22 - Jagtversuche

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Unbekannt POV

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich meinen Mate beim Jagen beobachtete. Er war einfach zu niedlich, besonders wie er seinen Schweif in die Luft streckte. Als ob er damit seine Beute orten konnte. Dass sein Schweif nicht wie eine Antenne, sondern eher wie ein Warnsignal für sämtliche Beute wirkte, wusste er anscheinend nicht.

"Der hat ja gar keine Ahnung. Er würde seine Beute wohl auch noch verlieren, wenn sie ihm vor die Nase fallen würde.", raunte mein Begleiter neben mir. Ich haute ihm dafür meinem Ellbogen zwischen die Rippen. Niemand beleidigt meinen Mate!

Beleidigt verschwand er zu unserem Schlafplatz. Soll er doch heulen. Ich hatte besseres zu tun, als sein angeknacktes Selbstbewusstsein zusammen zu flicken.

Ich wechselte in meine Wolfgestalt. Mein Gefährte war immernoch dabei, seine Beute ins Visier zu nehmen. Er wackelte mit dem Hinterteil, als er sich zum Sprung bereit machte. Wie cute!Ich konnte nicht widerstehen und stupste ihn mit der Pfote auf den Rücken. Er wirbelte herum, fiel über seine Tatzen und bis er sich aufgerappelt hatte, war ich schon längst wieder im Wald verschwunden. Nicht ohne ihm kurz die Schnauze an die Kehle gedrückt zu haben, als Zeichen meiner Überlegenheit. Dabei gab ich ein tiefes Brummen von mir.

Sehun gab einen Laut der Überraschung von sich. Dann winselte er leise, bevor er sich auf den Boden presste. Er schloss seine Augen und seine ganze Haltung schrie förmlich nach einem Bottom.

Ich sah, dass seine Beute im Gebüsch neben mir war. Bevor sie fliehen konnte, packte ich sie. Dem Hasen biss ich mit geübtem Biss die Kehle durch. Dann hob ich ihn hoch und brachte ihn zu meinem Mate, wo ich ihn ablegte.
Sehun hatte seine Augen immernoch fest zu gekniffen. Niedlich.

Mit meiner Zunge leckte ich ihm sanft über die Schnauze und er öffnete zaghaft seine Augen. Als Sehun die Beute vor sich liegen sah, sprang er auf und wedelte erfreut mit seinem Schweif. Mit der Pfote schob ich sie ihm zu. Ich tat so, als würde ich einen Biss davon nehmen und deutete dann auf ihn. Mein Mate schüttelte den Kopf und zeigte zu seinem Rudel hinüber.

Ich knurrte kurz. Verwirrt blinzelte er mich an. Dann schien ihm zu dämmern, was ich wollte und er setzte sich wieder. Daraufhin ging ich in den Wald und fing zwei Vögel. Ich brachte ihm beide und bedeutete ihm, davon zu essen. Dieses Mal widersetzte er sich nicht. So ass jeder von seinem Vogel.
Während ich den köstlichen Vogel frass, blickte ich zu meinem Gefährten. Er war zwar unterwürfig aber nicht ängstlich. Er wirkte entspannt. Zufrieden brummte ich.

"Sehun? Bist du da?", schallte es dann durch den Wald. Unzufrieden schnaufte ich auf. Wieso musste er den schönen Moment zerstören? Sehun rieb kurz seinen Kopf an meinem und verwandelte sich dann in seine Menschenform. "Ich komme gleich.", antwortete er seinem Kollegen. Er nahm den Hasen und streckte seine Hand nach mir aus. Als ich kein stehen blieb wo ich war, fuhr er mir zögerlich durchs Fell. Als er sicherer wurde, kraulte er sanft. "Bis bald, ja?" Ich nickte. Vorsichtig schob ich ihn in Richtung Lager.

Sehun lief einige Schritte, drehte sich zu mir um und winkte lächelnd. Dann ging er seinem Kollegen, der im Wald nach ihm suchte, entgegen. Ich blickte ihm hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann verschwand auch ich im Wald.

~🐾~

"Ich verstehe dich nicht! Wieso kannst du es ihm nicht einfach sagen?"

Wütend sah ich ihn an. "Das hatten wir doch schon! Er muss es auch wissen, bevor ich ihn markiere! Bevor er nicht seinen Instinkt hat, werde ich gar nichts tun."

"Also sitzen wir hier im Wald bis dein Schätzchen leuchtende Augen bekommt und sich vor dir auf seinen Rücken legt? Das kann ewig dauern!"

"Lange ist es nicht mehr. Ich kann es spüren. Sehun merkt bereits, dass wir auf eine Art verbunden sind. Er zeigt sich mir unterwürfig aber auch vertrauensvoll. Ich mache mir keine Sorgen, dass er noch etwas Zeit braucht." Um weiteren Erklärungen aus dem Weg zu gehen, verwandelte ich mich.

Ich drehte mich um mich selbst, bevor ich mich niederlegte und den Kopf auf die Pfoten legte. "Du willst also nicht darüber reden, dass wir hier festsitzen ohne etwas zu tun? Ist ja toll."
Mein Begleiter seufzte, bevor er sich erhob und ankündigte, auf die Jagt zu gehen.

Ich blieb derweil liegen und hielt meinen Blick auf den Jungen gerichtet. Mein Begehren, ihn als meines zu markieren wuchs Tag für Tag. Doch wenn er nicht bereit war, würde ich warten. Sehun hackte Holz für das Feuer und ich konnte mich auf einmal nicht mehr entspannen. Was, wenn er abrutsche und sich selbst verletzte? Unruhig setzte ich mich auf. Mein Mate stapelte die Hölzer in einem Stapel und ich legte mich beruhigt wieder hin.

Es würde schwer werden, meinen Mate Arbeiten tun zu lassen, die gefährlich sein können. Mein Beschützerinstinkt war vom ersten Moment an stark gewesen. So gerne würde ich ihn in Watte packen und stets dafür sorgen, dass ihm an nichts fehlte. Doch Sehun war ein junger Beta, ein kleiner Abenteuerer. Wenn er etwas machen wollte, dann tat er es. Ich hoffte, dass er auf meine Alpha Stimme hören wird. Glücklicherweise hatte er sich bis jetzt in meiner Anwesenheit benommen. Sonst müsste ich ihn öfters mal unterwerfen und ihm zeigen, wer der Boss ist.

Aber so weit ich ihn jetzt kannte, musste ich ihm wohl andere Dinge zeigen. Wie man jagt und kämpft, zum Beispiel. Er schien was das anbelangte, noch nicht sonderlich viel auf den Weg bekommen zu haben.

Ich fasste den Entschluss, Sehun beizubringen, wie er sich selber versorgen konnte.

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Sehun ist so UWU in dem Kapitel...😊

Wer ist wohl sein Mate?

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt