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Ein Schrei weckte mich auf und ich fuhr nach oben. Das Feuer neben mir war ausgegangen und der Morgen war auch noch nicht angebrochen, doch trotzdem wurde der Himmel in Licht gehüllt. Keoma zeigte nach oben und ich musste mich umdrehen, um zu erkennen, wo sie hinzeigte.

In der Ferne stieg Rauch auf und ich konnte ein Feuer lodern sehen.
"Das ist in Ordwin!"

Auch Nael wachte nun auf und konnte die Flammen erkennen. Er sprang sofort auf und packte seine Sachen zusammen. Er erschuf eine Wasserblase und ließ sie über der Glut des Feuers platzen. Mit einem lauten Zischen verlor die Glut ihre Wärme. Sogar von dieser kleinen Lichtung aus, konnte ich den Rauch riechen.

Innerhalb von Minuten waren wir bereit nach Ordwin zurück zu reiten. Elory wieherte als ich aufstieg. Ich tätschelte ihren Hals und versuchte sie zu beruhigen. Über die Nacht war es sehr kalt geworden und ich begann zu frieren als wir los galoppierten.

Auf einmal kam mir der Weg länger vor als am Tag davor. Wir konnten nicht mit der höchsten Geschwindigkeit reiten, denn es war immer noch zu dunkel, doch taten wir unser bestes die Stadt schnellstmöglich zu erreichen. Als wir näher kamen, konnte man das Ausmaß des Feuers erst richtig sehen. Die Flammen umhüllten schon die größten Teile der Stadt und arbeiteten sich immer weiter zum Palast vor.

Wir ritten durch das große Tor und wurden von einer Flammenwelle begrüßt. Keoma sprang von ihrem Pferd ab und streckte ihre Hände in Richtung der Welle aus. Die Flammen kamen näher und Keoma lenkte sie zur Seite ab.

"Das ist kein normales Feuer. Es ist, als hätte es ein eigenes Verhalten, eine eigene Persönlichkeit.", schrie sie laut auf.

Die Feuermagierin würde schon recht haben. Es sah nämlich wirklich so aus, denn der Großteil der Häuser war unversehrt, obwohl Feuer um diese herum tanzte.

Wir beschlossen, unsere Pferde am Tor zu lassen und zu Fuß weiter zu gehen. Es war verdammt heiß in der Stadt. Uns kamen immer mehr Bürger entgegen und wir versuchten herauszubekommen, was passiert war, doch niemand konnte uns eine Antwort geben. Das Feuer war einfach plötzlich da und Panik brach aus.

Irgendetwas hielt das Feuer zurück, diese ganze Stadt in Asche zu verbrennen, aber was? Als wir immer näher zum Schloss kamen, bemerkte ich, dass auch die Temperatur immer weiter anstieg. Die Luft war dick und mit Rauch durchzogen. Das Atmen fiel uns schwer, doch wir schafften es irgendwie. Wir blieben auf dem großen Platz in der Mitte Ordwins kurz stehen. Ich drehte mich zu Nael.

"Was ist eigentlich unser Plan?"

Rauch sammelte sich in meiner Lunge und ich musste husten.

"Zuerst einmal, müssen wir irgendwie zum Palast gelangen."

Keoma und ich nickten ihm zu und wir begaben uns weiter Richtung Anhöhe.

Wir wurden immer langsamer, was an der immer dicker werdenden Luft und den hohen Temperaturen lag. Keoma versuchte uns immer wieder von den Flammen abzuschirmen, doch im Endeffekt waren sie immer stärker als ihre eigene Magie.

Wir bogen um eine Ecke und standen nun in der Straße, die zu der großen Treppe führte, die wiederum in den Palast führte.

Doch wir blieben abrupt stehen, denn am Fuße dieser Treppe stand eine Person, die in einem schwarzen Umhang gehüllt war. Und oben am Ende der Treppe stand die Königin. In einer prächtigen, goldenen Rüstung und in einer Hand einen Doch haltend. Ihre roten Haare fielen ihr wild vom Kopf und ich konnte auch aus dieser Entfernung sehr gut erkennen, dass sie schon ihre Kraft zum größten Teil aufgebraucht hatte.

Sie bemerkte uns, die andere Person allerdings nicht. Ich konnte nicht genau feststellen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte oder überhaupt um einen Menschen, denn das Ding vor uns, war zu groß für einen Menschen oder sogar einen Cray.

Sternenschauer - AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt