Kapitel 6

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Das restliche Training verlief ohne irgendwelche weiteren Unterbrechungen. Wir waren pünktlich um 15 Uhr fertig und ich glaube Kenma war froh darüber. Ich sah zu unserem Setter und bemerkte, dass seine schwarzen Haare wieder deutlicher zu sehen waren. 

"Kenma du musst deine Haare mal wieder blondieren. Ich habe noch die Mischungen vom letzten Mal bei mir Zuhause. Ich könnte heute Abend vorbeikommen und es dir wieder färben, wenn du willst."

Seine Katzenartigen Augen starrten mich für einige Sekunden an bevor er wieder seinen Blick auf seine Spiel richtete. Es war typisch von Kenma, dass er den Personen um sich herum nicht wirklich viel Beachtung schenke, aber es gab eine Ausnahme. 

"Es stört mich nicht, auch wenn ihr mich alle Pudding Kopf nennt."

Für einige Sekunden fiel eine Stille über uns bevor er meine Aussage wieder verneinte. Ich lachte nur als plötzlich unsere Namen gerufen wurden. 

"Kenma! Yua!"

Wir beide stoppten und drehten uns zu Tetsuro, welcher auf uns zu rannte. 

"Worüber habt ihr gesprochen?"

Er sah mich hoffnungsvoll an. Ich verdrehte nur meine Augen. 

"Kenma und ich werden heute Abend zusammen Spiele spielen. Du hast es leider nicht mehr geschafft."

Kenma schmunzelte als ich mit mir zog und einen verwirrten Tetsuro zurücklassen. 

Kenma wohnte nur 10 Minuten weg von mir. Meine Mutter hatte nichts dagegen, dass ich mit Kenma oft bei ihm war. Sie und seine Mutter arbeiteten zusammen und daher waren sie gut befreundet. Kenma auf der anderen Seite war nicht am Anfang von mir begeistert. Der einzige Grund warum er mein bester Freund ist, dass Tetsuro uns zusammen gefügt hat. Er kennt Kenma seit dem er nach Tokio gezogen ist und die beiden sind wie Brüder zueinander. Ich wüsste nicht was ich ohne die beiden machen würde. 

Ich erreichte sein Haus gegen sieben Uhr. Als ich anklopfte, wurde ich von seiner Mutter begrüßt. 

"Hallo Yua-Chan! Es ist so schön dich wiederzusehen! Wie geht es dir? Hat deine Mutter dir schon über die Sache heute bei der Arbeit erzählt?"

Sie hatte mich in ihre dünnen Arme genommen und fest an sich gedrückt. Etwas berührt von ihrer herzlichen Begrüßung drückte ich sie an mich und lächelte. 

"Nein hat sie noch nicht aber ich bin mir sicher Sie werden mir gleich davon erzählen."

Frau Kozume lachte auf und nahm mir meine Jacke ab. Ich zog meine Schuhe aus und bedankte mich bei ihr, während ich zu Kenma's Zimmer lief. Ohne anzuklopfen, machte ich die Tür auf und sah wie er vor seiner Playstation sitze und ein Spiel spielte. 

"Hey Kenma."

Er nickte nur und ich schloss seine Tür. Während er weiter spielte, holte ich ein Handtuch aus dem anliegendem Badezimmer und seine Haarbürste.

"Willst du das ich sie wieder schneide?"

"Nein." 

Ich schüttelte meine Kopf amüsiert. Kenma hatte noch nie viel mit mir gesprochen, aber heute war etwas anders. Ich legte das Handtuch um seinen Nacken und setzte mich hinter ihm. 

"Alles okay?"

Sein Körper verspannte sie etwas als ich anfing, seine Haare durch zu kämen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass er weicher Haare hatte als ich. Nach einigen Sekunden entspannte er sich wieder und seufzte. 

"Dein Training heute war anstrengend. Meine Beine tun weh und ich kann mich nicht so gut auf mein Spiel konzentrieren."

"Kann es einfach sein, dass du müde bist? Denkst du, keiner von uns sieht deine tiefen Augenringe? Wie viel Schlaf kriegst du momentan?"

"5 Stunden."

"Kenma! Kein Wunder, das dein Körper nach heute erschöpft ist! Du musst mehr schlafen sonst schläfst du wieder im Unterricht wie letztes Jahr."

Er seufzte schon wieder. Kenma war wie ein kleiner Bruder für mich. Er hörte nicht gerne auf meine Vorschläge, doch nahm sie zu Herzen. Ich fing langsam an seine Haare mit der Chlor Mischung einzufärben, als er plötzlich anfing mit mir zu reden.

"Was war heute los?"

"Was meinst du?"

"Du hättest den Ball einfach abfangen können, wenn du nicht mit deinen Gedanken woanders gewesen wärst. Worüber hast du nachgedacht?"

"Nichts Wichtiges. Seit wann beobachtest du mich bei Training?"

"Ich beobachte jeden. Ich weiß ich rede nicht oft mit dir aber ich hoffe du weißt, dass ich für dich da bin, wenn du jemanden zum Reden brauchst. 

"Ich habe über meine Zukunft nach gedacht und wie in einem Jahr mein ganzes Leben anders sein wird. Ich werde euch alle nicht mehr sehen und ihr werdet mich alle vergessen."

Meine Stimme war gefüllt mit Bedrücktheit und ich konnte nicht anders, als auf meine Hände zu starren. Warum war ich so schwach?

"Niemand wird dich vergessen. Du bist die erste Managerin des Nekoma's Volleyball Team."

Ich lächelte ihn an. Er hatte recht. Die Jungs würden mich nicht vergessen, oder?

Drei Phasen der Liebe | Kuroo Tetsurou ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt