeiten des Schweigens, tritt er ein Schritt auf mich zu und umfasst vorsichtig meine kalten Hände, so wie er es auch am gestrigen Abend in Felixs Wohnung getan hat.

》Ich weiß, dass es nicht klug von mir ist, dir nicht die Wahrheit zu sagen, aber du musst verstehen, dass es so besser für uns beide ist.《, sagt er zu mir mit einer leicht bebenden Stimme. 》Würdest du mir denn glauben, wenn ich dir garantiere, dass ich dich defintiv nicht betrüge?《

》Ich weiß nicht so Recht, was ich dir überhaupt noch glauben soll.《, gebe ich ehrlich zurück. 》Manchmal tust du so, als wäre alles normal und an anderen Tagen bist du völlig neben der Spur.《

Ein mitleidenswerter Blick macht sich auf seinem Gesicht breit. 》Ich würde dir so gerne alles erzählen. Vom Anfang bis zum Ende. Aber es geht nicht.《, flüstert er leise. 》Du musst mir vertrauen.《

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt