48 - Liebe geht ihren Weg

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Jongdae POV
(Spielt zu der Nacht, in dem Jongdaes Geliebter seinen Mate fand. Siehe Kapitel 45 - Gefühlssache)

"Jongdae, wach auf!" Es war noch Nacht, als ich aus meinem Schlaf gerissen wurde. Jemand, ich nahm an dass es er war, schüttelte mich wie wild. "Was soll das? Es ist ja noch nicht einmal Morgen!", maulte ich sofort los.

"Hör mir zu, Jongdae. Es ist wichtig. Ich weiss, wer mein Mate ist!" Augenblicklich war ich hellwach denn sein Tonfall war ernst. Zu ernst, als dass es eine gute Neuigkeit sein konnte. Er wusste, wer sein Mate war. Sicherlich war es irgendein starker Alpha, der ihn dominieren wird. Oder ein braver Gamma, der seine Pflichten an der Seite meines Liebhabers erfüllen wird. Ich will nicht, dass das hier endet. Aber ich kann ihm auch nicht davon abhalten, mit demjenigen zu sein, den er liebt. Es ist so verzwickt, wieso muss es so sein?

Erschüttert von seiner Erkenntnis, kuschelte ich mich an ihn. All das, was wir zusammen hatten, war nun vorbei. Ich wollte einfach nur weinen, erschüttert kuschelte ich mich an ihn. Mein Gesicht vergrub ich in seinem Shirt, während ich wortlos dalag. Meine Gesanken rasten wie wild. War ja klar, dass ich nicht sein Mate bin. Das wäre ja auch zu schön gewesen. Eine perfekte, kleine Liebesgeschichte. Aber es ist Zeit, dass wir wieder in die Realität zurückkehren. Eine Realität in der perfekte Matepaare wie Sehun und Luhan existieren. Einen kurzen Moment war ich eifersüchtig auf ihr Glück, doch dann fiel mir ein dass das Paar keine perfekte kleine Familie bildete. Sehun war nicht schwanger, sondern lediglich krank. Baekhyun hatte sich angesteckt, es war eine harmlose Grippe. Irgendwie tröstlich, wenigstens mussten mir die anderen Paare dann nicht ihre perfekten Beziehungen unter die Nase reiben.

Er legte seine starken Arme um mich und ich wollte meine letzten Momente als sein Freund geniessen, bevor er sich seinem Mate zuwandte. Ich versuchte, meine Gedanken auszublenden. Denk nicht daran. Konzentriere dich. Verbanne diese Gedanken...Tief atmete ich durch.
Wäre er mein Mate, würde ich es auch fühlen. Das war es. Der Damm, den ich mir errichtet hatte, brach. Keine Worte, die ich mir selbst einreden konnte, waren stärker als meine Gefühle. Es tat verdammt weh, zu wissen dass er nicht zu mir gehörte. Leise begann ich an seine Brust gelehnt, zu schluchzen.

Sanft strich er mir über den Kopf. Ich fühlte mich grauenhaft. Er war nicht mein. Und ich war nicht sein.

"Jongdae. Bitte weine nicht."
Er hielt meinen Kopf behutsam fest und wischte meine Tränen weg. Das half nicht sonderlich viel, da stets neue nachflossen. Ich rieb mir mit dem Hemdärmel über die Augen und blinzelte ihn an. Er sah mich an und seine geröteten Augen zeigten, dass er seine Gefühle ebenso wenig zurück halten konnte. Erneut stiegen ihm Tränen in die Augen.

"Jongdae, ich liebe dich"
Verzweifelt schüttelte ich meinen Kopf. "Das macht doch jetzt keinen Unterschied mehr!", ich schluchzte auf.

Er legte mir leicht seine Hände auf die Schultern. Ich sah nach unten, während ich von Schluchzern geschüttelt wurde. Sein Blick lag auf mir, während ich dasass. Die ersten Sonnenstrahlen erschienen am Horizont und es wurde merklich heller."Wieso macht es keinen Unterschied mehr?"

Dass er so etwas noch fragen kann. Na weil du einen Mate hast, der nicht ich ist. Weil du ihn immer mehr lieben wirst, als mich. Selbst wenn du das Gegenteil behauptest, wird die Wahrheit klar sein. Die Verbindung mit ihm ist enger als mit jedem anderen Wolf. Er wird an deiner ersten Stelle stehen. Für immer. Da ist kein Platz für mich, egal wie nahe wir uns jetzt waren. Und ich bedeutete dir dann nur noch so viel, wie jeder andere gewöhnliche Wolf.

"Ich bin nicht dein Mate. Deshalb", brachte ich heraus und gab mir grösste Mühe, nicht zu schluchzen. Er blickte mich immer noch an, so als warte er auf etwas.

"Du fühlst es wohl noch nicht"
Ich, was?!

Willst du mich etwa verarschen? Du hast gewusst, dass ich dein Mate bin und mir nichts gesagt? Du Fiesling! Du..", entnervt griff ich in mein Haar und suchte gedanklich nach passenden Beleidigungen. Er schaute mich aus gelb leuchtenden Augen an und grinste. "Das war fies.", gab ich schlussendlich von mir.

"Es tut mir leid. Als du richtig anfingst zu weinen, habe ich gemerkt dass du es falsch verstanden hast. Zuvor dachte ich, es wäre klar."

Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Du hast auch geweint."
"Vor Freude", er küsste mich auf die Lippen. "Ich hoffe, du verzeihst mir dass ich nicht gleich gesagt habe, dass du zu mir gehörst." Zwar wollte ich wütend sein, doch er hatte es ja wirklich nicht gecheckt.

"Na schön. Ich verzeihe dir.", ein kleines Lächeln erschien auf meinen Lippen. Dann fiel mir etwas ein. "Wieso weiss ich es nicht? Funktioniert mein Matealarm nicht oder so?"
Er schien belustigt zu sein. "Mit deinem Matealarm, wie du ihn nennst, stimmt alles. Manchmal weiss der eine Wolf es früher als der andere. So wie bei Sehun und Luhan." Oh, jetzt fühl ich mich dumm.

Sorgfältig sah er mich an und meinte dann vorsichtig: "Was deine Markierung angeht...was denkst du?" Ich überlegte kurz, bis ich einen Entschluss fasste. "Wie wärs mit jetzt?" In einer fliessenden Bewegung legte er mich unter sich hin. Er beugte sich über mich und liess seine Zunge über eine Stelle an meinem Hals gleiten. "Hier?", knurrte er schon fast. Seine giftgelben Augen waren vollstens auf meinen Hals fixiert. Meine Brust hob und senkte sich schnell, während ich die Nervosität spüren konnte. Atemlos nickte ich und spürte gleich darauf seine Zähne an meiner Haut. Mate! Durchfuhr es mich. Vielen Dank für die LEICHTE Verspätung, du bescheuerter Alarm!

Er durchbrach meine weiche Haut mit Leichtigkeit und ich spürte ein Pochen in meinem Hals. Mein Mate gab ein bestialisches Geräusch von sich, als er fester zubiss und mich zum Keuchen brachte. Seine Haltung hatte etwas tierartiges als er so über mich gebeugt dasass. Kurz befürchtete ich, noch stärker gebissen zu werden, doch dann löste er sich von mir. Vorsichtig leckte er einige Male über meine Wunde und küsste mich dann auf die Stirn.

"Gut gemacht.", er hielt meine Hand und drückte sie kurz. Erschöpft nickte ich. "Gibt es Regeln für mich?", fragte ich neugierig während ich mich schwächlich an ihn lehnte. "Respektiere mich, sei respektvoll zu anderen und hab keine Geheimnisse. Mehr verlange ich nicht." Verstehend nickte ich und versuchte meine unscharfe Sicht durch Blinzeln los zu werden. "Entspann dich, ich passe auf dich auf." Mit einem Gefühl von Sicherheit lehnte ich an ihm. Eine Sache war da aber noch.

"Ich liebe dich auch, Suho."

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Überraschung?? Oder doch nicht?

Neues Leben? Neues Rudel. ▪︎EXO▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt