Das Feuer prallte auf Neyra. Ich begann zu schreien. Der Wind wehte die Asche davon. Atyria sprintete los und erzeugte eine Flutwelle aus Wasser. Das Wesen hatte keine Chance mehr sie abzublocken. Ich setzte mich in Bewegung und stieß zu Keoma und Nael vor. Nael erschuf Wasserschild um Wasserschild und blockte die Angriffe der Dunkelheit ab.
Keoma stürmte nach vorne. Aus ihren Händen quoll ihr blaues Feuer. Meine Schritte wurden langsamer und ich blieb bei meinem Freund stehen. Siegel um Siegel zeichnete ich auf seine Haut. Er musste standhalten. Keoma schrie auf und ich konnte sie nicht mehr finden. Nael verzweifelte und ließ für einen Moment seine Schilde fallen. Ein Feuerball traf ihn genau auf die Brust. Er flog Meter zurück.
Ich schrie auf und fuhr nach oben. Meine Atmung ging unkontrolliert. Ein und aus. Ein und aus. Ich versuchte langsam und kontrolliert zu atmen. Diese Albträume. Sie wollten einfach nicht verschwinden. Mein Blick glitt zu der Person neben mir im Bett. Nael schlief noch tief und fest. Es war mir immer ein Wunder, wie er es schaffte, bei meinem Geschrei nicht aufzuwachen. Ich wagte einen Blick aus dem Fenster. Nicht einmal der Mond gab in dieser Nacht ein Licht von sich. Mein gesamter Körper war schweißüberströmt. Ich schlug die Decke um und glitt aus dem Bett. Meine Beine trugen mich ins Bad und ich nahm mir ein Tuch und trocknete mich damit komplett ab. Ich hatte gehofft, dass die Albträume besser werden würden, wenn ich meinen Freund neben mir hatte, doch dies funktionierte nur teilweise.
Ich glitt wieder zurück ins Bett und starrte die Decke an. In den letzten Tagen hatte ich so wenig Schlaf, dass mein Körper völlig am Ende war.
Nael stupste mich an und ich begann leicht zu lächeln. Ich rutschte etwas in seine Richtung und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er schlang seinen Arm um mich und hielt mich fest. Vorsichtig schloss ich wieder meine Augen. Was hätte ich nur ohne ihn gemacht?
Die Schwerter prallten aufeinander und meine Muskeln spannten sich an. Nael ging einige Schritte zurück und holte zu einem Schlag aus. Ich drehte mich zur Seite weg und wich somit seinem Schlag aus. Seine Seite war nun ungeschützt und somit ergriff ich meine Chance und schlug zu. Kurz vor seiner Hüfte bremste ich ab und schlug ganz leicht darauf.
"Hab dich!", sagte ich triumphierend.
Mein Freund zuckte mit seinen Schultern.
"Ich dich auch."
Erst jetzt bemerkte ich, dass sein Schwert ebenfalls auf meine Hüfte zeigte. Wir begannen zu kichern und ich gab ihm mein Schwert.
"Genug Training für heute.", meinte ich währenddessen.
Seit dem Angriff vor ein paar Tagen, konnten wir nicht mehr viel machen. Die Wachen wurden verdoppelt. Wobei ich mich gefragt habe, wie nützlich sie gegen diese Dunkelheit sein würden. Die meiste Zeit verbrachten wir eigentlich auf Efania zu warten und zu hoffen, dass sie hilfreiche Informationen herausfinden konnte. Wenn sie gar nicht oder mit keinen Informationen zurückkommen würde, hätten wir ein Problem. Doch wir gingen alle vom Besten aus, denn etwas anderes blieb uns nicht wirklich übrig.
Die Mittagssonne prallte ununterbrochen auf den Hof. Die Hitze war nach einer Stunde Training kaum mehr auszuhalten und ich freute mich auf die angenehme Kühle im Schloss.
Wir machten uns also auf den Weg in die Küche, denn wir waren beide sehr durstig geworden.
"Du bist echt gut geworden mit dem Schwert.", meinte Nael während wir einen der unzähligen Gänge entlang liefen.
"Ich habe ja auch einen der besten Lehrer."
Mit einem Schmunzeln schaute ich ihn an und er musste lachen.
"Danke, danke. Natürlich bin ich einer der besten Schwertkämpfer!", sagte er in einem sarkastischen Ton.
Ich schüttelte nur mit dem Kopf und lachte leicht. Nael wusste, wie er meine Stimmung am besten heben konnte. Es war teilweise schon gruselig, wie gut er mich generell kannte. Ich allerdings musste noch über die simpelsten Sachen eine gefühlte Ewigkeit nachdenken.
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Sternenschauer - Aufstieg
FantasyHätte Rhys damals gewusst, dass dieser Brief sein ganzes Leben verändern würde, dann wäre er niemals in den Süden gereist. Hätte niemals seine Schwester und sein bisheriges Leben zurückgelassen. Und was hatte er jetzt davon? Jetzt lag die Zukunft de...