T a e h y u n gIch traute meinen eigenen Augen nicht. Es konnte einfach nicht wahrsein, dass er hier nur wenige Meter entfernt vor mir stand. Das strahlende Lächeln auf seinen Lippen erkannte ich von hier aus schon. »Baekhyun?«, fragte ich dennoch etwas ungläubig, obwohl wir immer weiter aufeinander zukamen, weshalb es keine Zweifel gab, dass er es war, der gerade vor mir stand. Sein Lächeln wurd noch breiter, als ich stürmisch auf ihn zulief und nur ein paar wenige Zentimeter vor ihm zum Stehen kam. Wie ich es von ihm kannte, wagte Baekhyun den Schritt, den ich mich nicht getraut hatte, zu wagen. Er zog mich in eine Umarmung, die sich so gut anfühlte, wie es schon lange keine mehr tat.
»Freust du dich etwa, mich zu sehen, Spatz?«, sprach er an mein Ohr, da ich mein Gesicht tief in seiner Halsbeuge versteckt hatte. Ich wollte ihn nie wieder loslassen müssen. Immer fester drückte ich mich an ihn und erwartete schon einen amüsierten Kommentar darüber, allerdings blieb dieser aus. Der Ältere zog mich nur selbst noch näher an sich heran und legte eine seiner Hände an meinen Hinterkopf.
»Und wie.«, gab ich ihm beinahe flüsternd als Antwort. Ich wusste selbst nicht, weshalb ich so verdammt froh war, Baekhyun gerade zu sehen, doch ich war es. So unheimlich froh. »Ach ja?«, lachte der Braunhaarige und fuhr mir sanft durch die Haare. »Du hast mir gefehlt.«, gestand ich fast schon erleichtert, bevor ich spürte, wie der Ältere sich langsam von mir zu lösen versuchte. Mir war es bis zu diesem Augenblick überhaupt nicht aufgefallen, dass ich Baekhyun so sehr vermisst hatte. Erst, als ich ihn wiedersah, erinnerte ich mich an unseren gemeinsamen Abend auf Sans Geburtstagsfeier. Ich hatte — entgegen meiner Erwartungen — tatsächlich kaum an den Braunhaarigen gedacht. Um ehrlich zu sein nicht ein einziges Mal.
Doch jetzt, als er da so vor mir stand, kam alles wieder in mein Gedächtnis zurück. All die Gefühle — diese guten Gefühle — die er in mir auslöste. Unweigerlich kam mir unser Kuss in den Sinn. Dieser unschuldige Kuss, der mir doch noch immer im Kopf herumschwirrte. Plötzlich meinte ich sogar, seine Lippen noch immer auf meinen spüren zu können.
»Spatz, was hast du denn? Wieso weinst du?«, fragte er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und neigte den Kopf skeptisch etwas zur Seite. Sofort strich ich mir mit der Handfläche unter meinen Augen entlang. Tatsächlich — ich weinte. Verwirrt betrachtete ich die nasse Spur, die nun auf meiner Hand zu sehen war und schüttelte langsam den Kopf. Wieso weinte ich? Und — seit wann?
»Ich weiß nicht. Nicht so wichtig.«, wimmelte ich die Sache einfach hastig ab und lächelte Baekhyun aufrichtig an. Er war hier — ich hatte keinen Grund zu weinen und wir mussten auch nicht darüber reden. Es war seltsam — ich hatte nicht die leistete Ahnung, weshalb ich weinte, doch darüber nachdenken wollte ich erst recht nicht. Ich wollte jetzt Zeit mit Baekhyun verbringen. Und das dringend. Irgendwie fühlte es sich so an, als wäre durch sein plötzliches Auftauchen der Druck von meiner Brust einfach verschwunden. Warum auch immer ich diesen überhaupt verspürt hatte, jetzt war er weg. »Was hast du heute noch vor, Tae?«, wechselte Baekhyun umgehend das Thema, ohne weiter nachzufragen, wofür ich ihm unheimlich dankbar war — ich hätte ihm sowieso keine weiteren Antworten geben können.
Erst flog seine Frage einfach an mir vorbei, doch als ich im nächsten Moment begriff, was er mich da eigentlich gefragt hatte, wurde ich nervös. Wollte er sich etwa mit mir verabreden? Nein, oder? Er fragte sicher nur aus Höflichkeit. Aber, falls nicht — was machte ich denn heute noch? »Nichts. Ich wollte gerade nach Hause gehen.«, erklärte ich ihm und deutete mit meinem Finger auf die Straße hinter ihm. Er nickte nur, zog mich eine Sekunde später allerdings an meinem Handgelenk mit sich mit, sodass wir nun nebeneinanderher liefen.
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holding on and letting go ✧・゚kookv
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Liebe auf den ersten Blick - das war es für Jeongguk zweifellos. Doch was war mit Taehyung? Wieso war der Junge denn eigentlich so interessant für ihn? Jeongguk wusste es nicht. Das alles überraschte ihn von heut auf morgen. Jemand...