Sternenschauer - Aufstieg

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Ich brummte als ich aus dem Schlaf gerissen wurde. Die Vögel zwitscherten viel zu laut an dem Fenster. Mein Körper richtete sich auf. Der Raum war in oranges Licht getaucht.

Der Sonnenaufgang war wahrscheinlich erst vor ein paar Minuten gewesen. Ich stieg aus dem Bett und ließ mir ein Bad mit warmen Wasser ein. Die letzten Tage waren... interessant.

Jeder war angespannt, wir wussten immer noch nicht, woher dieses Ding kam. Doch wir wussten, dass dieses Ding, dieses Wesen, eine Dunkelheit verbreitet hatte, die wir noch nie in unserem Leben gesehen haben.

Atyria hatte damals, vor zwanzig Jahren, auch mit einer gewissen Magie von Dunkelheit zu tun, doch war es gar nichts im Vergleich zu der Dunkelheit gerade.

Erstaunlicherweise hatten die Flammen so gut wie nichts zerstört, was der Königin auf jeden Fall recht war. Naja, dafür hatte es ein paar Menschen getroffen. Nael lag immer noch in seinem Bett, zu geschwächt um alleine laufen zu können. Ich war immer noch sehr erschöpft von meiner Heilungseinlage und Keoma beschwerte sich über alles, denn jetzt musste sie sich ihre Zeit irgendwie alleine vertreiben.

Ich glitt in die Wanne und ließ einen Stöhner heraus. Meine Muskeln waren ebenfalls noch erschöpft und sie konnten sich in dem warmen Wasser sehr schön entspannen.

Im Palast selbst war es ziemlich ruhig geworden. Die restlichen Adeligen wurden aus Sicherheitsgründen von Atyria weggeschickt. Zwar aßen wir alle immer noch im großen Saal, doch redeten wir nicht sehr viel und wollten auch nicht reden.

Wir wussten immer noch nicht, ob vielleicht noch so ein Wesen seinen Unfug im Palast trieb, also beließen wir es bei Ruhe.

Wo allerdings nicht Ruhe herrschte, war beim Thema Nael. Er hatte Atyria und den anderen natürlich erzählt, dass er nur lebe, da ich ihn mit meiner Magie geheilt hatte. Danach durfte ich mir zehntausendmal das gleiche anhören.

"Danke, Rhys, vielen Dank."

Mir kam es vor, als hätte mir jeder am Hofe seinen Dank gezeigt. Vor allem die Königin und Neyra. Atyria wollte mir sogar irgendwelche Geschenke machen, doch ich lehnte sie ab, denn ich war mir langsam ziemlich unsicher, ob ich Nael gerettet hatte, weil er der Prinz war oder... aus einem anderen Grund. Ich wusste es nicht und ich versuchte auch nicht meine Gedanken darauf zu richten.

Das Wasser begann zu schäumen als ich mir mit der Seife über die Haut fuhr. Sie roch nach Rosen, eigentlich untypisch für einen Jungen, aber das war mir egal. Warum sollte ich mich mit solch unnötigen Sorgen auseinandersetzen? Es gab wirklich wichtigere.

Wie an den anderen Tagen, zog ich ein weißes Hemd an und eine braune Hose. Nichts besonderes. Ich ließ meinen Raum hinter mir und machte mich auf den Weg in den Hof. Dort angekommen, ließ ich auch diesen hinter mir und lief weiter bis ich in dem Garten stand, von dem ich einen Teil von meinem Fenster aus sehen konnte.

Das war in den letzten Tagen mein Rückzugsort gewesen. Dort konnte ich entspannen und das hatte ich wirklich nötig.

Was war eigentlich meine Bestimmung in dieser ganzen Sache? Warum musste ein Junge wie ich, schon in einem so jungen Alter, solch ein Scheiße durchmachen?

Was hatte ich verbrochen, dass mir so etwas widerfuhr? Bevor ich mich wieder in Gedanken verlor, wurde ich schneller und begann zu sprinten. Um meinen Kopf frei zu bekommen, machte ich am liebsten Sport.. Dazu hatte ich noch Glück, dass der Garten ziemlich groß war.

Er bestand aus ganzen vielen verschiedenen Fruchtbäumen und Blumenbeeten. Die Farben der Blumen reichten von Rot bis zu einem wunderschönen, tiefen Blau.

Es gab heimische und exotische Pflanzen. Ein wirkliches Paradies für Naturliebhaber wie mich. In der Sonne tanzten diese Farben dann sogar noch mehr und ich konnte teilweise meinen Blick nicht mehr abwenden. Die Blumen waren im Vergleich zu den Bäumen so klein, aber ironischerweise prächtiger.