45 - Gefühlssache

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Jongdae POV

Ich sagte, dass ich Beeren sammeln gehen wollte und niemand hinterfragte etwas. Er gab als Ausrede, dass er die Markierungen erneuern wollte. Aber eigentlich trafen wir uns und erledigten zusammen die Markierungen des Reviers. Währenddessen sprachen wir über alles mögliche. Unsere Liebe war so schön und neu, so taufrisch. Wir wollten die Zeit auskosten, bis einer von uns seinen Mate kannte.

Er lächelte fast dauerhaft während unseres Ausflugs und es war ansteckend. Manchmal brachte er mich mit der simpelsten Geste zum Kichern und liess mich mit einem Blick erröten. Ob den Anderen unsere Beziehung auffiel oder ob wir uns gut verstellten, wusste ich nicht. Das einzige was ich wusste war, dass ich mega in ihn verknallt war. Und das reichte mir. Für den Moment.

Ich sammelte ein paar Beeren, doch wir fütterten uns sogleich gegenseitig damit. Also blieb nichts, was wir zum Lager zurückbringen konnten. Deshalb betätigten wir uns umso mehr bei der wöchentlichen Wäschezeit. Wir halfen die Wäsche zu waschen und blieben anschliessend am Bach um das warme Wetter zu geniessen. Wir sassen da und ich legte ihm meinen Kopf an die Schulter. Seine Hand fuhr über mein Haar und blieb an meiner Wange liegen. Er küsste mich sanft auf die Lippen und ich küsste zurück. So versteckt, wie wir am Bach sassen, konnten wir uns dies erlauben.

Später am Nachmittag brachte er mir bei, wie man Steine über die Wasseroberfläche hüpfen lässt. Er stand hinter mir und führte meine Hand in der richtigen Bewegung. Nach einiger Zeit liess er mich selbst probieren. Mein Liebhaber gab mir immer ein kleines Küsschen auf die blosse Schulter, wenn ich den Stein erfolgreich hüpfen liess. "Du bist ja ein wahres Naturtalent.", lachte er und überfiel mich mit einem Haufen kleiner Küsschen. Ich lachte mit ihm, bis ich mir die vor Lachen schmerzende Seite hielt.

Mein Schatz erstarrte im Lachen und hielt mich ganz behutsam an der Hüfte. "Was ist?", brachte ich zwischen zwei Lachern heraus. "Die Sonne scheint genau so, dass deine Augen ein perfektes Haselnussbraun haben." Gedankenverloren hielt er mein Gesicht als wäre ich aus Porzellan. Eine Zeit lang schaute er mich einfach nur an, als wollte er es sich einprägen.

"Alles an dir ist so wunderschön einzigartig. Von deinem lieblichen Lächeln zu deinem Funkeln in deinen Augen. Wie bei jedem Lachen deine Augen so niedlich zusammen gekniffen sind. Und wie deine Mundwinkel so süss nach oben zeigen, auch wenn du mal nicht lächelst. So wunderschön"

Ich starrte ihn verwundert an. Er wurde verlegen und vermied Blickkontakt. "Darf ich dir nicht sagen,  wie ich dich sehe?" "Doch, schon. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du so viel Schönes in mir siehst. Du weisst dass mein altes Rudel mich komplett anders gesehen hat."

"Es gibt noch so viel mehr Schönes und Tolles an dir. Sowohl äusserlich als auch innerlich. Und bitte mach dir nichts aus den Bemerkungen deiner alten Rudelmitglieder. Die Meinungen die zählen, sind deine eigene und die derjenigen die du liebst."

Ich nickte und kuschelte mich an ihn. Er richtete mich auf, wenn es mir schlecht ging. Wer auch immer sein Mate war, konnte sich glücklich schätzen.

~🐾~

Person POV

Jongdae und ich kuschelten am Feuer, während die anderen sich bettfertig machten. Wir beschlossen hier draussen zu übernachten, da Sehun und Luhan dies getan hatten und wir es eine süsse Idee fanden.

"Liegst du bequem?", hörte ich seine liebliche Stimme. Ich nickte und legte meinen Arm näher um ihn.
"Schlaf gut.", meinte er, als er sich näher an mich kuschelte.
"Träum süss, mein Herz"

Eine Weile sah ich ihm einfach beim schlafen zu und fragte mich mal wieder, wie jemand nur so perfekt sein konnte. Wie kann man jemandem wie ihm nur wehtun? Wieso so oft durchzuckte mich Wut auf den Scheisskerl, der Jongdae angefasst hatte. Wie konnte Arthur es bloss wagen? So ein Idiot, ein abscheulicher Hund! Er soll sich schämen und in der Hölle schmoren!

Ich atmete entnervt ein. "S-schatz?", seine sanfte Stimme entspannte mich sofort. "Hmm?", ich streichelte ihm über den Scheitel. "Kannst du nicht schlafen? Soll ich dir eine Geschichte erzählen?", er war halb besorgt und halb am herumalbern. "Keine Sorge. Ich glaube ich kann auch ohne Gutenachtgeschichte friedlich schlummern. Aber als Wiedergutmachung weil ich dich geweckt habe, singe ich dir ein kurzes Schlaflied."

Ich räusperte mich und stimmte dann eine Note an. Es dauerte einen Augenblick bis ich die richtige Melodie erwischte und sang dann die ersten Zeilen eines bekannten Liebeslieds. Es handelte um unsterblich Verliebte, die sich gegenseitig versprachen, stets füreinander da zu sein. Einige Strophen vor dem abschliessenden Ton, hörte ich ihn tief und fest schlummern.

Als der letzte Ton verklang, horchte ich in die stille Nacht hinein. Meine Augen leuchteten auf und eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange.

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Mieser Cut...hehe
Nach so circa 1 bis 2 Zwischenkapitel gehts hier weiter. Bis bald~~~

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt