Bahamas

50 1 0
                                    

Aurora:
Ich öffnete langsam meine Augen und sah Nick schlafen. Er hatte mich mit einer Decke zugedeckt. Ich löste mich langsam von seinem Armgriff und deckte ihn zu. Warum auch immer?
Ich seufzte. Ich nahm mir von der Kabine hinten eine kleine Wasserflasche und setzte mich Nick gegenüber. Ich hatte genau zwei einhalb Stunden geschlafen. Mir ging es irgendwie nicht gut. Ich glaube ich habe Fieber.
,,Nick steh auf."
Wenn ich ihn wecke, redet er mit mir, obwohl mich das nervt, aber es lenkt mich ab.
Er murmelt ein Hmm und richtet sich auf.
,,Du bist wach! Wie lange schon?"
,,Zwei Minuten."
,,Du schaffst es nicht zwei Minuten ohne mich wach zu bleiben?"
,,Mir geht es nicht gut. Ich wollte nicht alleine schmoren."
,,Du brauchst dich nicht rechtfertigen. Alles gut. Du hast mich zugedeckt. Wie süß."
Warum habe ich ihn nochmal geweckt?
,,Schlaf weiter Nick!"
,,Nein! Jetzt bin ich hellwach. Also wir wollten reden."
Ich schlug mein linkes Bein über das andere.
,,Ja sag." sagte ich.
,,Erstmal du kannst mir wirklich vertrauen. Du kannst mit mir reden über was auch immer du willst. Ich versichere dir es bleibt unter uns. Das gleiche hoffe ich auch von deiner Seite. Da wir verheiratet sind und eine besondere Bindung miteinander haben, hoffe ich das wir beide diese Verbindung ernst nehmen und uns gegenseitig ernst nehmen. Wir haben vor ein ganzes Leben miteinander zu verbringen und ich hoffe das du zumindest daran gedacht hast, das dies für immer ist. Also es bringt uns beiden nichts, uns aus dem Weg zu gehen."
,,Ok!"
,,Ich halte einen ganzen Vortrag und du sagst nur Ok?"
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Was soll ich sagen?"
,,Was erwartest du von mir? Das sollst du mir sagen."
,,Ich weiß es noch nicht. Ich bin verwirrt. Keine Ahnung."
,,Ok. Ich stelle dir fragen und du beantwortest sie mir wahrheitsgemäß, ok?"
Ich nickte.
,,Willst du wieder singen? Deine Karriere fortführen?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Willst du es irgendwann wieder?"
,,Ich weiß es nicht, ob ich es je wieder kann."
Nick nickte.
,,Willst du dich beruflich anders orientieren oder willst du im Moment nichts machen."
,,Ich weiß es nicht." sagte ich verunsichert.
,,Kein Problem. Wann willst du Kinder?"
Kinder?
,,Ähm ich... also... ich bin erst 22."
,,Ich nicht." sagte Nick.
,,Ich bin ein paar Jahre älter."
,,Ich weiß. Ich will, aber noch keine Kinder, vergiss es!"
,,Ok, wann wärst du bereit?"
,,In ein paar Jahren vielleicht? Wo liegt das Problem?"
,,Mum. Mum ist das Problem."
,,Verstehe, aber du verstehst mich oder?"
Er nickte.
,,Klar. Ich habe es überhaupt nicht eilig. Auf gar keinen Fall."
Gott sei dank. Wer will jetzt schon Kinder außer Dustin?
,,Falls du arbeiten möchtest, dir steht eine ganze Firma zur Verfügung."
,,Danke. Du hast mich gefragt, was ich von dir erwarte."
Er nickte.
,,Was erwartest du von mir?" Stellte ich ihn die selbe Frage.
,,Ist ein wenig schwierig. Wir sind verheiratet und fremd gehen kommt nicht in Frage. Wie wäre es mit einer Freundschaft zwischen uns beiden."
,,Du willst dich mit mir anfreunden?"
Er nickt.
,,Man kann sich nicht einfach anfreunden Nick."
,,Wir haben genug Zeit, findest du nicht?"
,,Ok nehmen wir mal an wir werden gute Freunde, was dann?"
,,Dann könnte man ein Schritt weiter gehen und..."
,,Du willst auf eine Freundschaft Plus hinaus?"
,,Was spricht da gegen?"
,,So einiges. Als erstes dein Verhalten."
,,Tut mit leid. Fangen wir bei Null an. Vergiss es einfach und bitte wir fangen neu an. Wir müssen zusammen leben und wir müssen uns verstehen."
Ich überlegte kurz und schaute ihn monoton an.
,,Ich gebe dir eine Chance, nur eine Nick. Vermasseln es und du kannst alleine sterben, weil ich dich bevor ich dich verlasse, kastrieren lasse. Damit du mein Schicksal in ruhe lässt."
,,Du drohst mir?"
,,Ja tue ich. Halt mich ja nicht für ein Kind. Ich bin gefährlicher als ich aussehe."
,,Ja das sehe ich."
,,Glaub ja nicht das ich das nicht tun werde. Ich meine es ernst!"
,,Ich werde es nicht vermasseln. Ich werde dafür sorgen, das du dich unsterblich in mich verliebst." Er zwinkerte.
,,Für mich definiert Freundschaft, Liebe. Solange ich nicht mit dir befreundet bin kann ich dich nicht lieben. In jeder Freundschaft steckt Liebe, in mancher mehr in mancher weniger. Wenn du denkst das ich dich sehr lieben werde, hast du dich geirrt, dafür musst du mein bester Freund werden."
,,Bester Freund." murmelte Nick.
,,Wie fühlt es sich an verliebt zu sein?" fragte Nick mich.
,,Was?"
,,Du warst doch in Harry verliebt oder nicht? Wie viel mal hat er dich angerufen und wie viel mal du ihm an einem tag."
,,Ähm meistens hat er angerufen, aber er hat mir meistens geschrieben. Guten Morgen oder Nacht oder so, Warum?"
Nick nickte.
,,Ihr habt zusammen gearbeitet. Seit ihr feiern gegangen."
,,Selten. Also ich. Ich bin nicht so der Feiertyp. Harry und Jendrick sind meistens gegangen. Ein paar mal im Monat. Warum fragst du das?"
,,Warte, beantworte mir nur die Fragen. Warst du jemals eifersüchtig, das Harry alleine feiern geht oder sonst wo alleine hin gegangen ist? Mit deinen Freundinnen oder anderen Frauen?"
,,Nein warum sollte ich? Ich habe ihn vertraut."
,,Ja. Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser."
,,Okay?"
,,Darling! Wer hat dir diese verdammte Theorie in den Kopf gestellt? Von wegen Freundschaft ist Liebe?"
,,Das ist meine Meinung..."
,,Deine Meinung. Ich sag dir mal was, was meine Meinung ist. Du warst nie verliebt. So gar nicht."
,,Was? Wie kannst du nur sowas sagen?"
,,Dein bester Freund, war für dich nur ein bester Freund, den du zwar geliebt hast, aber verliebt warst du nicht. Niemals. Ich wusste es. Ian hatte so was von recht. Er war auf eurer Verlobung und er hatte mir vor ein paar Wochen, Fotos von dir und Harry gezeigt. Der einzige der verliebt geguckt hat, war Harry! Nicht du. Mom hatte recht, du wolltest nur eine Familie."
Irgendwie verletzte mich das jetzt.
,,Ich meinte das jetzt nicht böse oder so. Ich hatte nur versucht sich zu verstehen. Solange man nicht verliebt ist, weiß man nicht wirklich was das heißt. Lieben tust du wirklich jeden. Das habe ich selber gesehen, sogar mir hast du deine Liebe gezeigt mehrmals, aber Verliebt hast du dich nie. Das erklärt auch warum du immer Schluss gemacht hast, mit den anderen. Diese Beziehungen haben nichts gebracht. Harry hatte sich in dich verliebt und das hat dir gefallen, weswegen du sehr lange mit ihm zusammen warst."
,,Hast du etwa Psychologie studiert oder was? Das hat nicht mal meine Psychologin mir so ins Gesicht gesagt."
,,Aber geahnt hat sie es bestimmt. Sie wollte bestimmt deine kleine Welt nicht kaputt machen." sagte Nick lieb.
,,Jetzt ist Harry nicht mehr da. Vielleicht wird es jetzt Zeit der Tatsache in den Augen zu sehen."
Mir lief eine Träne runter. Er beugte sich vor und nahm meine Hand.
,,Guck Darling, ich versuche nur zu helfen."
,,Du versuchst mit gerade klar zu machen, das ich Harry nur ausgenutzt habe."
,,Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er nicht gewusst hat, wie du fühlst."
,,Du meinst Harry hat alles geahnt?"
,,Nicht geahnt. Ihm war das klar. Er hatte nur gehofft, das du ihn mal genauso sehr lieben wirst wie er dich."
Da fiel mir das Gespräch zwischen Harry und mir ein, wo er behauptete ich würde seine Familie heiraten nicht ihn. Verdammt wenn das stimmt.
,,Wow das hat mich jetzt echt umgehauen, das ich das über mich selbst nicht wusste. Das mir das nicht klar war. Nein! Es war immer klar, ich wollte es nicht ändern. Tief im inneren habe ich es immer gewusst, aber ich habe es nicht wahrgenommen. Ich habe nichts wahrgenommen. Ich war so schnell einverstanden dich zu heiraten, ich bin so blöd."
,,Es ist alles gut."
Ich schloss meine Augen.
,,Es tut mir sooo leid. Er hat immer mehr geliebt. Meine Freunde meinten das auch mal und er hat darauf nur gesagt, das einer immer mehr liebt. Ich habe es echt nicht verdient, geliebt zu werden. Ich verletzte alle. Ich habe auch Harry verletzt. Jahrelang ohne es wahr zu haben."
,,Hey, hey Darling sieh mich an. Du bist nicht schuld. Okay? Auf gar keinen Fall. Denk das nicht. Du bist nicht schuld. Das ist nur ein Missverständnis."
,,Warum sagst du das? Ich habe alles in meinem Leben verdient."
,,Ja hast du. Du hast es verdient endlich glücklich zu sein. Du hast es verdient geliebt zu werden. Du hast es verdient ein sorgloses Leben zu führen. Du hast alles Glück der Welt verdient. Du hast schon genug ertragen. Jetzt werde endlich glücklich mit mir."
Er hielt mir seine andere Hand hoch und ich griff nach sie.
,,Versprich mir, das du mich niemals betrügst oder mich extra verletzt. Ich ertrage weiteres nicht mehr."
,,Ich habe dir schon Liebe und Treue vor Gott versprochen. Ich habe auch vor es zu halten. Für immer und ewig."
,,Danke."
,,Ich werde dir so viel Liebe schenken, bis du dich für den glücklichsten Menschen auf der Welt hältst. Ich habe nicht vor, dich zu verletzen oder sonst irgendwas. Was ich getan habe, habe ich für unsere Familien getan und ich hoffe das du mir verzeihst und mir die Chance gibst dir zu beweisen, das ich auch anders sein kann. Ich habe endlich gelernt im Leben weiter zu machen und das nur, weil du in meinem Leben getreten bist. Ohne dich wäre ich immer noch am trauern um Mary. Ich versichere dir ich bin über sie hinweg und gehöre nur dir."
,,Du warst mal verliebt. Wie ist das?"
,,Das wirst du sehen Darling."
,,Meinst du das wirklich ernst mit uns? Ich meine wirklich?"
,,Wirklich, Wirklich Darling."
,,Das tat gestern echt weh. Es ist jetzt zwar besser, aber es war die Hölle."
,,Du hast mich sauer gemacht und ich habs übertrieben. Es tut mir leid. Ich dachte wirklich du weißt es."
Ich nickte.
,,Ich hätte einen Vorschlag."
,,Ja?"
,,Wie wäre es, wir machen es nochmal miteinander, du weißt schon. Überlege es dir. Also freiwillig. Das wird besser. Das versichere ich dir. Nach deinen Wünschen und so und danach nochmal."
,,Nochmal? Was wenn es ein Fehler ist? Dann mache ich den selben Fehler nochmal!"
,,Deswegen ja nochmal. Wenn du mit mir schläfst, wirst du erstmal verwirrt sein. Was ganz normal ist. Dann machen wir es nochmal und du bist dir sicher. Glaub mir ich bin echt gut, du wirst süchtig danach, obwohl es für dich im Moment nicht so aussehen mag."
,,Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich kriege durch das lange fliegen Kopfschmerzen."
,,Willst du schlafen?"
Ich nickte.
Ich wechselte wieder meinen Platz und lehnte mich an ihm.
,,Sorry das ich dich als Kuscheltier missbrauche."
,,Kein Problem. Ich hab dir die Treue in guten sowie schlechten Zeiten geschworen." lachte Nick.
,,Schlaf ich wecke dich, sollten wir landen. Es dauert noch fünf Stunden."

Angekommen:
,,Wo sind wir? Warum ist es hier so warm?"
,,Noch sind wir auf dem Flughafen von Bahamas"
,,Noch? Wohin gehts den?"
,,Wirst du schon sehen."
,,Wir sind am Atlantik. Genial! Hier ist es für gewöhnlich sehr schön. Genau wie in der Karibik."
,,Punta Canta ist ein wirklich schöner Urlaubsort, wenn du willst können wir auch mal hin."
Ich nickte.
Er verschränkte seine Hand in meine.
,,So der Wagen ist da. Wir können los. Wir müssen an die Küste. Dort wartet ein Boot."
,,Wir machen eine Bootsfahrt?"
,,Nicht direkt. Da wo wir hin wollen, kann man nur mit einem Boot oder ähnliches erreichen."
Ok?
Wir fuhren eine halbe Stunde. Sie Landessprache war englisch und das machte alles viel einfacher.
Am Wasser angekommen. Ging Nick mit dem ganzen Gepäck auf zwei Leute zu. Es war ein Mann und eine Frau. Beide im mittleren alter.
,,Darling das sind Mr und Mrs. Usain. Die kümmern sich um die Insel auf die wir wollen."
Ich nickte und schüttelte beiden die Hände.
,,Aurora King." stellte ich mich vor.
,,Willkommen auf die Bahamas. Geben sie uns das Gepäck. Wir laden es auf dem Boot. Hier ist der Schlüssel für das Boot. Sie können doch fahren."
Nick nickte.
Als unsere Koffer auf dem Boot waren half mir Nick aufs Boot und verabschiedete sich von den beiden."
,,Gehen wir zum Hotel oder...?"
,,Wir fahren jetzt zur Insel. Sie heißt La Patella!"
,,Ok. Noch nie gehört um ehrlich zu sein."
,,Ich hätte dich auch für verrückt erklärt, wenn du es gewusst hättest. Wir sind alleine auf der Insel. Das ist eine Privatinsel."
,,Wir sind alleine? Auf einer Insel?"
,,Um genau zu sein..."
Wir waren ganz nahm am Land und Nick stellte das Boot aus. Ich sah eine Villa und drum herum Palmen.
Nick half mir runter.
,,Willkommen auf La Patella. Deiner eigenen Privatinsel!"
,,Was? Ich meine, ich hab dich nicht verstanden."
,,Das ist deine Insel Darling. Dein Hochzeitsgeschenk."
Ich sah ihn schockiert an.
,,Du schenkst mir eine ganze Insel?"
Nick sah mich an.
,,Ja."
,,Warum? Warum kannst du nicht mal etwas normales tun? Eine Insel? Wie viel mal kommen wir hier überhaupt her? Einmal im Jahr? Wie kommt man überhaupt auf so eine Idee?"
,,Eigentlich ist das sozusagen eine Immobilie. Die du verkaufst, sobald der Preis angestiegen ist. Keine Sorge ich sag dir rechtzeitig Bescheid, wenn es sobald ist."
,,Wie viel kostet diese Insel?"
,,Ähm diese kostet ungefähr fünf Millionen Doller. Sobald sie über acht Millionen kostet, wird sie verkauft. In ein paar Jahren also."
,,Du schenkst mir ein Vermögen von mehreren Millionen zur Hochzeit? Warum? Wie viel Geld hast du?"
,,Das ist eine Zusicherung Darling. So hast du etwas in der Hand. Mum wollte das so."
,,Das ist mir sehr unangenehm."
,,Muss es nicht. Ich bin Millionär. Ich habe genug Geld."
,,Millionär bin ich jetzt auch."
,,Stimmt. Ich habe sehr viel Geld."
,,Was willst du mit so viel Geld machen?"
Er lachte.
,,Ich habe dir gerade eine Insel geschenkt Darling. Du bist echt einzigartig. Jede andere Frau wäre mir um den Hals gefallen."
,,Tja ich bin nicht jede Frau. Schon vergessen?"
,,Nein wie konnte ich nur." sagte er ironisch. Komm guck dir dein Haus an."
Ich nahm seine Hand.
,,Danke!"
Er lächelte.
,,Bitte."

The faults in the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt