44 - Flirt

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Minseok POV

Wir hatten eine schöne Zeit mit Alec und Léon. Die beiden schienen ganz okay zu sein. Es wurde spät und einige gingen schon in die Höhle um zu schlafen. Ich wollte noch etwas unter dem freien Himmel bleiben und setzte mich etwas vom Feuer entfernt hin. Es war eine klare Nacht und man konnte ganz viele Sterne sehen. Wunderschön, wie sie leuchten. Bewundernd legte ich mich zurück ins Gras und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Vielleicht übernachte ich ja hier draussen. Warm genug ist es jedenfalls bereits. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, als ich glücklich zum Himmel empor sah. Alle Sorgen schienen ganz weit weg zu sein, unerreichbar und komplett nebensächlich. Friedlich lag ich da und genoss es einfach, am Leben zu sein. Mit Freunden, die ich mochte und der Aussicht, bald weiter zu ziehen. Ob das jetzt noch möglich ist? Oder bin ich schon zu sehr an meine Kollegen gebunden?  Ich beschloss, mich Morgen darüber zu sorgen. Die Gedanken haben noch Zeit, jetzt zählt nur dieser Moment.

Ein Junge setzte sich neben mich. Es war Léon. Er sah meinem Blick nach und begutachtete die Sterne, dann blickte er mich direkt an. "Was schaust du so?"

"Die Sterne.", ich war nicht in Stimmung für irgendwelche Gespräche. 

"Mein Blick ist jedenfalls nur auf dich gerichtet. Schon den ganzen Abend kann ich nicht anders, als dich anzusehen. Minseok, du bist wunderschön. Vielleicht hast du so etwas schon zu oft gehört. Aber es stimmt. Deine Augen sind das wohl schönste, das ich je gesehen habe. Du bist so sanft und schön, ich möchte dich einfach meines nennen."

Oookay, was ist hier los?  Allmählich beunruhigt setzte ich mich auf. Er will mich seines nennen? Er kennt mich erst einen Tag! Und ausser ein paar Sätzen haben wir nicht mehr ausgetauscht. Was für ein-

Er legte seine Hand auf mein Bein. "Minseok, sieh mich an. Versteh doch, dass ich ein guter Mate an deiner Seite wäre. Du, als meine Luna. Wir wären das Paar auf das jeder eifersüchtig ist."

Was für ein Creep!  "Hör zu, Léon. Ich bedanke mich für all die Komplimente, aber-"

"Keine Sorge, du bekommst auch deinen Freiraum. Du wirst es gut haben, bei mir."

Nope, nope, nope so schnell wie möglichst weg.

"Du bist nicht markiert, das habe ich schon überprüft. Was bedeutet, dass du mir gehören kannst. Ganz alleine mir. Und niemandem sonst." Er berührte meinen Hals.

Sei es mein Mategefühl oder bloss gesunder Menschenverstand, jedenfalls schlug etwas Alarm. Léon wird mich definitiv nicht bekommen. Und er war ja nicht mal mein Mate.

"Léon ich will das nicht. Lass mich sofort in Ruhe." Ich stand auf und wollte zurück zur Höhle laufen. Er hielt mich am Handgelenk fest. "Lass mich los, jetzt sofort." Überraschenderweise tat er, wie verlangt. Erzornt schritt ich zur Höhle und suchte mir einen Platz zwischen Yifan und Tao. Je gefährlicher meine beiden Bewacher aussahen, desto besser. Léon kommt jetzt sicher nicht zu mir. Versuchte ich mich zu beruhigen.

~🐾~


Am nächsten Morgen verliessen unsere Gäste uns wieder. Sie machten sich zum Aufbruch bereit und Alec verabschiedete sich von Baekhyun und Jongdae. Gerade als ich mich in Sicherheit gedachte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. "Wir brechen jetzt auf.", hörte ich Léon sagen. Wieso habe ich das Gefühl, dass er mit WIR nicht nur Alec und sich meint?

Tatsächlich versuchte er mich zu sich zu ziehen. Am liebsten würde ich seine Hand abschütteln, als wäre es eine eklige Spinne. Doch seine Finger krallten sich in meine Schulter. "Du wirst mit uns kommen", raunte er mir ins Ohr. Ich spürte wie sich sein heisser Atem an mein Ohr schmiegte. Nope, nein danke.

"Kommst du, Léon?", fragte Alec seinen Kollegen. Mein Betatscher wendete seinen Blick Alec zu. "Ja, ich komme. Und Minseok kommt-" "NICHT mit euch!", ich riss mich los und trat einige Schritte zum Rudel. Alec sah verwirrt von Léon zu mir. "Was ist zwischen euch vorgefallen?" Er blickte verwirrt zu Suho und den anderen, welche ebenso verwirrt waren. "Minseok wird meine Luna werden, er hat alle Qualitäten dazu. Er wird uns begleiten, zurück zum Dark Moon Rudel. Der Kleine macht sich nur Sorgen, wie er beim Rudel aufgenommen wird.", Léon sprach entspannt, als er mich an den Oberarmen griff und zu Alec schob. Weil er so ruhig und gefasst wirkte, schien niemand es zu hinterfragen. Sie schienen damit einverstanden zu sein und nahmen wohl an, dass es mein Wunsch war, sie zu verlassen. Natürlich hatte ich geplant weiter zu ziehen, aber sicher nicht so. Wenn ich jetzt nichts sagte, würde ich mit den zwei Alphas mitgehen müssen. Alec wird es doch hoffentlich verstehen, wenn ich sage dass ich das nicht will.

Alec wollte mich zwischen ihm und Léon in die Mitte nehmen. Panisch griff ich seinen Arm und als er meinen Blick sah, stockte er. "Ist etwas? Du musst dir keine Sorgen machen, es sind alle ganz freundlich." Ich wollte erwidern, doch unter Léons Blick war mein Mund wie versiegelt. Jetzt fiel mir nur noch einer ein, der mir in dieser Situation helfen konnte.

Bitte, hilf mir. Léon bedrängt mich und ich brauche deine Hilfe, mein Alpha.

Dann ging alles ganz schnell. Léon wurde gegen den nächstbesten Baum geschmissen und war sofort bewusstlos. Alec schrie überrascht auf, als er zur Seite gedrängt wurde. Der Wolf, der nun vor mir stand war gigantisch und so pechschwarz wie die tiefste Nacht. Er zog seine Leftzen zurück und entbösste Reihen von messerscharfen Zähnen, bevor er laut knurrte.

Er wandte seinen Blick von Léon und Alec ab und sah zu mir

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Er wandte seinen Blick von Léon und Alec ab und sah zu mir. Er erkannte die Angst in meinen Augen und schloss sein Maul. Kurz legte er mir den Kopf auf die Schulter und richtete sich dann zu voller Grösse auf. Nachdem er mir bedeutet hatte, zu dem Rudel zu gehen, verschwand er im Wald. Innerhalb kürzester Zeit war er nicht mehr zu sehen.

Nachdem ich in Kurzfassung erzählt hatte, was zwischen Léon und mir vorgefallen war, verdunkelte sich Alecs Blick. Er hob Léon hoch und sagte, dass er mit ihm darüber reden wird. Léon hätte es vermutlich nicht so schlimm gemeint, wie es schien. Schliesslich war er noch jung und unerfahren. Ich teilte Alecs Meinung nicht unbedingt, doch er wird selber entscheiden können, was er mit Léon macht. Sehr glücklich sah Alec jedenfalls nicht aus, es wirkte mehr als wollte er Léon in die Büsche schmeissen, als ihn zum Rudel zu bringen.

Sobald die beiden weg waren wurde ich mit Fragen und Mitleid überschüttet. Doch auch wenn meine Rudelmitglieder kaum ihr Mitgefühl zurückhalten konnten, hörte ich nicht richtig zu. Mein Blick landete immer wieder an der Stelle, wohin mein Mate verschwunden war.

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Hättet ihr gleich reagiert wie Minseok?

Was haltet ihr von Minseoks Mate?

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt