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"Was fällt dir eigentlich ein, Kahlen?!", schrie Lergan und kam auf seine Tochter zu. Neyra hielt ihn zurück und gab ihm eine Ohrfeige.

"Sie tut das, wofür du keine Eier hast!", meckerte sie den König an.

Das Feuer prallte gegen die Mauer, doch noch hielt sie stand. Die Bürger wurden nacheinander in den Palast gebracht und die restlichen Soldaten wimmelten unsicher über den Hof. Die Stellari flogen immer noch über die Feinde hinweg und töteten so viele wie möglich. Neyra erhob ihre Stimme und die Soldaten blickten plötzlich zu uns.

"Hört mir zu! Diese Schlacht ist noch nicht verloren, hört ihr?! Wir brauchen jetzt eure Kraft und eure Waffen. Meine Freunde haben die Zahlen der Feinde um einiges geschrumpft und ich bin mir sicher, dass wir diese Schlacht gewinnen können, wenn wir diese Mauer halten!"

Lergan ging erneut auf Neyra zu.

"Wie kannst du es wagen meinen Soldaten Befehle zu geben!", schrie er in Hysterie.

Kahlen ging auf ihren Vater zu und mit einem Schlag in sein Gesicht fiel er ohnmächtig auf den Boden des Hofes.

"Hört auf den Hauptmann, Soldaten. Nur so werden wir gewinnen können!", kreischte Kahlen über den Hof.

Keoma und Astra rannten in den Palast und kamen ein wenig später mit ein Bögen in den Händen wieder heraus. Die werden wir sicherlich benötigen.

"Also, alle auf ihre Posten! Möge Lyara uns beistehen!", befahl sie.

Die Stimme eines Hauptmanns eben. Sie wusste genau, was sie sagen musste, um die Soldaten wieder zu ermutigen. Darin hatte sie auch genügend Erfahrung sammeln können in den letzten zwanzig Jahren als Hauptmann. Ich hatte mich an den Gestank, der in der Luft war leider schon gewöhnt, doch ich wusste ganz genau, dass bald auch der Gestank von Xahrieblut in der Luft hängen würde.

Unsere Aufgaben waren klar: Bringt die Soldaten sicher auf die Mauer. Nael und ich blockten die Pfeile und das Feuer mit unserer Magie ab. Das Wasser kochte und zischte, doch Nael presste immer wieder neues Wasser dagegen. Ich hatte mir meinen Bogen auf den Rücken geschnallt und nun baumelte er wild umher, als der Sturm an Feuer mich fast in die Knie zwang.

Nael hob mir seine Hand hin und ich nahm sie dankbar lächelnd entgegen. Seine Muskeln spannten sich an und er erschuf immer mehr Wasser. Er hatte auf jeden Fall immer noch mehr Muskeln als ich. Die Soldaten formierten sich auf der Mauer und spannten ihre Bögen. Rechts von uns hörte ich Eis platzen und somit war mir klar, dass Astra und Keoma ihre Magie schon auf die Feinde niederließen. Die Soldaten und Ojik legten ihre Pfeile ein und wir ließen unser Magieschild fallen. Ein Pfeilhagel schoss auf die Xahrie hinunter. Soldatens starben und sogar ein paar Wesen wurden getroffen.

Nael und ich machten uns sofort daran, die Soldaten zu schützen und ebenfalls unsere Magie nach unten regnen zu lassen. Ich nahm mir meinen Bogen vom Rücken und spannte die Sehne. Nach und nach versank ich meine Pfeile in den Feinden und erstaunlicherweise lichteten sich die Reihen der Gegner. Gegen die Soldaten aus Isey hatten wir ein leichtes Spiel, nur die Xahrie waren ein Problem, da sie mit ihrem Feuer die Pfeile einfach zu Asche verbrennen konnten.

Doch Chaos breitete sich in der gegnerischen Armee aus. Ein paar Soldaten begannen zu fliehen, andere legten ihre Waffen nieder und hoben ihre Arme in die Lüfte. Die Xahrie hatten keine Chance die Mauer zum Fall zu bringen, denn dieses stellte sich unsere Macht dagegen und hielt die Mauer sicher.

Die Mauer hielt, allerdings war das Tor nicht so stabil. Ein Dröhnen ging durch meine Ohren, als das Tor aufplatzte. Sofort waren Ojik zu Stelle und stellten sich gegen die Xahrie, doch sie wurden sofort von deren Feuer zurückgedrängt. Mein Blick wanderte zu meinem Gefährten und er nickte. Er würde es so lange halten, wie ich Zeit benötigte.

Sternenschauer - AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt