Die Zeit drängte und Kahlen führte uns durch die in Panik gesetzte Stadt. Überall wurden die Häuser verbarrikadiert und die Menschen brachten sich in Sicherheit. Die Soldaten rückten schon aus, doch es war offensichtlich, dass sie keine große Chance gegen die Xahrie haben würden.
Wir bestanden darauf, dass uns die Prinzessin endlich den Plan erklärte, doch sie war zu sehr damit beschäftigt, den Weg zu finden. Die Häuser lichteten sich und eine breite Straße tauchte vor meinen Augen auf. Wenn ich mir es richtig gemerkt hatte, waren wir nun im Osten der Stadt und würden somit genau auf eines der zwei Tore zulaufen.
"Wir müssen nur in das Lager kommen, den Rest übernehmen ein paar alte Freunde von euch."
Astras Blick wanderte zu mir. Ich hob meine Schultern an. Alte Freunde? Wer könnte das denn sein?
Vor uns tauchte das mächtige und massive Tor der Stadt auf und immer mehr Menschen zwängten sich durch die Straßen und Gassen der Stadt. Es herrschte das pure Chaos. Wie lange war es her, als die Bewohner Firas das letzte Mal eine Schlacht miterlebten? Sie waren auf so etwas Grausames nicht vorbereitet. Immer wieder zuckte etwas in meiner Brust. Ein leichter Schmerz, doch störte er nach einiger Zeit doch schon sehr. Wir kamen am Tor an und Kahlen lief einfach weiter in Richtung der Wüste.
Plötzlich ertönten, mir bekannte Schreie und Artax landete neben uns. Meine Augen schossen auf und ich rannte zu meinem Stellari. Ich hatte damit gerechnet, ihn nie wieder zu sehen. Schön dich zu sehen, Rhys. Seine Federn plüschten sich auf, als ich meine Hand über seine Schnauze führte. Neben Artax landete Cyres. Das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, waren ihre Flügel völlig durchbohrt, doch nun war nichts mehr von der Verletzung zu sehen.
"Und wofür brauchen wir die Stellari, Kahlen?", wollte Neyra wissen.
Die Prinzessin setzte ein amüsiertes Lächeln auf und zeigte in die Richtung des Lagers.
"Wir brauchen eine Ablenkung und da ich eure Stellari gefunden habe, dachte ich, dass das die beste Möglichkeit wäre."
Mein Blick wanderte besorgt zu Artax. Würden wir sie somit nicht einfach in den Tod schicken? Für den Sieg ist der Tod manchmal notwendig. "Und was ist dann unser Plan?", fragte ich in einem immer noch besorgten Ton.
"Gewalt."
Neyra drehte sich zu Kahlen um und schaute sie mit einem aufgelösten Blick an.
"Was ist das denn für ein Plan, bei Lyara?!"
Kahlen meinte nur, dass es keine andere Möglichkeit geben würde und leider musste ich ihr zustimmen. Mitten in der Wüste gab es leider nicht sehr viele Möglichkeiten leise und ohne Aufmerksamkeit in das Lager einzudringen. Neyra gefiel diese Idee immer noch nicht, doch sie stimmte zu und die Stellari erhoben sich in die Lüfte und flogen auf das Lager der Xahrie zu.
Vom Tor aus sah das Lager endlos aus. Zu viele Soldaten und Xahrie. Wir sollten wir dort Nael und Keoma finden? Doch genau dann explodierte etwas im Lager und blaue Flammen stiegen in den Mittagshimmel hinauf. Astra zeigte auf diese Stelle und Kahlen nickte.
"Rhys, du musst uns einen Weg durch den Sand bahnen, sonst werden wir zu spät kommen. Bitte."
Ich hatte im Leben nicht erwartet dieses Wort aus dem Mund der Prinzessin zu hören. Mit einer Welle aus Magie teilte ich den Sand und ebnete den Boden. Meine Atmung hielt ich ruhig und gleichmäßig. Immer mehr Sand schob sich zur Seite und ich begann schneller zu laufen. Die anderen Drei folgten mir zügig und wir kamen immer näher auf das Lager zu.
Soldaten schrien. Sie schrien Warnrufe, doch manche schrien aus Schmerz und Qual. Keoma warf alles gegen ihren Feind, was sie besaß. Jede Flamme, jede Wut und jede Macht, die in ihr schlummerte. Die Stellari waren natürlich vor uns am Lager angekommen und verbreiteten noch mehr Chaos und Tod.
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Sternenschauer - Aufstieg
FantasyHätte Rhys damals gewusst, dass dieser Brief sein ganzes Leben verändern würde, dann wäre er niemals in den Süden gereist. Hätte niemals seine Schwester und sein bisheriges Leben zurückgelassen. Und was hatte er jetzt davon? Jetzt lag die Zukunft de...