i - s i b - c h i l

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J e o n g g u k

Das ergab alles keinen Sinn. Nichts, was er sagte und nichts, was hier gerade passierte, ergab irgendwie Sinn. Ich ging ein paar Schritte zurück und sah mich nochmal um. War er hier denn irgendwo? Dieser Baekhyun musste hier sein. Ich würde ihn sehen. Ich würde jetzt wirklich den Typen sehen, der mir offensichtlich meinen.. naja, meinen — fuck, meinen Freund! Meinen gottverdammten Freund ausspannen würde.

Wir waren zusammen, auch wenn diese Sache nie angesprochen wurde. Taehyung und ich hatten nichts anderes als eine verdammte Beziehung! Also was — was, verdammt nochmal — wollte dieser Baekhyun hier mit ihm? Und was, verfluchte Scheiße, versuchte Taehyung uns hier zu erklären? Wir sind.. was denn?! Na was denn? Ich wollte es gar nicht hören. Sie waren zusammen? Verliebt? Das durfte einfach nicht wahrsein. Und wo steckte er denn? Wieso saß Taehyung hier allein? Wieso zeigte er auf eine Stelle, die verdammt nochmal leer war? Wieso hatte er mir die letzten drei Wochen eine Liebe vorgespielt, die offensichtlich nicht existierte?

Ich wollte nicht wütend sein — dafür war gerade überhaupt kein Platz, denn den Schock, den ich Jimins Gesicht ablesen konnte, ließ mir augenblicklich das Blut in den Adern gefrieren. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich konnte gar nicht genau beschreiben, was es war — aber ich wusste sofort, dass das, was Taehyung sagte, wohl eine weitaus schlimmere Folge hatte, als nur die Tatsache, dass mir gerade mein Herz gebrochen wurde. Ich traute mich gar nicht, Yoongi anzusehen. Ich war viel zu gefesselt von Jimins Fassungslosigkeit.

»Oh Gott, nein.«, entkam es dem Blondhaarigen flüsternd, sodass ich es gerade so verstehen konnte. Das hier machte mich rasend. Was war denn los? Was sollte dieser verzweifelte Ausdruck in seinen Augen? Ich drehte meinen Kopf nach links, sodass ich Yoongi ansah, der sich allerdings von uns drei abgewandt hatte. Er lief mit dem Rücken zu uns unruhig hin und her und fuhr sich aufgebracht durchs Gesicht. Was lief hier?

Jimin schnappte plötzlich laut nach Luft, was mich meinen Blick wieder auf ihn richten ließ. Er sah noch immer fixiert auf den Schwarzhaarigen vor uns, als hätte er einen Geist gesehen. Kurz sah auch ich zu Taehyung — er schien ebenfalls nicht zu wissen, weshalb sein bester Freund so seltsam reagierte. Der Blondhaarige schlug sich die Hand vor den Mund, ehe er einmal tief Luft holte. Was sollte das hier? Konnte einmal jemand mit mir sprechen? So gern ich auch etwas sagen wollte — auf mich aufmerksam machen wollte, damit mir endlich jemand sagte, was ich wohl übersah — blieb ich still und sah zwischen Jimin und Taehyung hin und her.

Vermutlich waren es nur wenige Augenblicke, doch während ich noch in der Situation steckte, fühlte es sich an, wie eine halbe Ewigkeit, bis Jimins Lippen die nächsten, verwirrenden Worte verließen. Diesmal jedoch laut genug, sodass wir alle ihn hören konnten. »Nein, Tae — w-was sagst du denn da?« Ich verstand überhaupt nichts mehr. Mein Herz schlug immer schneller. Es war wie damals auf der Party — ich wurde immer nervöser, weil die Situation sich für mich immer ernster anfühlte. Ich spürte förmlich, wie die Luft um uns herum schwerer wurde. Diese Unwissenheit machte mich rasend.

»Yoongi.«, murmelte ich hilflos in die Richtung des Älteren. Irgendwer musste jetzt mit mir reden, ich musste verdammt nochmal verstehen, was hier abging. Doch auch er war überhaupt nicht in der Lage, mich aufzuklären, warum Taehyungs Aussage so einen Wirbel machte. Denn bei ihm war dieser Wirbel ebenfalls angekommen. Jimin versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen und Yoongi war einfach sprachlos. Was war hier verdammt nochmal los?

Der Grauhaarige schüttelte nur abwimmelnd den Kopf und schien gerade mit sich selbst beschäftigt zu sein. Er lief immer weiter weg, doch kam im selben Moment wieder zurückgelaufen. Er war rastlos, aufgewühlt — was sollte das alles? »Naja, das.. das ist Baekhyun. Wir waren auf einer Party und jetzt-«, redete Taehyung plötzlich weiter, was mich meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenken ließ. Er kam allerdings nicht weiter, da Jimin ihn kopfschüttelnd unterbrach. Dem Blondhaarigen standen die Tränen in den Augen. »Bitte, Tae — hör auf damit. Was sagst du denn da? Hier ist niemand außer uns.«, redete er eindringlich auf den Schwarzhaarigen ein, doch irgendwie schienen seine Worte nicht wirklich zu ihm durchzudringen.

holding on and letting go ✧・゚kookvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt