Ein gebrochenes Herz

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Ein starker Windstoß schlug gegen die  Fenster in Julians Schlafzimmer, es war dunkeln und kalt durch die Klimaanlage von gestern Abend
Ich wurde wach , mir war kalt obwohl ich die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen hatte
ich lag auf der linken Seite , öffnete meine Augen und erkennte nur Umrisse von einer Lampe auf dem Nachtisch von Julian
Wusste aber das mein Handy dort irgendwo liegen würde und am aufladen war
Meine rechte Hand zog ich unter der Bettdecke hervor , schlug einige male in leere bis ich irgendwann den Nachtisch getroffen hatte
Nachdem ich dann auch noch mehrmals gegen die Nachtischlampe geschlagen hatte , fand ich dann endlich mein Handy und drückte auf den Home-Button meines Iphone 7
Es war 8:54 und ich sah ich hatte einige Nachrichten , ignorierte dies aber fürs erste und widmete mich Julian
Er lag eng angekuschelt von hinten an mir 
Seine nackte Brust drückte er gegen meinen Rücken , seine Hände klammerte er um meinen Bauch
Ich musste kurz husten und zuckte etwas mit meinem Körper zusammen
Der große braun haarige der hinter mir lag merkte meine Bewegungen und rieb  seine Nase in meinem Nacken
Ich lächelte, versuchte sein Hände von mir zu lösen um mich umzudrehen
Mit starkem Willen drehte ich mich dann schließlich zu ihm um , kuschelte mich sofort wieder an ihn
Seine eine Hand legte er auf meine Schulter, die andere um meine Taille
Unsere Beine waren ineinander verhackt und ich legte eine Hand von mir auf seinen warmen Rücken und die andere auf seinen nackten Oberkörper
Doch egal wie bequem wir lagen , Julian war wach , er wälzte sich einige mal hin und her , bis er schließlich seine Hände von mir löste
Ruckartig stand er aus Bett aus , schmiss die Decke von sich und ging zu Rolladen
Als Julian ihn vollständig hochgezogen hatte und es ihm Schlafzimmer hell wurde , war es anders als sonst
Der blauer Himmel wurde durch graue Wolken ersetzt und anstatt Vögel zwitschern zu hören , konnten wir nur stürmischen Wind hören
Dieser schlug immer wieder gegen die Fenster und auch die Bäume biegten sich in die selbe Richtung, da der Sommerwind so stark war
Julian guckte mich enttäuscht vom Wetter an , kam aber dann wieder zurück ins Bett
Er lag sich auf den Rücken ohne die Bettdecke über sich zu werfen
Gab mir mit seinen braunen Augen ein Zeichen indem er zwinkerte das ich mich auf seine Brust legen sollte
Genau das machte ich auch , meinen Kopf legte ich auf seine nackte Brust , er fing an meinem Kopf zu kraulen und ich male kleine Kreise auf seinen Oberkörper
Währenddessen schossen mir aber einige Gedanken durch den Kopf
-Wann sage ich Julian die Sache mit meinem Eltern?
-Wird er mir verzeihen das ich ihn angelogen habe?
-Wird es mich noch akzeptieren und lieben wenn er die Wahrheit über meine Vergangenheit weiß ?
Diese Überlegungen und Spekulationen ließen mich schwarze Bilder in meinen Gedanken sehen, wenn er mir nicht verzeiht , habe ich ihn für immer verloren, somit auch meinen wunderbaren Job
Ich wurde immer nervöser und ich malte die Kreise schneller auf seine Brust
Und als dann noch ein weiterer Windstoß gegen das Fenster vom Schlafzimmer schlug , zuckte ich schnell zusammen
Julian strich mir über den Arm „Clara ist alles gut?"
„Ja ich hab mich nur erschrocken" und um ihn etwas zu beruhigen gab ich ihm ein Kuss auf seine Brust
„Soll ich frühstück machen?"
„Gern" Ich hebte  meinen Kopf an und setze mich auf die Matratze
Er setze sich ebenfalls hin
Ich saß ihm Schneidersitz und der Fußballer ließ seine Beine lang über das Bett laufen
Eine Hand legte er auf meinen Oberschenkel und küsste mich
Ich lächelte in den Kuss hinein und erwiderte diesen
Unsre Lippen lagen noch aufeinander als Julian nur sagte „Bleib liegen , ich mach das Frühstück"
Dankend küsste ich ihn nochmal , als er dann das Bett nur in Unterhose verließt
Bevor er zur Küche lief zog er sich noch eine Jogginghose und ein T-Shirt drüber als der dann das Schlafzimmer verließ
Ich ließ mich rückwärts auf mein Kopfkissen fallen und stöhnte lauf auf
Ich hab ihn schon wieder angelogen, wann soll ich das Julian sagen
Um mich etwas abzulenken, denn ich kam eh nicht weiter mit meinen Überlegungen , nahm ich mein Handy in die Hand und meine Nachrichten zu lesen
Zwei hatte ich von Lia indem sie mir ein Audio schickte , sie sagte nur das ihr was peinliches auf der Arbeit passiert ist
‚Omg Clara ich komm grad von der Arbeit und mir ist heute sowas peinliches passiert, heute in der Mittagspause habe ich einen Vanillejoghurt gegessen und ich bin gegen den Becher gekommen und der ganze Joghurt ist auf meiner Hose gelandet, ich will garnicht wissen das meine Kollegen gedacht haben' während ich mir den Audio anhörte musste ich grinsen , denn sowas kann wirklich nur ihr passieren
‚Haha du depp . sowas kann nur dir passieren' schrieb ich zurück und verließ unsern Whatsappchat
Dann sah ich das ich noch eine Nachricht von Frau Schäfer hatte , die 65 Jährige Frau die schon neben uns in Gelsenkirchen gewohnt hat , bevor ich überhaupt geboren wurde , als dann meine Mutter starb bin ich jeden Sonntag zu ihr rüber gegangen und hab mit ihr Waffeln gebacken egal wie kalt oder warm es war
Sie lebte schon immer alleine , hat keine Kinder und auch keinen Mann
Ihr Vorname ist Michaela aber ich nenne sie immer Frau Schäfer, weil mir das als Kind so beigebracht wurde und es mir bis heute so anbehalte
Ihre rötlichen Haare , trägt sie lockig und auf Schlulterlänge , in ihrem Gesicht hat sie Sommersprossen und ist seit diesem Sommer in Rente , dies passt ganz gut denn wenn ich hier in Paris lebe und irgendwas mit meinem Vater sein sollte kann sie nach ihm gucken ohne das es bei mir Verzögerungen gibt mir der Anreise mach Deutschland
Zurück aber wieder zu ihrer Nachricht diese habe ich heute morgen um 7:10 empfangen
‚Guten Morgen Clara,
Dein Vater wird heute gegen 10 Uhr aus dem Krankenhaus entlassen , ich werde ihn abholen und Georg wird sich bei dir melden , sobald er zu hause ist'
Ich grinste mein Handy mit den Tränen in den Augen an und meine Laune war super trotz des schlechten Wetters
‚Morgen Schäfer , das freut mich wirklich sehr und danke das du  dich um in kümmerst, werde bei Zeit mal bei euch vorbeikommen'
Schäfer nannte ich sie auch ganz oft , ich lasse halt nur die Anrede weg
Somit legte ich dann auch mein Handy weg , und lehnte mich mit dem Rücken am Kopfteil des  Bettes an
Ich saß Kerzengerade im Bett mit der Decke über den Beinen und starrte aus dem Fenster
Kurze Zeit später hörte ich Geschirr klingen und guckte auf die Zimmertür
Julian hatte ein Tablett in der Hand , er hatte Kaiserschmarren gemacht mit Früchten, Marmelade und zwei Tasse Café

Dächer von Paris Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt