❥zwanzig

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2. Oktober 2020 - 5 Wochen später

»Happy Birthday!«, rufe ich laut und schmeiße mich mit einer Wucht auf Felix, welcher noch friedlich im Bett liegt und schläft.

Er gibt einen schmerzenden Laut von sich und zuckt einmal zusammen. »Spinnst du?«, sagt er und versucht mich von sich runterzuschieben, doch es gelingt ihm nicht. Dafür habe ich mich zu sehr in das Bettlaken gekrallt. »Es ist gerade mal neun Uhr, an einem Freitag und wir müssen heute beide nicht arbeiten!«

Langsam richte ich mich wieder auf. »Frühstück steht schon fertig in der Küche.«, sage ich und verlasse darauf das Schlafzimmer, ohne darauf einzugehen, dass er wahrscheinlich noch gar nicht bereit dazu ist, aufzustehen.

Ich bin heute schon besonders früh aufgestanden, um frische Brötchen beim Bäcker zu besorgen und um eine 24 als Luftballon beim Euro-Shop zu kaufen, welche mittlerweile aufgeblasen in der Küche hängt.

Ich weiß jetzt schon, dass Felix es wahrscheinlich viel zu übertrieben und kindisch finden wird, aber das ist mir egal.

»Was ist das denn hier für ein Kindergeburtstag?«, fragt er sofort, als er noch halbverschlafen den Raum betritt und ich gerade dabei bin, die Brötchen auf den Tisch zu stellen.

»Bitteschön Felix. Das habe ich doch gerne für dich gemacht.«, antworte ich ironisch und setze dabei ein gespieltes und viel zu breites Lächeln auf. »Aber setz dich erstmal hin. Ich hab noch ein Geschenk für dich.«

Im Augenwinkel sehe ich noch, wie er mich kritisch mustert, ehe er sich auf einen der Stühle fallen lässt.

Ich verschwinde schnell ins Badezimmer, wo ich den Umschlag versteckt habe. Ich wusste, dass er niemals darauf kommen würde, etwas in meiner MakeUp-Tasche nachzugucken, weshalb ich diese für das perfekte Versteck hielt.

Mit den weißen Umschlag in der Hand gehe ich zurück in die Küche, wo er sich bereits eines der Brötchen genommen hat und beginnt es gerade mit Marmelade zu schmieren. Ich setze mich gegenüber von ihm und gebe ihm mit einem erneuten »Happy Birthday« sein Geschenk.

»Ich hab dir doch gesagt, dass du mir nichts schenken muss.«, erwidert er mit halbvollem Mund, was mich schmunzeln lässt. Dennoch lege ich ihm den Umschlag neben seinen Teller.

»Dir wird es gefallen. Versprochen.«, sage ich lediglich, was ihn nur kritisch nicken lässt, jedoch hat er keine zwei Sekunden später den Umschlag bereits in der Hand und reißt ihn vorsichtig auf.

Er hat gerade mal den oberen Teil der Karte gesehen, die in dem Umschlag liegt, da verlässt bereits ein kurzer, schriller Laut seinen Mund. Sofort muss ich anfangen zu lachen und Felix hält sich schlagartig eine Hand vorm Mund.

»Ich wusste gar nicht, dass du so Höhe Töne von dir geben kannst.«, bringe ich unter einem Lacher hervor und auch er muss schmunzeln, ehe er die Karte komplett aus dem Umschlag holt.

»Aber jetzt mal ernsthaft: Wie bist du denn an diese Tickets gekommen?« Sein Lächeln reicht mittlerweile übers ganze Gesicht, während er die zwei Karten für ein Drake Konzert anstarrt. »Ich dachte die Tour wäre schon ausverkauft.«

»Es war ehrlich gesagt ein totaler Zufall.«, berichte ich ihm und nehme mir ebenfalls ein Brötchen und fange an es mir mit einer ordentlichen Schicht Nutella zu bestreichen. »Eine Bekannte hatte diese Karten, konnte aber dann doch nicht mehr zum Konzert. Sie hat mir das eigentlich nur beiläufig erzählt und sie wusste gar nicht, dass ich noch nach Tickets suche. Aber dann konnte ich die natürlich für einen guten Preis von ihr bekommen.«

Gerade als ich mit meiner kleinen Geschichte fertig bin und von meinem fertig geschmierten Brötchen hoch schaue, bemerke ich, dass mir Felix die ganze Zeit kein bisschen zugehört hat. Er hat seinen Blick lediglich den beiden Konzert-Karten gewidmet.

» Just a baby « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt