Sorry für den Song. Das musste einfach sein ^^'
Trotz Konzentrationsschwäche ist die Klausur ganz gut gelaufen, hoffe ich zumindest.
„Also, was ist passiert?", fragt Nicole aufgeregt, als wir in der Pause zum Bäcker laufen. „Jarn und ich haben uns wieder verstanden. Ich war die Nacht über bei ihm. Deswegen habe ich keine Sachen dabei." Dick grinst sie mich an. „Habt ihr euch ausgesprochen?" Langsam nicke ich und kaue mir dabei auf der Unterlippe herum. „Und wie geht's jetzt weiter?", hebt Nic den Kopf. „Er willes meinen Eltern erzählen."
Auf einmal blickt sie erschrocken direkt in mein Gesicht. „Hältst du das für eine gute Idee?"
„Ich weiß nicht.", seufze ich, „Aber er kann sich ja auch nicht ewig verstecken, oder? Früher oder später würden sie es doch sowieso erfahren."
„Ich muss dir übrigens auch was erzählen.", wechselt sie das Thema, spricht dabei aber schon fast etwas schüchtern, was wirklich unüblich für Nicole ist. „Ach ja?"
„Auf der Party, als du verschwunden bist, hab' ich jemanden kennengelernt." Perplex reiße ich Mund und Augen auf. „Und warum hast du das bitte über eine Woche verschwiegen?"
„Du warst so traurig und deswegen hab' ich gedacht, dass ich dich damit nicht stören will." Plötzlich fühle ich mich furchtbar mies. Meine beste Freundin erzählt mir wegen meinem Drama nicht von ihrem Glück.
„Das hättest du nicht tun müssen."
Kurz schweigen wir uns an.
„Na los, erzähl schon!", fordere ich sie gebannt auf. Ich will sie glücklich sehen. „Er heißt Samuel. Er ist ein Freund von Jakobs großem Bruder. Er studiert Politikwissenschaften und ist super heiß." Prompt grinst sie über beide Ohren. „Und was ist genau passiert?"
„Naja, als du verschwunden bist, war ich total aufgebracht und hab tausend Mal versucht, dich anzurufen. Er hat das bemerkt und hat versucht, mich zu beruhigen. Danach haben wir lange auf der Terrasse geredet. Er hat wirklich den besten Musikgeschmack, den du dir vorstellen kannst. Dann haben wir was geraucht und er hat mir einen Shot gegeben. Da haben wir uns dann geküsst."
Es scheint fast so, als würde ihr ganzes Gesicht leuchten, während sie erzählt.„Und wie ging's dann weiter?", frage ich, als wir wieder aus dem Bäcker heraustreten. „Also, du weißt ja, wie ich bin, wenn ich betrunken bin.", wird sie auf einmal rot und ich beginne zu lachen. Nicole schmeißt sich wirklich an jeden ran, wenn sie etwas zu viel getrunken hat. Auch ich habe das schon zu spüren bekommen müssen.
„Auf jeden Fall habe ich die ganze Zeit gesagt, dass er noch mit zu mir kommen kann, wenn er möchte, aber er hat mich ganz gentlemanmäßig nach Hause gebracht und mir seine Nummer gegeben."
„Und hast du ihm dann geschrieben?"
„Ja, sein Mitbewohner feiert am Freitag Geburtstag und er hat gefragt, ob ich nicht auch kommen will."
Es macht mich wirklich glücklich, Nic so verknallt zu sehen.
„Oh das freut mich so für dich."
„Und du musst mitkommen!", greift sie mir entschlossen an den Oberarm. „Wohin?"
„Na zu der Party natürlich. Samuel hat gesagt, ich kann gerne jemanden mitbringen."
„Ach und dann stehe ich allein rum, wenn du am Flirten bist?"
„Ja.", grinst sie dick.Den Rest der Pause schwärmt sie noch von ihm und zeigt mir seinen Instagramaccount. So euphorisch habe ich sie wirklich selten zuvor gesehen. Hoffentlich ist er wirklich ihr Trauprinz. Nic wurde schon viel zu oft verarscht.
Als ich endlich nach der neunten Stunde über den Schulhof laufe, sehe ich Jarn schon bei den Fahrrädern stehen. Mit seiner Gitarre auf dem Rücken grinst er mich breit an. Um ihn herum stehen ein paar Mädchen aus der Mittelstufe und tuscheln offensichtlich über ihn.
„Bereit für deinen romantischen Nachmittag?", fragt er, nachdem er mich auf die Lippen geküsst hat. Urplötzlich blicken die Mädchen nervös zu Boden, in den Himmel oder sonst wohin, doch ich versuche das auszublenden. Etwas von uns entfernt sehe ich jedoch Jakob und Max an der Raucherecke stehen. Dabei fällt mir der Stift, der noch in meiner Jackentasche steckt, wieder ein. „Warte kurz.", sage ich schnell zu Jarn und gehe auf die beiden zu.„Hier, dein Kulli.", halte ich ihn in Max' Richtung, worauf dieser sich bedankt. Jakob sieht mir derweilen über die Schulter. „Wieder alles gut bei euch?"
Ich möchte zwar antworten, doch da fällt mir eine Stimme hinter mir ins Wort. „Ja, wieso fragst du?"
Ich habe gar nicht bemerkt, dass Jarn mir nachgelaufen ist. Plötzlich steht er neben mir und legt seine Hand auf meine Schulter. „Ich frag' ja nur."
Man bemerkt sofort eine gewisse Anspannung zwischen den beiden.
„Schließlich war euer Streit ja echt heftig."
„Und was geht dich das an?"
Jarn klingt ziemlich zickig, als er das fragt.
„Erstens war das bei mir zu Hause, auf meiner Party und zweitens sind Lukas und ich Freunde."
„Ach bist du auf einmal sein aller bester Kumpel, oder was?"
„Komm schon Jarn, lass es gut sein.", versuche ich dazwischenzugehen, doch Jakob geht einen schnippischen Schritt auf Jarn zu. „Ich bin schließlich nicht derjenige, der nach noch nicht mal einem Monat fast eine Trennung verursacht und meinen Freund auf einer riesigen Party bloßstellt.", zieht er die Brauen hoch.
„Du Idiot hast doch überhaupt keine Ahnung, was passiert ist!"
Mit der Unterhaltung schwindet mein Gefühl, dass das mit dem romantischen Nachmittag noch etwas wird, immer mehr und mehr. Zwar bin ich wütend, kann Jarns Zorn auf Jakob aber auch irgendwie verstehen.
„Natürlich weiß ich, was passiert ist.", behauptet sein Gegenüber sich wieder, „Du bist auf meiner Party aufgetaucht und hast ein Riesendrama geschoben."
„Ach darum geht es dir also, deine beschissene Party?! Du bist doch nur eifersüchtig. Du wolltest dir auf der Party Lukas klarmachen und bist angepisst, dass das nicht geklappt hat.", wird Jarn auf einmal lauter und die Leute um uns herum beginnen sich nach uns umzuschauen. Ich bin ratlos, weiß nicht, was ich sagen soll, um dazwischenzugehen, doch zum Glück kommt mir Max zuvor.
„Ey, wir müssen los.", fasst er Jakob, wessen Gesicht bereits vor Wut angeschwollen ist, an die Schulter, „Der Bus kommt gleich. Ich will nicht schon wieder laufen."
Jakob atmet einmal tief aus, schaut mir in die Augen und wendet sich dann ohne ein weiteres Wort zusammen mit seinem Freund ab. In der Entfernung höre ich sie noch tuscheln. „Der hat sie doch nicht mehr alle."
„Der nimmt sicher irgendwas. Seh' ihn dir mal an, wie fertig der aussieht."Jarn und ich bleiben perplex stehen. Noch immer weiß ich nicht, was ich sagen soll.
Corona-Quarantäne gibt mir ein bisschen Zeit zum schreiben. Dann hat ja doch alles positive Seiten (irgendwie)...
Was haltet ihr von Jakob? Will er wirklich nur mit Lu befreundet sein oder hat Jarn recht? ;)
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My homeless Romeo [BoyxBoy]
Teen Fiction"Vielleicht stehst du dir einfach selbst im Weg.", flüstere ich leise, worauf er kurz lachen muss. "Aus dir kann noch was werden. Du musst nur an dich glauben." "Sagst du das zu jedem komischen Penner, den du küsst?", lächelt er verschmitzt. "Nur zu...