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Langsam brach der Morgen an. Mir war nicht bewusst gewesen, dass wir so lange gekämpft hatten. Ich saß auf einer Decke im großen Saal. Wir hatten ihn zu einem provisorischen Versorgungsraum umgestaltet. Atyria hatte mir meine Hände mit ihrem Wasser gesäubert und legte gerade einen Verband an, als Nael zu uns gehumpelt kam.

Die Königin beendete ihre Arbeit und stand auf.

"Danke.", meinte ich.

Atyria schüttelte nur mit dem Kopf.

"Das ist das Mindeste, das ich für dich tun kann. Ohne dich würden wir alle nicht mehr am Leben sein. Ich hoffe dir ist das klar."

Ein leichtes, stolzes Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht ab. Sie drehte sich um und legte ihre Hand auf die Schulter ihres Sohnes. Sie flüsterte Nael etwas zu, doch konnte ich das Geflüster kaum hören. Er nickte und lief weiter in meine Richtung.

"Na du? Alles in Ordnung bei dir?"

Ich hob meine Hände und lachte.

"Ach, nur ein paar Verbrennungen."

Nael schüttelte mit dem Kopf und setzte sich neben mich. Er stöhnte als er auf der Decke ankam.

"Also mir schmerzt es bis auf die Knochen!"

"Du hast gut mit deinem Wasser gegen die Feuerströme angehalten."

Er warf einen Blick durch den Raum. Alle Verletzten und Toten wurde in den großen Saal gebracht und dort von den einigermaßen gesunden Personen versorgt. Bis jetzt hatte man vier Leichen gefunden, doch war man sich nicht ganz sicher, ob noch mehr im Schloss verstreut waren. Der Gestank des schwarzen Blutes legte sich auch langsam wieder.

"Aber nicht so lange wie du und Keoma. Ihr standet dort und habt dagegen gehalten. Nichts kam zu euch durch."

Er schaute auf meine Hände.

"Naja, der größte Teil kam nicht durch. Mir war echt nicht bewusst, dass deine Magie so mächtig sein kann."

Ich nickte.

"Kann sie. Aber es ist verdammt anstrengend und es benötigt jahrelange Übung. Ich wollte einfach nicht, dass irgendwelche unschuldigen Personen ums Leben kommen."

"Habt ihr auch deswegen nicht auf den Befehl von Neyra gehört?"

Mein Kopf nickte erneut und ich bemerkte, dass Naels Vater auf uns zukam. Ohne ihn hätten wir diesen Kampf sicherlich nicht gewonnen. Er war direkt zum richtigen Zeitpunkt gekommen.

Der König stellte sich vor uns und ich versuchte mich nach oben zu hieven.

"Mach dir bitte keine Umstände, Rhys."

Ich schaute ihn verwundert an. Mir war nicht klar, woher er meinen Namen kannte. Er begann zu lachen.

"Dein Name ist in aller Munde. Viele meinen, dass du und Keoma dafür verantwortlich wart, dass vielen Menschen heute Nacht das Leben geschenkt wurde."

Nael klopfte auf meine rechte Schulter.

"Du hättest sie sehen müssen, Vater!"

Ich begann zu grinsen und wollte dem König die Hand entgegenstrecken, doch bemerkte zum Glück noch rechtzeitig, dass sie ja komplett in Verbände gewickelt war.

"Ich bin übrigens Bryan Glenrith, der König von Cenwa. Aber du kannst mich gerne nur Bryan nennen."

Nachdem Bryan nun eine Weile vor mir stand, fiel mir auf, dass er größer und kräftiger war als ein Mensch.

"Bist du ein Cray?"

Er begann zu lächeln und nickte mit vollem Stolz.

"Zwar nur ein Halbcray, aber trotzdem fließt Crayblut durch meine Adern."

Sternenschauer - AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt