Ich schaue schnell auf meine Armbanduhr. »Gleich Dreiundzwanzig Uhr.«, erwidere ich, worauf er ein Nicken von sich gibt. »Hast du eigentlich-«, will ich gerade ansetzen ihn etwas zu fragen, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.
»Jule! Ich dachte schon, dass du gar nicht mehr kommst.«, ruft Jannis erfreut und läuft auf seinen Bruder zu, welcher gerade in den Raum getreten kommt.
Seine Antwort kann ich nicht mehr hören, da jemand die Musik wieder lauter gestellt hat, doch ich sehe, wie er sich zunächst an Jannis wendet, ehe sein Blick geradewegs bei mir hängen bleibt. Sofort drehe ich meinen Kopf wieder weg.
»Was ist da?«, fragt Felix mich, da er Julian anscheinend noch nicht bemerkt hat und versucht sich einen Blick durch die Menschen hindurch zu schaffen.
»Nichts.«, entgegne ich schnell. Dennoch kann ich mir einen erneuten Blick nicht verkneifen. Dieses Mal scheint Julian Jannis etwas ins Ohr zu flüstern, ehe er sich von ihm abwendet und in unsere Richtung zeigt.
Abrupt drehe ich meinen Kopf wieder weg, worauf Felix sichtlich irritiert zu sein scheint. Er versucht sich zu strecken, um an einigen Gästen so besser vorbei gucken zu können, doch anscheinend bleibt ihm die Sicht auf meinen Ex-Freund immer noch verspärt.
»Ich geh mal eben auf Toilette.«, entgegne ich ihm und erhebe mich von seinem Schoß. Die Bierflasche stelle ich so lange auf den Couchtisch ab.
Eigentlich ist es gerade der ungünstigste Zeitpunkt das Badezimmer aufzusuchen, da ich mich so unmittelbar an Julian vorbeiquetschen müsste, welcher immer noch im Türrahmen zum Wohnzimmer steht.
Doch ich schüttel schnell meinen Kopf. Du bist kein Kind mehr. Du begegnest ihm doch auch ständig auf der Arbeit, mache ich mir selbst Mut, ehe ich mir einen Weg durch die Menschenmasse bahne.
Meinen Blick habe ich die ganze Zeit gesenkt, auch als ich versuche schnell und auffällig an Julian vorbei zu huschen. Wahrscheinlich hat er mich bemerkt, doch ich bin zutiefst dankbar, dass ich keine Blicke auf mir gespürt habe.
Ich bahne mir einen Weg an der Küche vorbei, in den Flur. Doch mein Ziel eilig auf die Toilette zu kommen, wird schnell über den Haufen geworfen, als ich sehe, dass sechs weitere Leute vor dem kleinen Gäste-WC warten.
Ich stöhne genervt auf. »Na toll.«, murmel ich zu mir selbst und wippe bereits von einem Bein auf das nächste. Doch ich habe schnell eine Alternative gefunden, als ich die Treppe sehe, welche in die zweite Etage, der Wohnung, führt.
Ich sprinte diese nahezu schon hoch und glücklicherweise befindet sich kein einziger Gast hier oben, weshalb ich in Ruhe das Bad aufsuchen kann.
Ich bin mir zwar sicher, dass das zweite Stockwerk nicht für Gäste gewünscht gewesen ist, doch das ist mir in diesem Moment egal.Nachdem ich meinen Besuch auf der Toilette, als einen Erfolg bezeichnen würde, bin ich gerade dabei meine Hände zu waschen, als ich von außerhalb einige Schritte vernehme. Mit den Gedanken, dass es Jannis ist, öffne ich die Tür und will bereits mit einer Erklärung ansetzen, warum ich hier oben bin, doch dies erledigt sich schnell, als ich Julian, angelehnt an der gegenüberliegenden Wand, stehen sehe.
Instinktiv zucke ich zusammen und muss vor Schreck, ein mal scharf einatmen.
»'Tschuldigung. Wollte dich nicht erschrecken.«, sagt er zu mir, während ich meine Hand auf meinen Brustkorb platziere, um mich von diesem leichten Schock zu erholen.
»Ist okay.«, erwidere ich lediglich und laufe bereits an ihm vorbei, um die Treppe wieder herunter zu gehen, doch bevor ich überhaupt so weit komme, ertönt seine Stimme hinter mir: »Eigentlich wollte ich mit dir reden.«
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» Just a baby « Julian Brandt FF
Fanfic1. Teil » Just a kiss « 2. Teil » Just a baby « ♡ 》 Wenn alles scheiße ist und dein Leben komplett aus dem Ruder läuft, könnte es von Vorteil sein, einen Schlussstrich zu ziehen. 《 Nach ihrem Fotografie Studium konnte Tessa erfolgreich einen Job bei...