Sehun und Suho sind Brüder wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie tun sich zusammen und suchen sich ein Revier, fernab von allem was sie kennen. Sie geraten mit anderen Werwölfen zusammen und neue Möglichkeiten eröffnen sich. Aber sind di...
"Das war fies und du weisst es! Wieso bist du so gemein zu meinem Mate?!", kaum waren wir beim Schlafplatz angelangt, da stürzte er sich förmlich auf mich. Entschuldigend hob ich die Hände.
"Ich dachte, etwas Wut würde vielleicht den Kämpfer in ihm locken. War offensichtlich ein Fehlschlag."
"Genau das war es! Meine Güte, denkst du denn überhaupt nicht daran, wie er sich fühlt? Ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen. Aber ich wollte seine Mateinstinkte nicht wecken, bloss weil er mich in Menschengestalt sieht. Ich will, dass er es auch so merkt.", er raufte sich wütend durchs Haar.
"Chill einfach mal. Es ist ja nichts passiert. Davon mal abgesehen sind alle Ränge unter den Alphas eh schwach."
"Es hätte etwas passieren können! Verstehst du meine Instinkte denn nicht?! Ich hätte dich am liebsten in Stücke gerissen. Sei bloss froh, dass ich eher besorgt war um ihn, als mich um dich zu kümmern!", rief er aus. Etwas stiller fügte er hinzu: "Er ist nicht schwach. Nur unerfahren. Und was die allgemeine Schwäche der unteren Ränge angeht, jeder hat seine Aufgabe. Und wir Alphas sind nun einmal die Stärksten. Doch ohne Betas, Gammas und Omegas kann kein Rudel sein. Jeder trägt seinen Rang mit gewissen Pflichten. Bitte rede nie wieder abfällig von unteren Rängen."
Geknickt sah ich zu Boden. Der Hass an die unteren Ränge war mir in die Wiege gelegt worden. Doch meine zwei engsten Kollegen hatten mir geholfen, diese Abneigung abzulegen. Es bleib ein kleiner Funken Resthass, der sich ab und an bemerkbar machte. Es tat mir ja leid, aber in dem Moment war ich einfach nur wütend. Das was ich heute zu Sehun gesagt hatte, meinte ich nicht so.
Mein Jagtbegleiter strich mir über den Rücken, denn auch er wusste, dass es nicht meine Absicht gewesen war.
~🐾~
Unbekannt POV (der schwarz/weisse Wolf)
Kurz darauf war ich bei Sehun. Er wollte umbedingt jagen und kämpfen lernen. Dies verstand ich sehr gut.
Zunächst einmal zeigte ich ihm all meine Jagttricks. Er sollte sich vollkommen auf seine Beute konzentrieren. Doch konnte ich es nicht lassen, ihn ab und zu abzulenken. Beispielsweise dadurch dass ich ihn an der empfindlichen Stelle an seinem Hals knabberte. Als ich das zum ersten Mal tat, hatte er sich vor Überraschung zurückverwandelt. Mit grossen Augen hatte er mich angesehen und als ich belustigt brummte, weggesehen. Seine geröteten Wangen hatte er hinter seinen Händen versteckt. So cute, war wohl sein erstes Mal erregt. Sonst gab ich mir Mühe, ihn nicht abzulenken.
Beim Kampftraining war das einfacher gesagt als getan. Denn wenn er so schön unter mir lag, war es schwer nicht an etwas falsches zu denken.
Er gab sich viel Mühe und ich war stolz auf seine Fortschritte die er in den letzten Wochen gemacht hatte. Wie sein Kampfkönnen wohl in Menschenform aussah? Wenn ich ihn als meines markiert habe, dann werde ich mit ihm als Mensch üben. Bis dahin bleibt es wohl bei Wolfskämpfen.
Ich war einen Moment lang unachtsam und schon hatte er mich von sich drängen können. Schnell duckte ich mich, als er mit der Tatze nach meinem Kopf zielte. Ich lief unter seiner Tatze vorbei und packte sein Fell unterhalb der Kehle. Der Kampf war fertig.
Er verwandelte sich zurück und fragte ausser Atem, ob er jetzt gut gekämpft habe. Ich nickte, was ihn erleichtert lächeln liess. Glücklich wedelte er mit dem Schweif. Ich rieb meinen Kopf sanft an ihm. Er hatte das grossartig gemeistert.
Er verschwand in seiner Wolfgestalt im Gestrüpp und kehrte kurz darauf mit einem jungen Reh zurück. Es war von einer ordentlichen Grösse. Er schleifte es mit sich und legte es kurz ab um sich von mir zu verabschieden.
Stolz sah ich meinem Mate hinterher. Mein Kollege stellte sich neben mich. "Er macht sich gut." Wenn er das sagte, dann war es ein riesiges Kompliment. "Tja, er hat eben doch Talent und jetzt bekommt er das nötige Können. So siehts aus, Tao." Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging zurück zu unserem Schlafplatz.
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