67 - Gefühlschaos

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Luhan POV

Es war so verwirrend, denn alles war so schnell gegangen. Jungha hatte sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und Chunhei sah aus, als würde sie gleich losweinen. Sie tat mir leid und ich ging auf sie zu, um sie in den Arm zu nehmen. Doch sie schüttelte meine Hände ab und ging zu Jungha, um mit ihr zu reden. Betroffen stand ich da und wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Also wandte ich mich meinen Kollegen zu. Verwirrung machte sich in mir breit, als ich ihre Gesichter sah. Yixing schien vor allem erstaunt aber doch ruhig aus. Ganz im Gegensatz zu Jongdae, der mich wütend anfunkelte. Wieso war er so? War er nicht froh, einen sicheren Unterschlupf zu haben? Hätte ich den beiden doch alles erzählen müssen?

Sein Blick war kühl, doch seine Stimme zitterte, als er vortrat und mich zur Rede stellte.

"Wie kannst du ihm das bloss antun? Du bist so verdammt widerlich und hinterhältig. Und dann noch hinter seinem Rücken. Unglaublich, das du dich nicht schämst."

Denkt er, dass ich Jongin in den Rücken fallen wollte? Ich habe bloss versucht zu helfen.

"Jongdae, hör zu. Ich habe nicht vor, Jongin zu schaden. Seine Schwestern haben sich grosse Sorgen um ihn gemacht. Als mir klar wurde, dass er derjenige ist, habe ich beschlossen Chunhei und Jungha davon zu erzählen.", ich sammelte mich kurz bevor ich fortfuhr, "Es ist nicht so, wie es aussieht. Ich bin weder Teil vom Silverstone Rudel, noch war ich es jemals. Als ich von meinem Rudel fortging hatte ich hier einen kurzen Zwischenhalt. So habe ich Chunhei und Jungha kennen gelernt."

"Ja, du kennst sie mit Sicherheit sehr gut.", meinte Jongdae kalt. Er nahm seine Jacke und verschwand in einem der Gästezimmer. Chunhei hatte sie uns noch schnell gezeigt, bevor sie sich mit ihrer Schwester versöhnen ging.

Ich blickte dem jungen Gamma nach, als er davonstürmte. Seine Launen verwirrten mich.

"Du weisst nicht, was er meint. Stimmt doch, oder?", Yixing schien angespannt.
Zögerlich nickte ich und wartete nervös auf seine Antwort. Wenn es Jongdae so nahe ging, musste es etwas Schlimmes sein.

"Es geht um die Sache mit Jungha" Jetzt war ich noch mehr verwirrt, da ich schon meine Sichtweise erklärt hatte. Fanden die beiden es denn so schlimm? War es ein Fehler, dass ich Jongins Schwester die Wahrheit gesagt hatte?

"Ich kann nicht glauben, dass du es immer noch nicht verstehst. Mir ist schon bewusst, dass du manchmal etwas schwer von Begriff bist, aber das ist unglaublich! Es geht um den Kuss!"

Oh. Oh, nein. Also deshalb das ganze Drama.

"Ich habe sie doch nicht mal zurückgeküsst, also wieso reagiert Jongdae so?"

"Du hast sie aber auch nicht abgewiesen."

Entrüstet stampfte ich auf und versuchte mich zu erklären. "Wie hätte ich das tun können, wenn sie mich so damit überfährt? Ich war komplett verwirrt!"

Yixing schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln und nahm mich kurz in die Arme. "Jongdae war sich sicher, dass du vorhast Sehun zu betrügen."
Ich sah ihn entsetzt an und wollte protestierten. Doch Yixing schüttelte den Kopf und hob beschwichtigend die Hände.

"Am besten klärst du die ganze Sache mit Jungha"

Gesagt, getan und so stand ich kurze Zeit später vor ihrer Zimmertür. Nach einem kurzen Zögern klopfte ich.
"Nein Chunhei, ich will nicht reden!", erhielt ich als Antwort. Trotzdem öffnete ich die Tür und wurde sogleich von einem Kissen ins Gesicht getroffen. "Chunhei! Ich sagte doch-", Jungha verstummte als sie mich erkannte. Beschämt entschuldigte sie sich und ich reichte ihr das Kissen, welches die errötend entgegennahm. Sie setzte sich aufs Bett und konnte mir kaum in die Augen sehen, als ich neben ihr Platz nahm.

"Ich muss mit dir reden."
Augenblicklich sah ich ihre Augen aufleuchten und sie blickte mich an. Doch ich verweigerte mir jeglichen Gedanken in diese Richtung und schüttelte den Kopf.

"Es geht nicht. Ich kann und werde dich nicht lieben."

Sie wirkte nicht überzeugt und nahm meine Hände in ihre. Hoffnungsvoll blickte sie zu mir auf und schien in meinen Augen nach einem Zeichen zu suchen. Ein Zeichen, welches ihr Gewissheit über meine Gefühle gab.

"Du weisst, dass es funktionieren könnte. Wenn du das Rudel verlässt und hierher ziehst, stehen uns alle Türen offen. Wir könnten unser eigenes Paradies hier, schaffen mit allem was uns wichtig ist."

Jungha erhob sich und zog mich auf die Füsse. Sie lächelte, als sie mich anblickte.

"Ich kenne dich schon so lange und ich weiss, was du willst. Es war dir doch schon immer klar und hat sich seither nicht geändert."

Sie irrt sich.

Jungha kam mir näher und sah mir tief in die Augen, während sie ihre Hände an meine Arme legte. Ihre Finger fuhren über meine Haut, während sie mich an sich zog. "Wenn du ehrlich bist, musst du zugeben dass dir keiner von diesen Jungen etwas bedeutet."

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Was sind eure Gefühle zu Jungha?

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt