s a m - s i b

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J i m i n

»Baekhyun ist zu so einer Party gegangen, auf der wir heute waren.« Nun waren wir an dem Teil der Geschichte angelangt, der diese erst zu einer unschönen machte. Denn klar — würde man Baekhyuns Tod weglassen, dann wäre das hier eine simple Liebesgeschichte und Taehyung wäre nicht so, wie er jetzt war. Es würde ihm gut gehen, wäre Baek noch immer hier. »Er ging oft auch ohne Tae dorthin. Hin und wieder kam er zwar mit, aber er war eben noch nie ein wirkliches Partymonster gewesen.«

»Halb drei Uhr nachts. Das war die Zeit, zu der Baekhyun immer nach Hause kam, wenn er ohne Tae weg war.«, löste Yoongi mich ab. »Mein Bruder wartete jedes Mal in seinem Zimmer. Er saß auf seinem Bett und wartete nur. Manchmal malte er oder schlief — seinen Wecker immer auf genau diese Uhrzeit gestellt. Meistens war Baekhyun aber schon wieder da, bevor er klingelte. Er kam jedes Mal wieder zurück — bis auf diese eine Nacht.«

Wie Yoongi und ich hier so auf dem Sofa saßen erinnerte mich sogar an diese Nacht zurück. »Von dem Klingeln meines Telefons wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Erst war ich sauer, doch als ich sah, dass Yoongi mich anrief, war ich mehr überrascht, als genervt — denn er rief mich nur äußerst selten an. Nur, wenn etwas wichtiges war.«, erklärte ich Jeongguk. »Ich hatte schon immer einen ziemlich leichten Schlaf, deswegen bin ich von den Schritten aus Taehyungs Zimmer wach geworden.« Der Ältere nickte mit dem Kopf in Richtung Zimmertür. »Baekhyun ist weg, Yoongi! Er ist nicht gekommen. Das hatte er mir gesagt, als er panisch aus seinem Zimmer gestürmt kam, als ich gerade klopfen wollte.«

Ich war überrascht — das waren haargenau die Worte gewesen, die Yoongi auch mir damals aufsagte, als ich zehn Minuten nach seinem Anruf in der Wohnung der beiden auftauchte. Wir saßen genau hier auf der Couch — der Ältere links von mir — als wir darauf warteten, dass Taehyung mit Baekhyun wieder zurückkommen würde. Oder dass der Schwarzhaarige uns Bescheid geben würde, dass alles in Ordnung war.

Yoongi hatte mich angerufen, weil er mit seinen Sorgen nicht allein sein wollte. Den Sorgen um Baekhyun und den Sorgen um Tae. »Er ist dann auf die Party gegangen, auf der Baek war, um nach ihm zu suchen. Im Nachhinein betrachtet hätte ich ihn wohl nicht allein gehen lassen sollen.«, merkte der Grauhaarige plötzlich an und fuhr sich aufgewühlt durchs Gesicht. Ich wusste, dass er sich diese Vorwürfe machte, doch bei kühlem Kopf war auch Yoongi klar, dass er nichts hätte tun können, um Taehyung vor dem zu bewahren, was als nächstes passiert war.

»Als er dann dort war, dauerte es nicht mehr lange, bis er Baekhyun gefunden hatte — bewusstlos in einem der Hinterzimmer des Clubs, in dem die Party stattfand.« Wieder war es ein bitteres Lächeln, das mich eine kurze Pause machen ließ. Das war so beschissen. Wieso musste das genau ihm passieren — den beiden. Sie hatten etwas so besonderes — ihre Liebe machte uns alle so unglaublich neidisch. Baekhyun war einer der liebevollsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Das hatte er nicht verdient. Es war nicht fair, dass die Schattenseiten seines Lebens ihm dieses letztendlich genommen hatten.

»Es war eine Überdosis. Er hatte das alles doch nicht so unter Kontrolle, wie wir gedacht hatten.« Nachdem ich das ausgesprochen hatte, sah ich, wie Jeongguk seinen Blick auf seinen Schoß richtete und ungläubig mit dem Kopf schüttelte. »Das.. d-das ist furchtbar.« Es war so einiges. Furchtbar. Unvorstellbar. Das schlimmste, was meinem besten Freund je passiert ist. Das schlimmste, was einem Menschen nur passieren kann: jemanden zu verlieren, den man liebt. Schrecklich. Verhängnisvoll.

»Als er ihn fand, war Baekhyun bereits tot. Sein bester Freund — Chanyeol — war der zweite, der dorthin kam. Zwar war er selbst total zugedröhnt, aber er konnte seinen Schock soweit hintenanstellen, dass er sich um Tae kümmern konnte. Er war es auch, der uns alles erzählt hat.«, redete ich wieder weiter. »Mit Taehyung haben mir nie darüber geredet. Er war schon immer sensibel und diese Sache hat sein Leben total umgeschmissen. Wir wollten ihn aus dem ganzen Kram danach einfach raushalten.« Yoongi und ich hatten uns danach oft mit Chanyeol und den anderen aus Beakhyuns Freundeskreis getroffen, denn sie wurden durch seine Beziehung zu Taehyung auch zu unseren Freunden.

holding on and letting go ✧・゚kookvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt