❥einunddreißig

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»Ich bin wieder da.«, ertönt es aus dem Flur, worauf anschließend eine Tür ins Schloss fällt.

Nachdem ich eine ziemliche Auseinandersetzung mit Felix hatte, ist mir nichts anderes übrig geblieben, als dass ich zu Julian gegangen bin.
Nun bin schon seit vier Tagen bei ihm und merke, wie meine Gesundheit von Tag zu Tag mehr unter der aktuellen Situationen leidet.

Die vergangene Woche bin ich kein einziges Mal auf der Arbeit aufgetaucht- zu groß ist die Angst gewesen, dabei auf Felix zu treffen, zumal ich in den Nächten auch nur sehr wenig Schlaf gefunden habe.
Es wäre also ohnehin kontraproduktiv gewesen.

»Wie geht es dir?«, fragt er mich, als er mich - wie immer - auf dem Sofa liegend und mit einer Wolldecke umwickelt, vorfindet.

Ich kriege kein Wort heraus, sodass ich nur ein Schulterzucken von mir gebe.

Lediglich ein Seufzer verlässt seinen Mund. »Du kannst auch nicht ewig vor dich hin jammern und nicht mit mir reden. Davon wird es dir sicherlich nicht besser gehen.«

»Was soll ich denn sonst tun?« Ich richte mich auf dem Sofa auf und wickel die Decke ein weiteres Mal um mich.

»Wir haben jetzt drei Tage frei bekommen, in denen ich geplant habe nach Bremen zu fahren. Vielleicht würde es dir ja gut tun, wenn du mitkommst, damit du ein wenig den Kopf frei bekommst.«, erwidert er, während er mich kritisch mustert.

Ich gebe einen grübelnden Laut von mir. »Ich weiß nicht.«, äußere ich meine Bedenken.
Meine Motivation mich zu bewegen ist nicht sonderlich groß.

Julian scheint schon sichtlich von meinem Verhalten genervt zu sein, weshalb er sich einfach umdreht und das Wohnzimmer verlässt.
»Ich wollte heute Abend losfahren. Bis dahin solltest du dich bitte entschieden haben.«, ruft er noch hinterher.

Ich nehme seine Aussage mit einem Murren zur Kentniss, doch bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass ich nicht mitfahren werde.
Ich habe nicht einmal Kleidung die ich mitnehmen könnte.
Die einzigen Sachen, die ich in den letzten Tagen getragen habe, waren von Julian- was mir mittlerweile auch sichtlich unangenehm ist. Doch jetzt schon meine ganzen Kleidungsstücke von Felix zu holen erscheint mir zu früh.

Mittlerweile habe ich mich schon wieder auf der Couch ausgebreitet, in der Hoffnung vielleicht ein wenig schlafen zu können.
Allerdings wird auch dieses Vorhaben schnell wieder von Julian zunichtegemacht.

»Ich geh noch kurz einkaufen.«, ruft er durchs halbe Haus. »Soll ich dir etwas mitbringen?«

Kurz überlege ich und bleibe auch zwischenzeitlich bei Schokolade hängen, aber verwerfe diesen Gedanken wieder.
»Nein.«, rufe ich zurück, worauf ein »Okay.« als Antwort ertönt und anschließend schon die Tür erneut zufällt.

Um mir die Zeit zu vertreiben, nehme ich mir die Fernbedienung vom Couchtisch und schalte den Fernseher, an der gegenüberliegenden Wand, an.

Sofort läuft ein Sport Sender, wo irgendeine Golf Partie übertragen wird, wofür ich mich jedoch eher weniger interessiere.
Doch nachdem ich mit Bedauern festgestellt habe, dass nichts anderes interessantes läuft, schalte ich wieder auf den Sport Sender um.

Lange sitze ich somit - weiterhin eingewickelt in der schwarzen Wolldecke - auf dem Sofa und schaue eher mittelmäßig interessiert dem Geschehen, bis es an der Tür klingelt.

Überrascht darüber, dass Julian anscheinend seinen Schlüssel vergessen hat, laufe ich zur Haustür und öffne diese.

»Du hast jetzt nicht wirklich deinen Schlüssel verges-?«, sage ich, mit einem Schmunzeln auf den Lippen, doch breche unmittelbar später schon ab.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt