Kapitel 10

1.3K 20 0
                                    

„Schaaaaaatz wir sind hiier!"

Jake lachte, gab mir einen sanften Kuss auf die Wange, ich lächelte ihn an und ging zu meinen Eltern und setzte mich ins Auto. Sie fuhren los und teilten mir mit, dass sie heute in der Nacht wegfahren würden, ich wünschte ihnen viel Spaß. Als wir zu Hause waren, ging ich in mein Zimmer, machte meine restlichen Hausaufgaben und lernte für morgen, damit ich nicht über das mit Jake nachdenken musste. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und machte mich Bett fertig. Ich hörte wie sich das Auto von meinen Eltern von unserem Haus entfernte, daraufhin legte ich mich ins Bett, rief Lea an und erzählte ihr alles.

 Sie mir auch, davon wie es mit Cale war und über was sie alles redeten, er für sie bezahlte und er sie nach einem richtigen Date gefragt hatte, sie war so glücklich und das machte mich noch glücklicher. Als ich ihr alles von mir und Jake erzählte, sagte sie mir dass es ihr unendlich leid täte, dass sein Beschützerinstinkt so mit ihm durchgegangen war, aber er sich normalerweise nie entschuldige. Heimlich war ich aber froh darum, weil sonst wären er und ich nie zusammen essen gegangen. Ich verabschiedete mich von Lea und versuchte zu schlafen. Aber, wie zu erwarten, überschwemmten mich sofort meine Gedanken, darüber ob ich Jake wirklich mochte, ob er mich wirklich jemals mögen könnte, ob er alles nur spielte, ob ich ihm trauen konnte. 

Immer wenn ich an ihn dachte wurde mir gleichzeitig schlecht, weil ich Angst hatte, ich könnte etwas falsch gemacht haben und ich wurde glücklich, weil ich so froh darüber war, dass er mit redete, mir half und mit mir Zeit verbrachte. Nach langer Zeit schlief ich endlich ein.

Die nächste Woche war toll, Lea war jeden Tag bei mir, wir schauten Netflix und bestellten so viele Pizzen dass wir einen Kartonturm bauen konnten. Jake hatte ich in der ganzen Woche nur zweimal gesehen und er ignorierte mich, was mich mehr verletzte als es sollte und ich wusste nicht warum.

Okaaay vielleicht wusste ich doch warum.

Aber ich wollte das nicht glauben und ich konnte das nicht glauben.

Ich darf mich nicht in Jake verlieben er ist arrogant, geheimnisvoll und dabei verdammt heiß.

Nein

Stop

Alison

Heute war Freitag.

Ich hasse Schule.

Ich schlurfte höchst unmotiviert in den 3 Stock, zuerst stand eine Doppelstunde Mathe an, welche ich, zu meiner Verwunderung, unbeschadet überstand. Als nächstes hatten wir 3 Schulstunden frei, bitte konnten wir nicht gleich aushaben?! Ich ging in die Bibliothek und sah dort schon Helena und ihren Schatten Louisa sitzen. Oh nein. Schlampen Alarm. Ich ließ meinen Blick weiter durch den Raum schweifen, als ich einen schwarzen Haarschopf erblickte, erschauderte ich . Oh nein.

Bitte sei nicht der, der ich denke der du bist.

Aber natürlich war er genau der für den ich ihn hielt.

Oh nein.

Ich sah ihm in die meerblauen Augen und konnte meinen Blick nur mit größter Willenskraft von ihm ablenkten. Um mich von der Perfektion eines Menschen abzulenken, welcher vielleicht 5 Meter von mir entfernt saß, holte ich mein Latein Buch hervor und fing an zu lernen. Nach 10 Minuten hörte ich Schritte auf mich zukommen, hob meinen Blick und sah Helena und Schatten-Luisa.

„Hey Alison" begrüßte Helena mich mit einem bösartigen Grinsen.

„Glaubst du wirklich du könntest dich von einem Tag zu anderen, vom hässlichen (dieses Wort betonte sie besonders) Entlein in etwas Normales verwandeln, bitte schau dich an, hättest du echt gedacht das würde funktionieren?!" sie lachte boshaft. „Ich habe mich getäuscht, dein tägliches Kämmen und dein Outfit, dass du nicht bei Kik zusammengesucht hast, machen dich keinen Deut passabler." fuhr sie fort.

Heute war echt ein beschissener Tag.

Der Stein der Traurigkeit, der mein Herz seitdem umgab, seit Jake mich ignorierte, erschlug mich mit voller Wucht, sodass ich fast zu weinen anfing. Normalerweise ließ ich mich von ihr nicht klein machen, aber alles überschwemmte mich gerade. Als ich meine Augen glasig wurden, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und sofort entspannte ich mich, es war als würde mich etwas wachrütteln, als könnte ich mich an dieser Berührung festhalten, denn sofort versiegten meine Tränen und ich konnte wieder frei atmen. Ich brauchte mich nicht umdrehen, denn ich konnte mir denken wer es war. Als ich seine Stimme hörte wurde meine Vermutung bestätigt.

„Helena, El wird immer (er betonte dieses Wort besonders) um einiges hübscher sein als du, versteh es endlich! Komm klar, dass keiner, weder Ben, Cale, Lucas und am wenigsten ich etwas von dir wollen oder werden in Zukunft etwas von dir wollen werden! Also hör endlich auf El zu belästigen!" Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand so plötzlich wie er gekommen war. 

Ich starrte ihm mit offenem Mund nach, dieser Junge verwirrte mich vollkommen. Ich blickte hoch in die mit Schminke vollgepackten Gesichter von Helena und Louisa. Ich merkte wie sich ein befriedigendes Gefühl bei mir einstellte, weil ich den Neid in ihren Augen sah. Vielleicht verstanden sie jetzt endlich, dass Aussehen nicht alles ist. Plötzlich drehten sich beide gleichzeitig (wie in einer perfekt einstudierten Choreografie) um, natürlich nicht ohne mir vorher noch einen giftigen Blick zuzuwerfen und verschwanden.

 Ich lernte die restliche Zeit meiner Pause, vor allem dieses verdammte Latein und ging daraufhin in den Unterricht zurück. Der verbliebene Schultag verging schnell und zum Glück war heute Freitag.


Badboystory: Your eyes stole all my words awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt