Kapitel 3

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„Hey" antwortete ich ihr.

Was will die denn?

Warum sollte jemand so hübsches wie sie mit jemandem wie mir reden?

„Wie heißt du? Du siehst nett aus."

Das Mädchen lachte leicht und musterte mich aufmerksam. Was verstand sie denn unter nett aussehen? Mein Gesichtsausdruck ist immer so abweisend, sagt zumindest meine Mom immer und ich seh aus, wie der größte Penner, aber okay. Sie war mir trotzdem irgendwie nicht nur wegen des Kompliments sympathisch.

„Ich heiße Alison, aber du kannst mich gerne Ellie nennen. Wie heißt du?"

„Lea. Ich das ist vielleicht ein bisschen voreilig, aber wollen wir uns in der Mittagspause treffen?"

Sie war zwar ein bisschen aufdringlich aber was solls, außerdem was besseres als allein zu sein hatte ich auch nicht vor also sagte ich ihr zu.

Die restlichen Stunden zogen sich hin wie Kaugummi, aber selbst die langweiligsten Stunden gingen auch irgendwann vorüber. Als endlich das erlösende Klingen ertönte packte ich meine Sachen ging runter in die Mensa, holte mir eine Pizza und setzte mich hin, während ich aß zählte ich die Sekunden 105..,106,...107.

„Hey sorry, dass ich zu spät bin aber ich musste noch soooooo dringend aufs Klo" ich sagte ihr, dass das kein Problem sei, woraufhin sie sich auch eine Pizza holte und dann redeten wir und verstanden uns auf Anhieb gut.

Wir redeten über alles Serien, die Schule, Hobbys, über uns selbst.... sie war ein Jahr jünger als ich.

5 Minuten bevor das Klingeln ertönte welches die Mittagspause beendet ertönte eine Durchsage „Achtung Durchsage, der Nachmittagsunterricht für die Klassen 10c und Q11 entfällt heute. Ende."

Lea hielt mir die Hand hin und gab mir ein High-Five.

Heute entfiel doch tatsächlich der Nachmittagsunterricht!!

Ich Alison May war positiv gestimmt und das passiert echt selten, noch positiver wurde ich als Lea mich zu sich nachhause einlud. Bevor wir zu ihr gingen, wollten wir noch schnell an meinem Spind vorbei, damit ich meine Bücher noch ablegen konnte.

Gerade als ich meinen Spind verschließen wollte fiel ein Blatt zu Boden, Lea hob es auf, laß es und ihre blauen Augen begannen zu leuchten

„Omg Omg Elliiiieee !!!!!!" schrie sie so laut und aufgeregt, dass sie wahrscheinlich die alte Kunstlehrerin Frau Gardner im Erdgeschoss noch gehört hatte.

„Jaaaaaa?" versuchte ich unbeteiligt und cool zu antworteten, aber ich war mir ziemlich sicher, dass man die Aufregung aus meinen Augen lesen konnte.

„Ellieee es findet ein Ball statt in zwei Monaten der Sommernacht-Ball. Für die 10 die Q11 und die Q12. Ist das nicht toll! Wir werden beide wunderschön aussehen und doch hoffentlich eine annehmbare Begleitung dabei haben! Wir müssen zusammen shoppen gehen ich kenne eine so tolle Boutique da müssen wir hin und einen himmlischen Friseur...." ihre Augen glitzerten wie verrückt vielleicht war sie das auch ein bisschen, aber ganz sicher auf eine gute Art und Weise.

Während ich meine Spind zusperrte, nachdem ich die Einladung mit Tesa an die Türe klebte, musste ich Lea kurz von ihrem Friseur-Boutiquen- Redefluss unterbrechen.

„Lea meine liebe wen stellst du dir denn als annehmbare Begleitung vor?" mit mehr als nur geröteten Backen antwortete sie mir „Cale er ist richtig süß mit seinen roten flauschigen Haaren und den giftgrünen Augen , aber ich glaube er weiß nicht mal dass ich existiere" sag ich doch jeder findest einen von denen hübsch.

Du auch, fügte meine bösartige, innere Stimme hinzu.

Sei leise zischte ich zurück. Auch wenn sie vielleicht garnicht so im Unrecht war.

„Nawww doch das weiß er und falls nicht, machen wir etwas dass er dich nicht so schnell vergisst"

„Und was?"

„Was wohl? Dir Zeug kaufen in dem du noch süßer aussiehst als jetzt. Aber nicht so, dass du danach aussiehst ,wie Helena und ihr Anhang. Denn wenn du natürlich aussiehst, hebst du dich von den ganzen Püppchen ab und wenn er Mädchen wie Helena gut findet, dann kannst du ihn eh in die Tonne treten."

„Keine Sorge so wie Helena werde ich bestimmt nicht, nur weil ich einem Jungen gefallen will. Aber das mit shoppen hört sich gut an. Auch wenn ich das Gefühl habe du willst mit mir dieses Film ding durchziehen, wo sei alle shoppen gehen und aus dem hässlichen Entlein ein Schwan wird."

„Vielleicht" flüsterte ich geheimnisvoll, musste aber dann jedoch lachen und fügte hinzu „In den Filmen funktioniert es immer!"

Lea stimmte mit ein und erwiederte „Wir müssen vorher noch zu mir nachhause gehen, weil ich noch meine Kreditkarte holen muss, hast du deine?"

„Nein aber ich hab ein bisschen Bargeld dabei."

Also machten wir uns auf den Weg zu ihr Nachhause, wir redeten über ihre Lieblingsgeschäfte und dem üblichen Mädchenkram, aber trotzdem wurde mir immer mehr bewusst wie anders sie war um Gegensatz zu den meisten, die ich kannte. Auch wenn ich definitiv nicht viele Leute kannte.

Unser Hauptthema war natürlich der Ball und selbstverständlich die Jungs , ich erklärte ihr dass es in der 11 und 12 keine Klassen sondern nur noch Kurse gab , deshalb auch nicht 11a oder anders sondern der ganze Jahrgang war in Q11 zusammengefasst und dieser beinhaltete auch „die Clique" ,weshalb auch die Schule eine kleine Rolle in unserem angeregten Gespräch spielte.

Während wir redeten bogen wir in das Viertel der Reichen ein, erst jetzt dämmerte mir, dass Lea noch nichts über ihre Familie erzählt hatte.

Auf einmal blieben wir stehen und ich war begeistert und gleichzeitig geschockt wie viel Geld musste man haben um sich dieses moderne Schloss leisten zu können, meine Eltern sind nicht arm und wir haben ein schönes Haus, aber unser Haus geht locker 3 mal allein in den Vorgarten, geschweige denn in den Rest des Grundstücks .

Vor dem Haus war ein weißes riesiges Tor welches sich öffnete als Lea ihren Finger über einen Scanner zog, wir gingen auf einem Weg aus Mamor auf einen Springbrunnen zu, der bestimmt mehr gekostet hatte als unser Auto. Im Vorgarten waren bunte Blumen, perfekt gestutzte Bäume, weiße Bänke im perfekten Kontrast zu den anderen Pflanzen und dann das Haus die vordere Front war komplett aus Glas, das Dach war gerade und wenn ich mich nicht täuschte war auf einem Balkon ein Pool aus Glas eingebaut, der dann unter der Terrasse sozusagen heraushing, was für ein atemberaubendes Gefühl muss es sein in diesem Pool zu schwimmen. Vielleicht kann ich Lea mal dazu überreden ging es mir durch den Kopf.

Jetzt standen wir vor der Haustüre, auch dort war ein Fingerscanner und was ist das? Ein Augenscanner wie in Mission Impossible. Auf der Türe stand der Name Jackson, so hieß Lea also mit Nachnamen.

Irgendwie kam der Nachname mir bekannt vor, ich versuchte ich mich zu erinnern, aber umsomehr ich die Erinnerung zu greifen versuchte, um so mehr entglitt sie mir.


Badboystory: Your eyes stole all my words awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt