57 - Entschuldigung

126 10 4
                                    

Sehun POV

"-Verstehst du nicht, dass du dich sehr stark hättest verletzen können? Nicht auszudenken, welche Folgen dies nach sich tragen würde. Und alles bloss, weil du...etwas Spass haben wolltest!"
Schuldbewusst wich ich Luhans Blick aus. Er hatte mir zuvor mehrmals seine Meinung gesagt. Daraufhin hatte ich mich oft entschuldigt. Wieso er jetzt schon wieder mit dieser Standpauke anfing, war ich mir unschlüssig. Vermutlich, damit ich es nicht vergass. Als ob ich so etwas einfach aus meinen Gedanken streichen könnte.

Luhan merkte, dass es mir leidtat und dass ich das Geschehene nicht einfach hinter mir lassen konnte. Mein Gefährte umfasste sanft mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihm.

"Sehun, ich...-"
Wütendes Gezanke drang zu uns herüber und wir sahen zu, wie Jongin seinen Mate davon trug. Chanyeol, der im Brautstil gehalten wurde, zetterte wie wild vor sich hin. Jongin verdrehte seine Augen und machte sich mit Chanyeol auf, zum Wald. "Während deiner Hitze bist du so unerträglich, weisst du das? Wie oft muss ich es noch sagen; so kurz nach dem Gebähren gibts keinen Sex!"

Luhan schmunzelte belustigt und meinte, dass wir uns glücklich schätzen konnten, nicht so zu zanken. Ich lächelte zaghaft und löste mich von ihm. "Sehun, was da passiert ist, tut mir leid. Nicht nur du hast falsch gehandelt, sondern auch ich. Meine Reaktion war viel zu stark und ich hätte vernünftig mit dir darüber reden sollen. Und nicht auf dich losgehen wie ein tollwütiger Hund. Verzeihst du mir?"

Überrascht sah ich ihn an und nickte nach kurzem Zögern nachdrücklich. Was auch immer geschehen war, lag nun in der Vergangenheit. Und Luhans erleichtertes Lächeln erfüllte mich mit grosser Glücklichkeit. So sollte es sein. Liebevoll sah ich ihn an und kam ihm näher, während ich seine Hände mit meinen umschloss.

~🐾~

Person POV

Ich keuchte angestrengt auf, als ich den Korb hochhievte. Meine Güte, wie kann Wäsche bloss so schwer sein?
Ein tiefes Grunzen entwich mir, als ich den Korb beim Fluss abstellte. Was hatte ich auch für ein Glück? Genau wenn ich Waschdienst hatte, musste eine Tonne gewaschen werden! Augenverdrehend schnappte ich mir das erste Teil aus dem Korb und hielt es ins Wasser. Für den späten Nachmittag war das Wasser echt kühl und ich wusch umso schneller. Kies knirschte, als sich jemand näherte und ebenfalls etwas aus dem Korb griff. Was tut er denn hier? Sollte er nicht bei den anderen sein?
Er hatte sicher Besseres zu tun, als mir beim Wäsche waschen zu helfen.

"Was-"
"Ich dachte, ich gehe dir etwas zur Hand. Sonst bist du noch bis zum Nachtanbruch daran", meinte er knapp, während er konzentriert seine Arbeit tat.

Ich dankte ihm, bevor wir stumm die Kleider wuschen. Es war angenehm, ihn von dieser Seite zu sehen. Einfach friedlich und ruhig. Ehe ich mich versah, hielt ich das letzte Teil in der Hand und es war ein knallroter Tanga. Mit Spitze und allem. Natürlich hielt ihn meinem Gegenüber hin und meinte kichernd: "Der würde dir doch stehen" Kurz wurden seine Augen gross, bevor er mich angrinste. "Ich wüsste da jemanden, dem er viel besser stehen würde."

Fassungslos sah ich ihn an und konnte ihm ausweichen, als er mich packen wollte. Ins Wasser wollte ich nicht umbedingt, daher trat ich zum Strand. Er hatte meine Gedanken erraten und stellte sich in den Weg. "Na komm schon, drück dich nicht davor", er schwenkte das Stück und wusch es kurz aus, bevor er es mir präsentierte. "Das sähe sicher Bombe an dir aus."
Für so etwas hatte ich definitiv keine Nerven und flüchtete schnell ins kalte Nass. Es war wirklich kühl und ich atmete zischend auf.

"Mach nicht so ein Drama. Zwingend würde ich dich eh nicht.", raunte er, während er mich vom Strand aus belauerte. Sein Verhalten stand im Gegenteil zu dem Gesagten. Auf einmal fühlte ich mich bedrängt. Sein Grinsen glich demselben, welches mich in meinen dunkelsten Träumen verfolgte. Na, komm schon...sein Grinsen, das Lachen. Das Triezen, ob ich nicht noch mehr draufhätte.

Alles drehte sich. Mein Kopf, ich, oder alles um mich herum? Meine Arme und Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und ich stolperte unsicheren Schrittes aus dem Wasser. Grinsend hielt er mich an den Schultern, doch sein Lächeln verschwand augenblicklich als er mich betrachtete. Wie durch dichten Nebel hallten seine Worte undeutlich zu mir. Seine Finger bohrten sich in meine Arme, der Schmerz war kaum wahrnehmbar. Mir wurde zunehmend schlechter und so lehnte ich mich kraftlos an ihn. Benebelt hörte ich, wie er die anderen rief und seine Augen aufleuchteten. Das Grinsen, die Worte, das wütende Leuchten der Augen...

Es wurde alles schwarz.

_________________________________________
Drama!
Wer ist es wohl?

(Sorry, das Kapitel war definitiv keine Glanzleistung. Aber wenigstens ist es etwas.)

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt