Kapitel 17

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„Peeta wir müssen los!", Katniss rüttelt an meiner Schulter. Zuerst erschrak ich an ihre Worte. Wurden wir entdeckt? War sie in der Zwischenzeit mal unterwegs und hat jemanden gesehen? „Los?!, „Wohin denn?", frage ich daraufhin verwirrt. „Weg von hier. Vielleicht Stromabwärts. Irgendwo wo du dich halt verstecken kannst, bis es dir etwas besser geht.", antwortet sie und zog mich währenddessen wieder an. Die Unterwäsche musste ich mir natürlich wieder selbst anziehen. Ob ich überhaupt laufen kann? Als sie mich angezogen hatte, zog sie mich nach oben. Als ich mein Bein etwas belastete, zog mir der Schmerz nach oben. Mir wurde sofort schwarz vor den Augen. Ich kann definitiv nicht laufen. Vor allem nicht mehrere Wege, „Du kannst es!", versucht Katniss mich zu ermuntern. Aber ich kann es wirklich nicht. Sie griff mir unter die arme und schleppte mich einige Meter, doch auch sie musste feststellen, dass sie mich nicht ewig „tragen" kann.

Ich schwitze, mir ist schlecht, schwindlig, ich habe höllische Schmerzen und wirklich anwesend bin ich auch nicht mehr. Ich will endlich wieder liegen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis sie mich endlich wieder abgesetzt hat. Auch wenn ich weiß, dass es nur einige Meter gewesen waren, die wir gegangen sind. Da sitze ich nun und kämpfe gegen mein Bewusstsein. Ich merkte, dass sie meinen Rücken kraulte und versuchte mich auf diese Berührungen zu konzentrieren und genießen. Irgendwann merkte ich, dass sie wieder aufstand und mich hochzog. Ich funktionierte nur noch. Sie schleppte mich noch ein Stück und legte mich ab. Es muss wohl ein Felsvorsprung sein oder so. Ich nehme überhaupt nichts mehr wahr. Mein Kopf hämmerte. Meine Ohren pfiffen und mir war kalt. Ich zittere regelrecht. Mein Bein kann ich nicht mehr beurteilen, ich spüre es schon fast gar nicht mehr, so überkamen mich die Schmerzen, ich kann es nicht mehr lokalisieren. Ich merke wir Katniss mir mit Wasser irgendwelche Tabletten einflößte. Ich sah sie an. Sie streckte mir wider Trockenobst entgegen, aber ich will nichts essen. Ich lehne ab und drehe meinen Kopf kurz zur Seite. Katniss stand auf und versucht wohl mit irgendetwas den Eingang zu tarnen. Ich höre sie fluchen. „Katniss" begann ich, „Danke, dass du mich gesucht hast". „Das hättest du doch auch getan", erwiderte sie und legte mir die Hand auf die Stirn. Ich muss wohl glühen, denn sie wirkte sehr besorgt. Ich selbst glaube auch nicht mehr daran, noch lange anwesend zu sein. Soll ich noch ein Abschiedsgespräch vorbereiten? Ich meine ich habe versucht am Leben zu bleiben, ich habe ihre Hilfe angenommen, aber wenn die Infektion mich nun töten wird, werde ich mich dem beugen müssen. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es dem Ende zu gehen könnte. Dies werden wohl meine letzten Minuten sein. „Ja stimmt, das würde ich. Hör zu, wenn ich nicht nach Hause schaffe..." „Sprich nicht so!" unterbrach sie mich plötzlich. „Ich habe doch nicht den ganzen Eiter umsonst rausgelassen?!" „Aber für den Fall, dass ich...", versuchte ich erneut anzusetzen. Aber Katniss unterbrach mich erneut: „Nein, Peeta, darüber will ich überhaupt nicht sprechen. Du wirst nicht sterben". Ich versuchte noch einmal zu widersprechen, aber sie drückte ihre Finger auf meine Lippen und KÜSSTE mich. Jetzt wo ich im Sterben liege, küsst sie mich und ich kann diesen nicht erwidern, weil ich zu schwach bin. Sie wickelt mich den Schlafsack ein und meinte: „Du wirst nicht sterben! Ich verbiete es dir! Verstanden?" „Verstanden" antwortete ich leise. Danach schlief ich dann endlich wieder ein. Ich muss für sie kämpfen! Ich will diesen Kuss widerholen mit vollem Bewusstsein! Ihn genießen.

Plötzlich merkte ich wieder, wie sie vorsichtig an mir rüttelte und küsste. Ich öffne meine Augen und lächle sie an. Ich bin überaus glücklich, dass sie da ist. Sie streckte einen Topf hoch. „Sieh mal Peeta, was Haymitch dir geschickt hat", sagte sie daraufhin. Ich schaue sie verwirrt an. Für mich? Mein erstes Geschenk. Katniss setzte sich neben mich und gab mir einen Löffel. Nur vom Geruch wurde mir wieder schlecht. „Bitte nimm einen Löffel", bittet sie mich, aber ich schüttelte den Kopf. „Bitte mache es für deine Familie", versuchte sie es erneut. Aber ich wollte immer noch nicht. „Dann mache es bitte für mich". Immer wieder redet sie auf mich ein. Sie küsste mich sogar. Ich ließ mich also von ihr füttern. Die Suppe war tatsächlich noch warm. Ich spürte wie sie meinen Hals hinunterlief. Naja, manchmal lief sie mir auch wieder aus dem Mund, da ich viel zu schwach. Katniss hatte dann auch zum Glück irgendwann die Einsicht mit mir und lies mich in Ruhe weiterschlafen.

Peeta and the Hunger GamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt